Johanniskraut - eine Heilpflanze des Altertums

Das Johanniskraut wird seit Jahrtausenden als Heilmittel genutzt. Es es ist berühmt für seine antidepressive Wirkung. Es hilft aber auch gegen viele andere Leiden.

Johanniskraut stabilisiert das Nervenkostüm. Doch Achtung, es gibt Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

Johanniskraut: Anwendung und Heilwirkung

Definition Johanniskraut

Bezeichnung: Hypericum perforatum Familie: Johanniskrautgewächse       Gattung: Johanniskräuter       

Johanniskraut hat verschiedene Einsatzgebiete. Neben einer wundheilenden und entzündungshemmenden Wirkung wird dem Johanniskraut eine gute Wirkung bei Verdauungsbeschwerden zugeschrieben.

Bei Antidepressiva auf pflanzlicher Basis kommen Extrakte aus Bestandteilen des Johanniskrauts gegen depressive Verstimmungen, Stress und Schlafstörungen zum Einsatz. Speziell aus dem Kraut und den Blüten gewonnene Extrakte haben eine beruhigende, schlaffördernde sowie antidepressive Wirkung, die vermutlich auf die Inhaltsstoffe Hypericin und Hyperforin zurückzuführen ist.

Daneben wird aus den Johanniskrautblüten Rotöl gewonnen. Hierzu werden die Blüten in Öl eingelegt. In einem zeitaufwendigen Prozess geben sie ihre Wirk- und Farbstoffe ab. Dieses Konzentrat kommt dann beispielsweise zur Wundheilung zum Einsatz.

Johanniskraut kann die Wirkung anderer Arzneimittel beeinflussen. Die Einnahme sollte mit Arzt oder Apotheker abgesprochen werden. Das Kraut kann zudem die Haut lichtempfindlich machen. Patienten sollten sich, während sie Johanniskraut einnehmen, möglichst wenig direktem Sonnenlicht aussetzen.

Im Johanniskraut enthaltene Wirkstoffe

Ätherisches Öl, Gerbstoffe, Flavonoide (insbesondere die Quercetinglykoside Hyperosid, Rutosid, Isoquercitrin, verschiedene Flavonoidaglykone und Biflavone), Naphthodianthrone (v. a. Hypericin, Pseudohypericin), Phenolcarbonsäuren, Procyanidine, Sterole, Xanthone

Verbreitung

Das Verbreitungsgebiet des Johanniskrauts erstreckt sich über Süd-, West-, Ost- und Mitteleuropa. Bevorzugt wächst es auf trockenen Böden, an Wegrändern, im Gebüsch sowie in lichten Wäldern.

Botanik

Johanniskraut
Geprüfte Arzneimittel auf Johanniskraut-Basis gibt es in der Apotheke Foto: Fotolia

Das Johanniskraut wächst etwa einen Meter hoch. Seine Blätter sind gegenständig, elliptisch-eiförmig und durchscheinend punktiert. An ihrem Rand besitzen die Blätter schwarze Drüsen. Seine Blüten stehen in Trugdolden. Sie sind gelb und groß. Das Johanniskraut blüht im Juni und Juli. Zerreibt man die Blüten, sondern sie einen blutroten Saft ab. Das Johanniskraut hat eine spindelförmige Wurzel sowie einen aufrechten Stängel. Letzterer ist im oberen Bereich ästig und zweischneidig.

Andere Namen für das Johanniskraut

Echtes Johanniskraut, Johannisblut, Herrgottsblut, Blutkraut

Wissenswertes über das Johanniskraut

Bereits in Altertum wurde Johanniskraut zur Wundheilung eingesetzt. Schon Ende des Mittelalters experimentierten Heiler mit der Anwendung gegen seelische Verstimmungen.

Obwohl das Kraut seinen Namen dem Gedenktag von Johannes dem Täufer, dem 24. Juni, verdankt, weil es meist um diesen Termin herum blüht, ist es immer auch Teil von abergläubischen Riten zur Sommersonnenwende gewesen. So sollte es vor Hexen, Dämonen und böser Zauberei schützen.

Johanniskraut wurde zur Arzneipflanze des Jahres 2015 gewählt (Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde).