Karpaltunnel-Syndrom: Dank Spezialkissen keine Schmerzen mehr

curacarpal-Geraet bei Karpaltunnel-Syndrom
Eine neue wirkungsvolle Therapie beim Karpaltunnel-Syndrom ist die Behandlung mit dem "curacarpal" Foto: GEBA Medical

Sabine Kuhn hatte das Karpaltunnel-Syndrom, konnte nicht mal mehr schreiben. Zunächst dachte sie, die Hand wäre eingeschlafen. Doch die Taubheitsgefühle und das Kribbeln blieben. Der Arzt diagnostizierte: Karpaltunnel-Syndrom. Eine neue Therapie aus den USA half ihr.

Es begann mitten in der Nacht. „Ich wachte auf und hatte ein merkwürdiges Gefühl in der rechten Hand. Es kribbelte in den Fingerspitzen Ich dachte zuerst, die Hand wäre eingeschlafen“, erinnert sich Sabine Kuhn an jenen Sonntag im April. Mit Mühe schlief die Hamburgerin wieder ein. In den folgenden Nächten wiederholte sich der Ärger. „Wird schon nicht so schlimm sein“, beruhigte sich die Arzthelferin.

Zwei Wochen später fühlten sich die Finger etwas taub an. Dazu kamen Schmerzen in der Hand, die sogar bis in den Oberarm ausstrahlten. Außerdem hatte sie auf einmal Beschwerden bei der Computer-Arbeit. Auch den Stift, um Termine zu notieren, konnte Sabine zeitweise nicht mehr halten. „Da war mir klar, dass es doch etwas Schlimmeres sein muss und ich ging zum Arzt“, berichtet die 49-Jährige.

Eingeklemmter Nerv und Entzündung

Ihr Weg führte direkt zu Dr. Georg Dahmen, Orthopäde in Hamburg. Dieser untersuchte die Hand genau. Seine Diagnose war eindeutig: Karpaltunnel-Syndrom. „Dabei ist aufgrund einer Entzündung in der Hand ein wichtiger Nerv eingeklemmt. Dadurch können Kribbeln und Taubheitsgefühle entstehen. Zuerst vor allem nachts, wenn die Hand ruhig liegt. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kommt es auch tagsüber regelmäßig zu Beschwerden und die Patienten berichten von sehr großen Schmerzen.“

Dr. Dahmen verschrieb seiner Patientin sofort ein schmerz- und entzündungshemmendes Mittel. Gleichzeitig empfahl er eine neue Therapie, die aus den USA kommt: Die Behandlung mit dem C-Trac. Das orthopädische Gerät soll auf einfache Art helfen: mit Druck. Dr. Dahmen erklärt: „Der Karpaltunnel wird am Boden und an den beiden Seiten von Knochen gebildet. Sein Dach ist ein sehr straffes, etwa vier bis fünf Zentimeter breites Band. Dieses lässt sich durch die Behandlung mit dem C-Trac ganz leicht aufdehnen. Dadurch wird der Raum im Karpaltunnel etwas größer und damit der Druck auf den Nerv kleiner.“

Karpaltunnel-Syndrom: Immer jüngere Patienten betroffen

Der Karpaltunnel befindet sich an der Innenseite des Handgelenks. Durch ihn läuft ein wichtiger Nerv, der Mittelnerv. Er versorgt Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger mit Tast- und Temperaturgefühl. Bei starker manueller Belastung kann eine Sehnenscheiden-Entzündung entstehen. Die entzündeten Sehnen drücken den Mittelnerv zusammen. Nervenreize werden schlechter oder gar nicht mehr transportiert. Früher galt das Karpaltunnel-Syndrom als eine Krankheit der älteren Generation. Heute sind auch jüngere Menschen betroffen. Grund: Die Arbeit am Computer mit Tastatur und Maus. Dabei werden die Sehnenscheiden im Handgelenk überlastet. Weitere Ursachen sind rheumatische Erkrankungen sowie Stoffwechselstörungen.

Sanfter Druck entlastet den Nerv

Das C-Trac - in Deutschland heißt das Gerät curacarpal - besteht aus einem Handstück und einer Pumpe. Das Handstück ist geformt wie der Buchstabe C. Es wird auf die Hand aufgesteckt. Dann wird über die Handpumpe das Luftpolsterkissen auf 180 bis 190 mm/HG aufgepumpt. Diesen Druck hält man zwei Minuten lang. Dann lässt man, ähnlich wie bei einem Blutdruckmessgerät, den Druck wieder ab, wartet eine Minute und wiederholt alles.

Das Gerät eignet sich besonders im fortgeschrittenen Krankheitsstadium. In diesen Fällen wurde früher operiert. Zusätzlich zur Behandlung mit dem curacarpal sollte die Patientin nachts eine Nachtlagerungsschiene tragen. Die verhindert, dass das Handgelenk geknickt wird. Bei gebeugtem Handgelenk ist der Druck im Karpaltunnel höher und es entstehen die oft so quälenden Schmerzen. Wichtig: Nachtlagerungsschienen wirklich nur in der Nacht tragen! Wird das Handgelenk über längere Zeit ruhig gestellt, drohen Bewegungseinschränkungen.

Bei Sabine Kuhn war die Behandlung mit dem curacarpal ein Erfolg. Nach fünf Wochen waren die Beschwerden beseitigt. Sie freut sich: „Jetzt kann ich endlich wieder gut schlafen und die Hand bewegen wie früher.“