Klinomanie: Wenn das Leben verschlafen wird

Es geht doch nichts über ein warmes, weiches Bett. Doch irgendwann muss jeder mal aufstehen. Kommen sie morgens auch nicht aus den Federn? Dann leiden Sie möglicherweise an einer Bettsucht, auch „Klinomanie“ genannt.

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Würden Sie gerade auch lieber ins Bett gehen? Einfach unter die Decke kuscheln, die Augen schließen und in Entspannung versinken? So geht es vermutlich jedem von Zeit zu Zeit. Wen dieses Gefühl jedoch dauerhaft begleitet, der kämpft mit einer Klinomanie.

Darunter versteht man das übersteigerte Bedürfnis im Bett zu bleiben, dort teilweise sogar den ganzen Tag zu verbringen. Einhergehen kann dieses Verlangen mit einer Hypersomnie, also einem krankhaft erhöhten Schlafbedürfnis.

Welche Symptome hat die Bettsucht?

Klinomane Menschen verspüren das zwanghafte Bedürfnis, in der Sicherheit und Wärme ihres eigenen Bettes zu bleiben. Dieses zu verlassen wird je nach Intensität der Störung als unangenehm bis furchterregend wahrgenommen.

Ist auch eine Hypersomnie präsent, wird der Wunsch im Bett zu bleiben von lähmender Schläfrigkeit und in extremen Fällen sogar von ungewolltem Einschlafen begleitet – trotz genügend Stunden ungestörten Schlafes. Oft geht ein übersteigertes Schlafbedürfnis auch mit Lethargie einher.

Was verursacht Klinomanie und Hypersomnie?

Aktuell sind noch keine klaren Auslöser für die Klinomanie bekannt. Es liegt nahe, dass Betroffene die Welt außerhalb des Bettes mehr als gewöhnlich mit Unsicherheit und Anstrengung assoziieren.

Für eine Hypersomnie sind dagegen zahlreiche Ursachen bekannt. Von psychischen Ursachen wie Depressionen über genetische Störungen wie das Prader-Willi-Syndrom bis zu Hormonstörungen können diverse Faktoren ein übersteigertes Schlafbedürfnis nach sich ziehen.

Klinomanie-Therapie: Kann Bettsucht überwunden werden?

Je nach Intensität der Klinomanie ist auch ihre Überwindung unterschiedlich schwierig. Bei einer leichten Bettsucht können schon einfache Mittel wie eine bessere Schlafhygiene helfen. Ist das Verlassen des Bettes bereits schwer möglich, kann eine intensivere Behandlung notwendig sein, etwa in Form einer Gesprächs- und Konfrontationstherapie.

Um ein krankhaft gesteigertes Schlafbedürfnis zu kurieren, müssen seine Ursachen ergründet werden. Dafür kann ärztliche Hilfe notwendig sein. Ist der Grund gefunden, können angepasste Lebensweise und ggf. medikamentöse Therapie in ein wacheres Leben führen.

Quellen:

Aronson, Stanley M. (2010): Those esoteric, exoteric and fantabulous diagnoses, in: Rhode Island Medical Journal, 93(5), 163.

The A-Z of Strange and Bizarre Addictions, Part 3 (2018), in: Psychology Today

Nichtorganische Hypersomnie (26.11.19) , in: therapie.de