Weitere Fälle dieser Infektionskrankheit bestätigt
In einer Chemnitzer Pflegefachschule und einem Pflegeheim ist eine gefährliche, chronische Infektionskrankheit ausgebrochen. Nun wurden schon wieder zwei neue Fälle bestätigt. Um welche Krankheit es geht und wie die aktuelle Lage aussieht.

Appetitmangel, Husten, Müdigkeit, Fieber – all das sind Anzeichen für eine gefährliche Infektionskrankheit, die unbehandelt bei etwa der Hälfte der Patient:innen zum Tod führt.
In Chemnitz ist daher jetzt schnelles Handeln gefragt – Ende Januar erkrankte die erste Pflegeschülerin, mittlerweile sind mehr als 25 Personen infiziert. Weitere Verdachtsfälle wurden nun bestätigt. Welche Krankheit ausgebrochen ist und ob mit weiteren Fällen gerechnet werden muss.
Krankheitsausbruch in Chemitz: So fing es an
In den letzten Jahren ist die Zahl der Neuerkrankungen in Deutschland gesunken, 2021 gab es laut RKI knapp 3900 Fälle. Nun gibt es neue Fälle – die gefährliche Infektionskrankheit Tuberkulose ist in Chemnitz ausgebrochen.
Zuerst war nur eine Pflegeschülerin betroffen. Mittlerweile wurden 170 Kontaktpersonen identifiziert, 150 davon leben in Chemnitz. Zuletzt waren es noch 75 Personen, von denen bereits ein Drittel infiziert war. Allerdings führt nicht jede Infektion zu einer Erkrankung. Bislang war nur ein weiterer Fall bekannt, bei dem dies so war: Bei einer engen Kontaktperson ist laut Informationen der Stadtverwaltung ebenfalls eine ansteckende Lungentuberkulose ausgebrochen. Doch dabei blieb es nicht…
Weitere Verdachtsfälle wurden bestätigt
Seit Ende Januar wurden zwei weitere Pflegeschüler mit dem Verdacht auf Tuberkulose im Krankenhaus behandelt. Nun haben sich beide Fälle bestätigt – die Zahl der Erkrankten steigt damit auf vier an. Infiziert sind mittlerweile mindestens 28 Personen, 21 davon sind einer Sprecherin der Stadt Chemnitz zufolge Pflegeschüler:innen.
Tuberkulose wird durch Bakterien ausgelöst, die von Mensch zu Mensch übertragen werden. Meist wird die Lunge befallen, es können aber auch andere Organe betroffen sein. Ob sich jemand ansteckt, hängt u.a. von der Dauer und Intensität des Kontakts mit der infizierten Person ab. Betroffene können mit Antibiotika behandelt werden. In den letzten Jahren wurden jedoch vermehrt Resistenzen gegen das übliche Antibiotikum Rifampicin gebildet.
Gesundheitsbehörden weiterhin aktiv
Das Amt für Gesundheit und Prävention sucht nach wie vor nach weiteren Kontaktpersonen aus der Pflegefachschule sowie einem Pflegeheim, um Betroffene schnellstmöglich behandeln zu können. Auch die Gesundheitsbehörden anderer Kommunen wurden informiert, weil auch nicht im Chemnitz lebende Menschen sowie keine Pflegeschüler:innen als Kontaktpersonen festgestellt wurden.
Wie viele Fälle es noch in Chemnitz und anderen Orten geben wird, kann derzeit noch nicht abeschätzt werden. Grundsätzlich gilt die Ausbreitung der Krankheit als vermeidbar, indem Erkrankte sofort isoliert und behandelt werden.