Innere Blutungen

Zu einer Blutung kommt es immer dann, wenn aufgrund einer Verletzung oder einer Erkrankung Blut aus den Blutgefäßen austritt und damit aus dem Blutkreislauf hinausgelangt. Wenn die Blutung im Inneren des Körpers auftritt, kann das Blut nicht immer nach außen ablaufen, sondern sammelt sich zunächst im umgebenden Gewebe oder in angrenzenden Körperhöhlen an. Mediziner sprechen dann von einer inneren Blutung.

Was sind innere Blutungen?

Jeder Mensch verfügt im Durchschnitt über fünf bis sechs Liter Blut. Dieses ist normalerweise fest innerhalb des Blutgefäßsystems eingeschlossen und strömt – angetrieben durch das Herz – ununterbrochen durch den Körper, um alle Organe und Gewebe mit Sauerstoff zu versorgen. Zu einer Blutung kommt es immer dann, wenn aufgrund einer Verletzung oder einer Erkrankung die Blutgefäße beschädigt werden und das Blut aus den Blutgefäßen austritt. Je nachdem, ob das Blut dabei über eine Wunde in der Haut aus dem Körper austritt oder aber im Körper bleibt und sich hier ansammelt, unterscheiden Mediziner äußere und innere Blutungen.

An äußeren Blutungen leiden alle Menschen von Zeit zu Zeit. Sie entstehen in den meisten Fällen durch kleinere Verletzungen der Haut, durch die das Blut aus den beschädigten Blutgefäßen hinaus nach außen tritt. Auch wenn der Anblick von Blut manche Menschen erschreckt, stellen solche kleinere Blutungen für gesunde Menschen in der Regel keine Gefahr dar. Unsere Blutgerinnung sorgt dafür, dass die Blutung schnell zum Stillstand kommt und das verletzte Blutgefäß sich wieder dicht verschließt. Außerdem nehmen wir die Blutung durch das nach außen abfließende Blut meistens schnell wahr und können bei Bedarf unterstützende Maßnahmen ergreifen, um die Blutung zu stoppen. Starke und unkontrollierte Blutungen können aufgrund des hohen Blutverlusts allerdings gefährlich für die Betroffenen sein und erfordern eine ärztliche Behandlung.

Bei einer inneren Blutung tritt durch eine Verletzung Blut aus den Gefäßen aus
Bei einer inneren Blutung tritt durch eine Verletzung Blut aus den Gefäßen aus. Da es nicht, wie zum Beispiel bei einer Schnittverletzung, nach außen ablaufen kann, sammelt es sich im umgebenden Gewebe. Die harmloseste Form einer inneren Blutung ist ein Bluterguss Foto: shutterstock

Bei einer inneren Blutung sammelt sich das Blut im Gewebe oder in Körperhöhlen

Im Gegensatz zu einer äußeren Blutung, bei der das Blut über eine Hautwunde aus dem Körper austritt, wird bei einer inneren Blutung die Haut nicht verletzt. Stattdessen tritt das Blut aus Blutgefäßen im Inneren des Körpers aus und sammelt sich im Gewebe oder in den Körperhöhlen – zum Beispiel dem Bauchraum – an. Mediziner bezeichnen diese Blutansammlung auch als Hämatom oder Bluterguss. Damit ist allerdings nicht nur der den meisten Menschen unter diesem Begriff bekannte blaue Fleck gemeint. Dieser tritt nur dann auf, wenn die Blutansammlung relativ dicht unter der Haut liegt und deshalb gut sichtbar ist. Stattdessen zählen auch alle Blutansammlungen im Körperinneren, die nach außen hin nicht zu erkennen sind, zu den Blutergüssen.

Unfälle sind oft Ursache für eine innere Blutung

Ursache für eine innere Blutung sind häufig Unfälle, bei denen Blutgefäße im Inneren des Körpers durch starke Schläge oder Stöße beschädigt werden. Aber auch bestimmte Bluterkrankungen, Tumoren und Geschwüre können innere Blutungen auslösen. Da das austretende Blut bei einer inneren Blutung nicht sichtbar ist, bemerken viele Betroffene die Blutung zunächst nicht, und auch Ärzte können eine innere Blutung nicht immer auf den ersten Blick feststellen. Das macht eine innere Blutung in gewisser Hinsicht gefährlicher als eine äußere Blutung, die kaum zu übersehen ist.

Eine innere Blutung im Gehirn kann sehr gefährlich sein

Wie gefährlich eine innere Blutung im Einzelfall ist, hängt wie bei der äußeren Blutung vor allem von der Stärke der Blutung und des Blutverlusts ab. Außerdem ist es wichtig, in welchem Organ die Blutung auftritt und wo sich das Blut ansammelt. Während ein blauer Fleck unter der Haut zwar manchmal schmerzhaft, aber in den seltensten Fällen gefährlich ist, können beispielsweise im Gehirn schon kleine Blutungen kritisch sein, da sich durch die Blutansammlung der Hirndruck erhöht und das Gehirn in der Schädelhöhle eingequetscht werden kann.