Ist eine Mittelohrentzündung ansteckend?
Für eine Mittelohrentzündung sind Bakterien und Viren verantwortlich. Aber ist eine Mittelohrentzündung ansteckend? Die Antwort!

Ist eine Mittelohrentzündung ansteckend?
Bei einer Mittelohrentzündung handelt es sich um eine Entzündung der Schleimhäute des Mittelohrs, die sowohl durch Viren als auch durch Bakterien ausgelöst werden kann. Sie geht mit stechenden und klopfenden Schmerzen im Ohr, meist auch mit Fieber und Abgeschlagenheit einher. Außerdem kann in manchen Fällen eitriger Ausfluss auftreten. Aber ist eine Mittelohrentzündung ansteckend? Obwohl die Entzündung durch Krankheitserreger ausgelöst wird, kommt es in der Regel nicht zu einer Ansteckung.
Das Mittelohr ist ein mit Luft gefüllter Hohlraum im Schädel. Das Trommelfell trennt diesen Bereich vom äußeren Gehörgang ab. Auf der anderen Seite ist das Mittelohr durch einen engen Gang – die Ohrtrompete – mit dem Rachen verbunden. Eine Mittelohrentzündung entsteht meist dann, wenn Erreger im Rachen über die Ohrtrompete ins Mittelohr gelangen.
In der Folge produziert die Schleimhaut vermehrt Sekret, das aber nicht in den Nasen-Rachen-Raum abfließen kann, weil die Ohtrompete zuschwillt. Dadurch kann das Trommelfell einreißen. Ein Zeichen dafür ist eitriger Ausfluss aus dem Ohr. Das Trommelfell erholt sich aber schnell: nach zwei Wochen ist alles abgeheilt.
Eine Mittelohrentzündung kann ansteckend sein bei Kindern
Ist die Mittelohrentzündung Folge einer Erkältung, ist sie sehr wohl ansteckend. Da die Verbindung zwischen Nasen-Rachen-Raum und Mittelohr bei den Kleinen kürzer und weiter ist als bei älteren Kindern und Erwachsenen, können Bakterien leichter ins Ohr gelangen und schnell eine Entzündung auslösen. Eine Erkältung geht bei Kindern daher mit einem hohen Risiko einer Mittelohrentzündung einher.
Ein Kind kann somit zwar seinen Spielgefährten durch Berühren grundsätzlich nicht mit einer Mittelohrentzündung anstecken. Liegt der Mittelohrentzündung aber ein Atemwegsinfekt zugrunde, können sich Kinder in der Umgebung mit diesem Erreger anstecken. Eine Mittelohrentzündung ist somit auf indirektem Wege ansteckend.
Mittelohrentzündung bei Kindern: So vermeiden Sie eine Ansteckung
Achten Sie darauf, dass Erkrankungen der oberen Atemwege – wie zum Beispiel Schnupfen – bei den Kleinen stets vollständig abheilen. Je länger sich die Heilung hinzieht, desto größer ist das Risiko, dass Erkältungsviren vom Nasen-Rachen-Raum in das Mittelohr vordringen und dort eine Entzündung verursachen.
Meiden Sie Zugluft um die Ohren und sorgen Sie für eine angemessene Kopfbedeckung Ihres Kindes. Die Zugluft ist zwar nicht direkt Auslöser einer Mittelohrentzündung, die Unterkühlung kann aber die Entzündung fördern.
So behandeln Sie eine Mittelohrentzündung bei Kindern richtig
Warten Sie nicht ab, sondern suchen Sie bereits beim ersten Verdacht auf eine Mittelohrentzündung den Arzt auf. Denn je später eine Mittelohrentzündung behandelt wird, desto größer ist die Gefahr, dass Hörschäden zurückbleiben. Erste Anzeichen für eine Mittelohrentzündung sind zum Beispiel, wenn sich das Kind häufiger ans Ohr fasst, unruhig ist und häufig schreit.
Hausmittel können die Therapie unterstützen. Bewährt haben sich Zwiebelwickel. Dazu wird eine Zwiebel gehackt in ein Stück Stoff eingeschlagen und außen auf das erkrankte Ohr gelegt. Für einen noch besseren Heilungsprozess können Sie das Säckchen mit einer lauwarmen Wärmflasche kombinieren. Der Wickel bleibt am Ohr, bis die Wärmflasche abgekühlt ist.
Gut sind auch entzündungshemmende, keimtötende und die Heilung anregende Inhalationen etwa mit Salbei oder Kamille. Damit kann auch die Erkältung schneller abklingen und so das Risiko, dass die Mittelohrentzündung ansteckend wird, reduziert werden.
Quelle:
Ohrinfektionen, in: infektionsschutz.de