Ist schwarzer Tee gesund – oder ungesund?
Viele Menschen trinken Schwarztee, weil sie es als gesündere Alternative zu Kaffee ansehen. Aber stimmt das wirklich? Ist schwarzer Tee gesund – oder ist er ungesund?
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Schwarztee gehört hierzulande zu den beliebtesten Teesorten und wird häufig als gesündere Alternative zu Kaffee angesehen. Generell glauben viele Menschen, dass Tee gesund ist – ohne Ausnahme. Doch so einfach ist es nicht. Ob schwarzer Tee gesund ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Ist schwarzer Tee gesund?
Er macht wach, ist gut für die Verdauung und kann gegen Pickel helfen – es sprechen viele Gründe dafür, dass schwarzer Tee gesund ist. Ein Überblick über die positive Wirkungen auf die Gesundheit:
Schwarzer Tee und grüner Tee stammen von derselben Pflanze (Camellia sinensis). Der einzige Unterschied ist, dass Schwarztee fermentiert ist. Das macht ihn kräftiger und bitterer im Geschmack.
Schwarzer Tee fördert die Konzentration
In Schwarztee steckt Teein, eine Substanz, die chemisch gesehen identisch mit Koffein ist. Eine Tasse schwarzer Tee wirkt daher anregend und konzentrationsfördernd. Diese Wirkung hält jedoch länger an als bei Kaffee. Denn Teein ist an Gerbstoffe gebunden, weshalb es zunächst im Darm aufgespalten werden muss, bevor es an den Körper abgegeben werden kann.
Da Schwarztee mit 30 bis 60 Milligramm pro Tasse deutlich weniger Koffein als Kaffee (80 bis 95 Milligramm) enthält, ist die Wirkung entsprechend weniger stark ausgeprägt – was vorteilhaft ist: unangenehme Begleiterscheinungen des Kaffeekonsums wie starkes Herzrasen oder Zittern bleiben aus.
Schwarzer Tee: Wirkung auf die Verdauung
Schwarztee ist gut für die Verdauung – besonders gegen Durchfall hat er sich als Hausmittel bewährt. Die enthaltenen Gerbstoffe binden Wasser im Darm, was den Stuhl festigt, und wirken darüber hinaus beruhigend. Aus diesem Grund kann Schwarztee auch bei anderen Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt werden, wie etwa bei Bauchschmerzen und -krämpfen. Damit die Wirkung einsetzt, muss der Tee mindestens 15 Minuten lang ziehen. Denn je länger Schwarzer Tee zieht, desto mehr Gerbstoffe werden freigesetzt.
Schwarzer Tee hat eine Wirkung auf Blutdruck und Herz
Wenn man schwarzen Tee trinkt, kann aufgrund des enthaltenen Teeins der Blutdruck danach leicht ansteigen. Auf lange Sicht hin passiert jedoch genau das Gegenteil: Wer regelmäßig oder täglich schwarzen Tee trinkt, kann seinen Blutdruck verbessern. Bereits vor rund zehn Jahren konnten australische Forscher:innen in einer Studie zeigen, dass drei Tassen täglich den Blutdruck nach drei Monaten deutlich senken kann.
Eine Erklärung dafür fanden Forschende aus Kalifornien. Demnach würden die im schwarzen Tee vorkommenden Katechine – sekundäre Pflanzenstoffe mit starker antioxidativer Wirkung – die Blutgefäße entspannen. Zudem weiß man, dass Katechine die Blutgefäße vor Verkalkungen schützen. Das erklärt zugleich, dass bereits in mehreren Studien schwarzer Tee mit einem niedrigeren Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko in Verbindung gebracht werden konnte.
Nährstoffe machen Schwarztee gesund
Schwarzer Tee wird vor allem wegen seiner wachmachenden Wirkung und seines kräftigen Geschmacks getrunken. Dass Schwarztee aber auch ein Nährstofflieferant ist, wissen die wenigsten. Er enthält unter anderem Vitamin B1, Vitamin B2, Kalzium, Kalium, Zink und Magnesium.
Zudem ist in schwarzem Tee so viel Fluorid enthalten wie in keinem anderen pflanzlichen Lebensmittel, weshalb er auch die Mundgesundheit fördert. Denn das Spurenelement hemmt das Bakterienwachstum und schützt so vor Karies. Hinzu kommt, dass die Katechine schädliche Säuren im Mund neutralisieren und der Bildung von Plaque entgegenwirken.
Schwarzer Tee: Entzündungshemmende Wirkung auf die Haut
Nicht nur innerlich kann schwarzer Tee eine gesunde Wirkung entfalten. Bei der äußeren Anwendung profitiert auch die Haut von den wertvollen Inhaltsstoffen – allen voran von den Gerbstoffen. Diese haben nämlich austrocknende, antimikrobielle und antientzündliche Eigenschaften, die besonders fettige und zu Unreinheiten neigende Haut zugutekommt: Pickel werden ausgetrocknet, überschüssiger Glanz abgetragen und vergrößerte Poren ziehen sich zusammen. Zudem können die enthaltenen Gerbstoffe auch gegen Neurodermitis helfen, da sie nicht nur entzündungshemmend, sondern auch juckreizstillend wirken.
Kann schwarzer Tee ungesund sein?
Neben den vielen gesundheitsfördernden Eigenschaften kann schwarzer Tee auch negative Effekte auf die Gesundheit haben. Da seine wachmachende Wirkung länger anhält, kann es zu Einschlafproblemen kommen, wenn man noch am späten Nachmittag oder Abend zu schwarzem Kaffee greift. Genau wie andere koffeinhaltige Getränke kann er zudem Beschwerden auslösen oder verstärken, wie etwa Kopfschmerzen, Migräne oder innere Unruhe. Auch Sodbrennen und eine gereizte Magenschleimhaut können bei größeren Mengen schwarzem Tee auftreten.
Schwarzer Tee ist mitunter auch deswegen gesundheitlich bedenklich, weil er häufig mit krebserregenden Schadstoffen verunreinigt ist, wie etwa Pflanzenschutzmittel oder Mineralöle. Daher sollte man immer auf Bio-Qualität setzen und Tee von verschiedenen Herstellern kaufen, damit das Risiko einer möglichen Schadstoffbelastung gering bleibt.
Wann sollte man keinen Schwarztee trinken?
Menschen mit einem empfindlichen Magen sollten schwarzen Tee nur in geringen Mengen trinken. Bei Eisenmangel gilt dasselbe. Sie sollten zudem den Tee maximal zwei Minuten ziehen lassen, damit die Gerbstoffe nicht ins Wasser übergehen. Denn Gerbstoffe verbinden sich mit Eisen, sodass der Körper es nicht mehr nutzen kann. Außerdem sollte schwarzer Tee nicht zeitgleich mit Medikamenten getrunken werden, da die Aufnahme der Wirkstoffe durch die Gerbstoffe verhindert wird.
Ob schwarzer Tee gesund ist, kann somit individuell unterschiedlich sein – wenn jedoch keine Vorerkrankungen oder Beschwerden bestehen, die durch die enthaltenen Inhaltsstoffe verstärkt werden könnten, überwiegen die positiven Effekte auf die Gesundheit.
- Hoch die Tassen: Schwarzer Tee lässt Blutdruck sinken, in: aerztezeitung.de