Wolf gelaufen: Die besten Hausmittel und Tipps!

Bei intensivem Lauftraining oder langen Wanderungen besteht die Gefahr, sich wunde Körperstellen zuzuziehen. Im Volksmund spricht man auch davon, sich einen Wolf zu laufen. Wie entstehen die wunden Stellen und was kann ich tun, wenn ich mir einen Wolf gelaufen habe? Die besten Tipps!

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Bei Volksläufen kann man hin und wieder Läufer:innen beobachten, deren Füße unnatürlich weit voneinander auf dem Boden aufsetzen. Warum ist das so? Vermutlich haben sie sich einen Wolf gelaufen – meist in den Leistenbeugen und an den Oberschenkeln. Experten bezeichnen dieses Phänomen als Intertrigo oder intertriginöses Syndrom. Gemeint ist damit eine geschwollene, schmerzende und häufig nässende Hautveränderung. Am häufigsten sind folgende Körperstellen betroffen:

  • Oberschenkel

  • Leistenbeuge

  • Analfalte

  • Damm

  • Intimbereich

Wund gelaufen: Wie entstehen die wunden Stellen?

Der sogenannte Hautwolf kann überall da auftreten, wo Hautflächen aneinander reiben – wie es etwa im Schritt und an der Innenseite der Oberschenkel häufig vorkommt – oder die Kleidung an der Haut scheuert. Dies kommt besonders häufig vor, wenn die Oberschenkel etwas kräftiger sind. Ein weiterer Risikofaktor ist Hitze, da die Haut durch den Schweiß allmählich aufweicht und die Salzkristalle des Schweißes die Reibung noch verschlimmern. Die Ursache einer Intertrigo kann aber auch in minderwertiger Laufbekleidung liegen.

Hinzu kommen weitere Risikofaktoren:

  • Übergewicht und Fettleibigkeit

  • Diabetes mellitus

  • Prothesen

  • Inkontinenz

Woran merke ich, dass ich mir einen Wolf gelaufen habe?

Typisch bei einer Intertrigo ist eine leichte bis starke Rötung, die sich spiegelbildlich auf beiden Seiten der Hautfalte zeigt. Begleitet wird sie von Juckreiz, Brennen, einem Hautausschlag und Schmerzen.

Wolf gelaufen: Was hilft? Die 4 besten Intertrigo-Hausmittel

Die wundgelaufenen Stellen können in der Regel gut mit Hausmitteln behandelt werden – diese eignen sich besonders gut:

  1. Schutzsalbe: Eine atmungsaktive Hautschutzcreme verhindert Reibung an den wunden Stellen und ermöglicht so eine schnellere Heilung.

  2. Wundsalben: Zink-, kortisonhaltige oder pflanzliche Salben (z.B. mit Hamamelis) können rasch helfen und müssen nicht lange angewendet werden.

  3. Baden: Hilfreich sind antiseptische Bäder mit keimtötender Betaisodona-Lösung, Eichenrindenextrakt oder Kamille.

  4. Schwarzer Tee: Die Gerbstoffe des Tees wirken antientzündlich – für eine entsprechende Wirkung die wunden Stellen mehrmals täglich mit einem in schwarzem Tee getränkten Tuch abtupfen. Der Tee sollte dafür zehn Minuten ziehen.

Welche Hausmittel sich am besten eignen, kommt teilweise auf die betroffene Körperstelle an. Auch bei der Vorbeugung wundgelaufener Stellen eignen sich je nach Hautareal verschiedene Maßnahmen.

Wolf gelaufen am Oberschenkel: Was hilft?

Dieses Problem haben viele Frauen in der warmen Röcke-Saison: Beim Gehen reiben die Oberschenkel aneinander und werden wund – Schwitzen verstärkt die Beschwerden noch.

Ein Trick, um vorzubeugen, sind dann kurze Radlerhosen unter dem Rock – sie verhindern die Reibung und damit auch das Entstehen wunder Hautstellen. Eine andere Möglichkeit sind sogenannte Bandelettes – sie sehen so ähnlich aus wie Strumpfbänder und werden an den Oberschenkeln befestigt, um ein Aneinanderreiben zu vermeiden.

Für Läufer:innen sind folgende Tipps hilfreich:

  • Die Laufkleidung sollte eng anliegen und nicht verrutschen.

  • Läufertights, am besten ohne störende Nähte und mit abgedeckten Reißverschlüssen, und Laufshirts sind ein Muss. Jogginghosen und T-Shirts aus Baumwolle haben hingegen beim Lauf nichts zu suchen.

  • Die Laufkleidung sollte aus einem atmungsaktiven Funktionsstoff bestehen. Er verhindert, dass die Kleidung sich mit Schweiß vollsaugt und auf der Haut klebt. Stattdessen leitet er den Schweiß nach außen ab und sorgt so für eine gute Durchlüftung.

  • Vor dem Sport sollten die Innenseiten der Oberschenkel mit einem Pflaster abgeklebt oder mit Schutzsalbe eingerieben werden.

Wund im Schritt: Hausmittel gegen einen „Wolf“ im Intimbereich

Äußerst unangenehm ist der „Wolf“ im Intimbereich: Neben Läufer:innen sind auch Radfahrer:innen häufig von wundgeriebenen Stellen in diesem empfindlichen Areal betroffen. Vorbeugend lohnt es sich, in atmungsaktive Unterwäsche zu investieren. Besonders geeignet sind Materialien, die die Feuchtigkeit nach außen ableiten.

Eine weitere Vorbeuge-Strategie mag zunächst paradox wirken: Wer wunde Stellen im Intimbereich vermeiden möchte, sollte diesen nicht rasieren – denn die Haare wirken als Barriere, die die Haut vor Feuchtigkeit schützt und eine normale Luftzirkulation erlaubt. Zusätzlich eignet sich außerdem Schutzsalbe zur Vorbeugung, die speziell für den Intimbereich geeignet ist.

Haben Sie sich doch einen Wolf im Intimbereich gelaufen, ist vor allem auf eine schonende Reinigung der betroffenen Stelle ohne aggressive Waschgels zu achten. Ein Sitzbad mit entzündungshemmenden Inhaltsstoffen wie Kamille beschleunigt die Heilung ebenso wie feuchtigkeitsspendende Salben. Für die Dauer der Heilung sollten Sie lockere Kleidung tragen um weitere Reibung möglichst zu vermeiden.

Wolf gelaufen in der Analfalte: Was tun?

Dieses Problem betrifft vor allem eine Altersgruppe: Babys und Kleinkinder, die Windeln tragen. Denn in dem feuchten Milieu der Plastikwindeln können sich Bakterien gut vermehren und wunde Stellen bilden. Doch auch bei Erwachsenen kann es zu wundgescheuerten Stellen in der Analfalte kommen. Dann eignen sich zur Behandlung besonders Sitzbäder mit hautberuhigenden Inhaltsstoffen, entzündungshemmende Salben sowie Kompressen mit schwarzem Tee.

Wolf gelaufen: Wie lange dauert die Heilung?

In der Regel verschwinden die Beschwerden bei entsprechender Behandlung und Schonung der betroffenen Stellen nach wenigen Tagen wieder.

Wolf gelaufen: Was tun, wenn die Wunde nicht verschwindet?

Unbehandelt führt eine Intertrigo in vielen Fällen zu einer Superinfektion. Ist die Haut erst einmal aufgeweicht, haben Krankheitserreger leichten Zugang und die Haut entzündet sich erst recht. Besonders Langstreckenläufer:innen und Sportler:innen mit empfindlicher Haut sollten daher bei der Kleidung hohe Ansprüche stellen und die Haut vorsorglich schützen.

Doch auch übergewichtige Menschen und Diabetiker:innen haben ein hohes Risiko, sich einen Wolf zu laufen. Bei Letzteren ist die Gefahr beispielsweise einer Pilzinfektion an den betroffenen Stellen besonders hoch.

Verschwinden die wundgelaufenen Stellen nicht durch die Behandlung mit Hausmitteln, ist darum in jedem Fall ein Arztbesuch angeraten, um eine weitere Infektion der Wunde zu vermeiden. Wenn aus der geschwollenen Stelle bereits eine offene Wunde geworden ist, sollte unbedingt ein Pflaster oder ein Verband angelegt werden, um sich vor Krankheitserregern zu schützen.

Im Falle einer bakteriellen Superinfektion werden Antibiotika verschrieben, bei einer Pilzinfektion kommt ein sogenanntes Antimykotikum zum Einsatz. Wichtig: Ohne Behandlung breitet sich die Infektion rasant aus. Sobald erste Symptome wie rötliche feuchte Flecken auf den Hautfalten erscheinen, sollte daher ein:e Ärzt:in aufgesucht werden.

Meist reichen Hautwolf-Hausmittel aus

Wenn man rechtzeitig gegensteuert, kommt es aber in den meisten Fällen gar nicht so weit: Wer sich einen Wolf gelaufen hat, sollte die betroffenen Stellen darum schonen und mit Hausmitteln pflegen.