Killerkeime vom Flughafen?

Auf Flughäfen lauern besonders gefährliche Keime aus aller Welt, darunter auch die berüchtigten MRSA und A. baumannii. Am häufigsten finden sich diese Erreger auf dem stillen Örtchen – wie Sie dort die schlimmsten Keimfallen vermeiden, erklärt PraxisVITA.
Flughäfen sind nicht nur für Menschen hervorragende Drehkreuze: Auch viele Keime aller Art sind hier täglich Durchgangsreisende. Kein Wunder also, dass Flughäfen öfter mal in den Fokus von wissenschaftlichen Studien geraten. Doch was nun eine neue Untersuchung aufgedeckt hat, ist alarmierend: Auf Flughafentoiletten befinden sich neben normalen Keimen aus aller Welt auch besonders gefährliche, multiresistente Erreger.
MRSA auf Türklinken
In der Studie der Westfälischen Universität Münster wurden die Türgriffe von 400 Toilettenkabinen auf 136 Flughäfen in 59 Ländern untersucht. Die Klinken werden von besonders vielen Menschen angefasst und sind ein idealer Zwischenstopp für Keime.
Das besonders Gefährliche daran: Die Türklinken waren auch mit multiresistenten Erregern versucht, darunter MRSA und Acinetobacter baumannii. Diese Keime stellen eine besondere Gefahr für den Menschen dar, weil sie mit gängigen Antibiotika nur schwer oder gar nicht behandelt werden können. Bei schwerwiegenden Infektionen im Körperinneren können diese multiresistenten Erreger sogar zum Tod führen. Von Fernreisenden werden diese Superkeime aus der ganzen Welt mitgebracht und können so auf die Türklinken der Toilettenkabinen gelangen. Die Ergebnisse belegen also, dass Fluggäste sich mit gefährlichen Erregern und Superkeimen verschiedener Art infizieren können.
Wie kann ich mich schützen?
Um sich gegen eine Infektion zu schützen, sollten Sie sich zunächst öfter gründlich die Hände waschen. Hier kommen Sie mit Wasser und Seife vollkommen aus. Außerdem ist es von Vorteil, den direkten Hautkontakt mit Oberflächen zu vermeiden. Dazu reichen schon einfache Papiertaschentücher, mit denen Sie zum Beispiel die Türklinke, den Wasserhahn oder den Seifenspender anfassen können. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann auch auf alkoholhaltige Desinfektionsmittel zum Sprühen zurückgreifen. Mit diesen können Sie die Gegenstände desinfizieren, bei denen ein Kontakt schlecht vermeidbar ist, wie etwa die Klobrille. Spielereien mit dem Handy sollten Sie während des Toilettengangs vermeiden – Keime haben sonst leichtes Spiel und halten sich lange auf den Oberflächen der Handys. Tipp: Papierhandtücher vor dem Händewaschen schon bereitlegen, so müssen Sie nachher nicht mehr die Hände desinfizieren. Ein extra Taschentuch oder Papierhandtuch zum Anfassen der Türklinke beim Verlassen des Raums ist ebenso von Vorteil. Grundsätzlich gilt: Je weniger Kontakt, desto besser. So können Sie das Risiko einer Ansteckung auf ein Minimum reduzieren.
An folgenden Orten im Flughafen können außerdem auch noch besonders viele Erreger lauern:
- Tastenfelder von Getränkeautomaten
- Gebläsehandtrockner
- Rolltreppenhandlauf
- Gepäckwagengriff
- Tastenfelder von Fahrstühlen