Ingwer: Die gesündeste Wurzel der Welt

Wie kann es sein, dass eine unscheinbare Pflanzenwurzel, die seit Jahrtausenden als Heilmittel und Gewürz bekannt ist, gerade jetzt einen derartigen Gesundheits-Boom erlebt? Praxisvita macht sich auf die Suche nach dem Ingwer-Geheimnis.
Die Heilkraft des Ingwers
Jeder, der von der Heilkraft des Ingwers profitieren will, muss nichts anderes tun, als eine etwas knorrige Wurzel zur Hand nehmen, ein paar Scheiben davon abschneiden, diese in eine Kanne geben und mit kochend heißem Wasser übergießen.
Ein einfaches Rezept, das überall zu überzeugen weiß. Wohlgemerkt: Wir reden hier nicht von einer irgendwo im Urwald neu entdeckten Wunderpflanze. Es handelt sich vielmehr um eine Knolle, die bereits Chinas Könige vor mehr als vier Jahrtausenden als unverzichtbares Heilmittel schätzten. Das ungeheure Potenzial, das im Ingwer steckt, wird erst jetzt so richtig gewürdigt. Halten wir ein Stück Ingwer in den Händen, riechen wir sein angenehmes Aroma, erahnen bereits seinen einzigartigen Geschmack: zitronig-erdig, würzig und meist ziemlich scharf. Verantwortlich für diese Schärfe sind die Inhaltsstoffe Gingerol und Shogaol, die gleichzeitig erfrischen und von innen wärmen. Sie regen unsere Verdauungssekrete an, haben keimtötende Eigenschaften und wirkt reinigend auf das Blut, die Schleimhäute und den Darm.
Die Apotheke in der Knolle
Kaum ein anderes Gewürz schenkt uns eine solche Bandbreite an therapeutischer Wirkung wie der Ingwer. Bisher haben Wissenschaftler zwanzig sekundäre Pflanzenstoffe wie ätherische Öle oder Harze darin entdeckt. Fest steht, dass die enthaltenen Gingerole in ihrer chemischen Struktur und Wirksamkeit Schmerzmitteln sehr ähnlich sind und wie die Medikamente Schmerzen hemmen und das Blut verdünnen.
Das bedeutet nichts anderes, als dass wir mit dem wohltuenden Verzehr von Ingwer uns nebenbei vor Herzinfarkt schützen. Und Ingwer hat zudem noch eine ganz besondere Eigenschaft: Ob auf Reisen oder in der Schwangerschaft – Ingwer, so haben Studien ergeben, unterdrückt die Freisetzung von übelkeitsauslösenden Hormonen und lindert die Aktivität der Magenmuskulatur. Die Wurzel soll laut Studien zudem bei Schwindel, Müdigkeit und Durchblutungsstörungen helfen, Infekte lindern und allgemein entzündungshemmend und entkrampfend wirken.
Der Ingwer, den wir kennen, ist der Wurzelstock einer bis zu einen Meter hohen Pflanze, deren Blüten an die der Iris erinnern. Die ausgegrabenen Knollen werden gereinigt und für eine Woche in die Sonne gelegt, wodurch sie drei Viertel ihres Gewichtes verlieren. Der frische Wurzelstock ist knorrig, lederfarben, oft verzweigt. Es gibt ihn nur noch in kultivierter Form.
Ingwer hilft bei Muskelschmerzen
So wird Ingwer in der traditionellen asiatischen Medizin auch zur Behandlung von Rheuma und Muskelschmerzen verordnet. Die therapeutische Wirkung bestätigt jetzt eine kürzlich veröffentlichte Studie. Auch sie kommt zu dem Ergebnis, dass Ingwer, mehrmals täglich verzehrt, bei Muskelschmerzen hilft. Offenbar können wir mit der scharfaromatischen Wurzel sogar solche Schmerzen effektiv lindern, die wir durch massive Muskelüberanstrengung selbst verursacht wurden.
Hirnforscher sind auf einen weiteren erstaunlichen Umstand gestoßen: Ingwer kann unsere Stimmungslage verbessern und Angstempfinden lindern, weil er auf die Regionen im Gehirn wirkt, die für die Produktion von Glückshormonen eine entscheidende Rolle spielen.
Geniales Gewürz
Für Erwachsene wird eine Tagesdosis von zwei bis maximal vier Gramm frischer Ingwer empfohlen. Für kleine Kinder ist Ingwer vielleicht etwas zu scharf – für sie sollte er als Gewürz sehr vorsichtig dosiert werden.
Bei Ingwer kommt es auf die Regelmäßigkeit des Verzehrs an, damit er seine Wirksamkeit optimal entfalten kann. Bei Erkältungen etwa sollte man alle zwei Stunden eine Tasse Tee trinken.
Video: Alleskönner Ingwer – Die besten Rezepte
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