Harter Bauch und Schmerzen: Gefährlich oder doch harmlos?
Ein harter Bauch und Schmerzen beispielsweise nach dem Essen sind zwar unangenehm, vergehen meist aber wieder von selbst. Treten die Beschwerden jedoch sehr plötzlich auf und kommen weitere Symptome hinzu, ist das ein Fall für einen Arzt oder eine Ärztin.
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Ein harter Bauch und Schmerzen sind zwar recht unangenehm, aber oft harmlos. Dabei ist es wichtig zu beobachten, ob sich der Bauch eher prall anfühlt oder ob die Bauchdecke bretthart ist. Letzteres könnte ein Warnzeichen für eine ernste Erkrankung sein. Das gilt auch dann, wenn die Beschwerden von weiteren Symptomen begleitet werden. Verschiedene Ursachen können hinter einer verhärteten Bauchdecke stecken, von denen manche durchaus gefährlich sind.

Harter Bauch ohne Schmerzen oder mit Schmerzen: Wie genau äußern sich die Beschwerden?
Ein harter Bauch ist medizinisch nicht genau definiert. Gemeint ist damit ein Zustand, in dem sich der Bauch fester anfühlt, als es normalerweise der Fall ist. Das beginnt bei einem Bauch, der mit Luft gefüllt und deswegen ungewöhnlich prall ist, und reicht bis zu einer sogenannten Abwehrspannung. Dabei ziehen sich die Muskeln so stark zusammen, dass der Bauch gegebenenfalls bretthart ist. Ein harter Bauch kann mit Schmerzen oder ohne Schmerzen einhergehen. Dabei können die Schmerzen in unterschiedliche Bereiche des Bauches ausstrahlen.
Bauch ist hart und tut weh: Was kann es sein?
Ein harter Bauch verursacht oftmals Schmerzen. Dahinter können harmlose Verdauungsprobleme stecken, die normalerweise wieder von selbst verschwinden. Es gibt aber auch zahlreiche Erkrankungen, die zu den Symptomen führen können. Wenn die Beschwerden sich nach wenigen Tagen nicht bessern, sehr intensiv sind oder weitere Symptome wie Fieber, Atembeschwerden oder Schmerzen im Brustkorb hinzukommen, sollten Betroffene unbedingt einen Arzt oder Ärztin aufsuchen.
Bauchschmerzen und ein harter Bauch durch zu viel Muskeltraining
Ein harmloser Grund für einen harten Bauch und Schmerzen kann Sport sein. Wer seine Bauchmuskeln einer ungewohnt starken Belastung aussetzt, muss damit rechnen, dass sich diese verhärten. Schmerzen sind dann meist nichts anderes als ein Muskelkater, der nach wenigen Tagen nachlässt.
Bauchschmerzen und harter Bauch nach reichhaltigem Essen
Wenn eine Person deutlich zu viel und womöglich sehr fettige Speisen isst, fühlt sich der Bauch unter Umständen prall an, weil er übermäßig gefüllt ist. Leichte bis mittelstarke Schmerzen können hinzukommen. Oft wird der harte Bauch zusätzlich von Übelkeit begleitet. Die Beschwerden nehmen normalerweise nach wenigen Stunden ab, wenn der Magen sich im Rahmen der Verdauung leert.
Harter Oberbauch und Schmerzen durch Blähungen
Starke Blähungen können dazu führen, dass sich ein Rückstau an Luft bildet, der auch zu einem harten Bauch und Schmerzen führt. Die möglichen Ursachen sind vielfältig. Unter anderem werden sie durch blähende Speisen wie Hülsenfrüchte und Unverträglichkeiten gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln verursacht. Die Luft im Bauch kann dabei so viel Druck ausüben, dass es sogar zu einem vorübergehenden harmlosen Herzstolpern kommt. Bei Blähungen kann der harte Bauch auch ohne Schmerzen auftreten. Er kommt beim Mann und bei der Frau gleichermaßen vor
Harter Bauch nach einer OP
Eine Operation im Bauchraum ist für den Körper eine große Belastung, selbst wenn sie minimalinvasiv, also nur mit kleinen Schnitten, durchgeführt wird. In der Folge kommt es häufig zu Störungen in der Darmtätigkeit, die wiederum Blähungen auslösen. Sie äußern sich gegebenenfalls über einen harten Bauch nach einer OP mit leichten Schmerzen. Dieser Blähbauch bildet sich in der Regel nach wenigen Tagen zurück, sobald sich die Darmfunktion wieder normalisiert.
Harter Bauch und Schmerzen nach einer OP
Eine weitere mögliche Komplikation nach einer Operation im Bauchraum ist eine Darmlähmung (paralytischer Ileus). Dabei handelt es sich um eine Fehlfunktion der Muskeln oder Nerven, die oft durch einen Eingriff ausgelöst wird, ohne dass die genauen Mechanismen dahinter bekannt wären. Im Ergebnis kann die Darmmuskulatur den Nahrungsbrei nicht weitertransportieren, sodass er sich staut. Typische Symptome sind ein harter Bauch und Übelkeit, eventuell Erbrechen, Bauchschmerzen und fehlender Stuhlgang.
Bauch ist hart und schmerzt durch chronische Darmerkrankungen
Darmerkrankungen können die Ursache für einen harten Bauch mit Schmerzen sein. Das gilt beispielsweise für die Chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, die sich durch weitere Symptome wie Verdauungsprobleme auszeichnen. Auch das sogenannte Reizdarmsyndrom kann starke Bauchschmerzen auslösen. Beim Reizdarm handelt es sich um eine Ausschlussdiagnose, die Ärzt:innen stellen, wenn sie für die wiederkehrenden Beschwerden keine organische Ursache finden.
Bauchschmerzen und harter Bauch: Akuter Bauch als mögliche Ursache
Der akute Bauch wird von Fachleuten als akutes Abdomen bezeichnet und ist immer ein Notfall. Betroffene sollten unter der Nummer 112 den Rettungsdienst verständigen. Der Bauch ist dabei bretthart, die Schmerzen zeigen sich plötzlich und extrem stark. Hinzu kommen meist ein schlechter Allgemeinzustand, Übelkeit, Erbrechen, Kreislaufprobleme bis hin zum Kreislaufschock. Der akute Bauch ist keine eigenständige Krankheit, sondern eine Reaktion des Körpers auf eine lebensbedrohliche Veränderung im Bereich des Bauchraums. Ursache ist häufig eine Bauchfellentzündung, die unter anderem dann eintreten kann, wenn Organe entzündet sind und Bakterien in die Bauchhöhle gelangen.
Zu den Krankheiten, die ein akutes Abdomen auslösen können, zählen beispielsweise:
Entzündungen und Infektionen des Darms, die zu Geschwüren oder Darmverschluss führen können
Darmkrebs
Hepatitis
Entzündung der Gallenblase
Blinddarmentzündung (rechte Bauchseite ist hart)
Erweiterung der Hauptschlagader im Bauch (Aortenaneurysma)
Harter Bauch mit Schmerzen als Hinweis auf Herzinfarkt
Wenn die Bauchdecke deutlich verhärtet ist, sollte immer eine ärztliche Untersuchung erfolgen. Das gilt auch dann, wenn die Schmerzen nicht so auffällig stark sind wie bei einem akuten Abdomen. Denn vor allem bei Frauen kann das auf einen Herzinfarkt hindeuten. Typische Brustschmerzen fehlen bei ihnen oft. Stattdessen schmerzt beispielsweise der Oberbauch, Übelkeit und Kurzatmigkeit kommen hinzu, eventuell auch Schweißausbrüche, Rückenschmerzen und Übelkeit. Betroffene sollten sofort den Notruf 112 wählen.
Bauchschmerzen und harter Bauch in der Schwangerschaft
Bei einem harten Bauch und Schmerzen in der Schwangerschaft müssen die Beschwerden nicht unbedingt in Zusammenhang mit der Schwangerschaft stehen. Unter anderem Erkrankungen der Nieren, von Magen und Darm oder Blase können die Ursache sein. Ein harter Bauch und Schmerzen in der Schwangerschaft sollten immer ärztlich abgeklärt werden, insbesondere wenn Blutungen, Fieber und Erbrechen oder Durchfall hinzukommen.
Wann ist ein harter Bauch mit Schmerzen in der Schwangerschaft gefährlich?
Ist die rechte Bauchseite hart und treten in Verbindung mit Oberbauchschmerzen in diesem Bereich, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auf, kann das bei Schwangeren ein Symptom für das sogenannte HELLP-Syndrom sein. Es bezeichnet einen schweren Verlauf der sogenannten Präeklampsie. Diese schwere Schwangerschaftskomplikation kann für Mutter und Kind lebensgefährlich sein und ist in den meisten Fällen mit Bluthochdruck verbunden. Weitere Funktionsstörungen sind möglich, etwa der Blutgerinnung, der Nieren oder der Leber.
Harter Bauch ohne Schmerzen und schwanger: Was steckt dahinter?
Ein harter Bauch ohne oder nur mit leichten Schmerzen ist in der Schwangerschaft nichts Ungewöhnliches. Schon in den ersten Schwangerschaftswochen kann sich die Bauchdecke sehr fest anfühlen und die Haut straff sein. Viele Schwangere vergleichen ihn dann mit einem prall gefüllten Luftballon. Dafür gibt es verschiedene mögliche Gründe.
Harter Bauch in der Schwangerschaft durch eine gestörte Verdauung
Der veränderte Hormonspiegel führt in der Schwangerschaft in der Regel dazu, dass sich der Darm träger verhält und den Nahrungsbrei langsamer weitertransportiert. Vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft können die wachsende Gebärmutter und das Kind selbst auf den Darm drücken und seine Tätigkeit damit ebenfalls beeinflussen. Das führt häufig zu Verdauungsproblemen. Sie gehen womöglich mit einem harten Bauch einher, der ohne Schmerzen oder mit Schmerzen auftreten kann.
Magnesiummangel als Grund für einen harten Bauch in der Schwangerschaft
Magnesium ist ein wichtiger Mineralstoff, der dem Körper über die Nahrung zugeführt werden muss. Er ist unter anderem für die Entspannung der Muskulatur zuständig. Der Bedarf ist zwar in der Schwangerschaft nicht erhöht (300 Milligramm pro Tag), aber trotzdem gelingt es nicht allen Frauen, die Versorgung über eine ausgewogene Ernährung zu decken. Außerdem führen eventuell Verdauungsprobleme dazu, dass keine ausreichende Magnesiummenge aus der Nahrung aufgenommen wird.
Dann kann es vorkommen, dass sich die Gebärmutter zusammenzieht, was Schwangere an einem harten Bauch merken. Ein starker Magnesiummangel kann im letzten Trimester sogar dazu führen, dass vorzeitige Wehen ausgelöst werden. Wenn Betroffene einen harten Bauch ohne Schmerzen haben und nicht schwanger sind, steckt übrigens in der Regel kein Magnesiummangel dahinter. Beschwerden zeigen sich dann eher über eine verkrampfte Wadenmuskulatur.
Harter Bauch ohne Schmerzen: Es könnten Übungswehen sein
Bei vielen Frauen, die einen harten Unterbauch haben und schwanger sind, steckt eine harmlose Ursache dahinter: Die Gebärmutter zieht sich immer mal wieder zusammen. Damit bereitet sich der Körper auf die spätere Geburt vor. Fachleute nennen dieses Phänomen daher Übungswehen (Braxton-Hicks-Kontraktionen). Sie treten vor allem in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft auf, vornehmlich im letzten Drittel. Mitunter zeigen sie sich aber auch schon früher. Übungswehen sind harmlos und tun nicht weh, sie ziehen höchstens ein bisschen.
Wie wird ein harter Bauch, der schmerzt, behandelt?
Die Behandlung richtet sich bei einem harten Bauch mit Schmerzen nach der Ursache. Bei intensiven, anhaltenden oder wiederkehrenden Beschwerden sollten Betroffene unbedingt einen Termin in einer Hausarztpraxis machen, um die Ursache abzuklären – bei auffällig starken Schmerzen oder einem schlechten Allgemeinzustand ist es sogar ratsam, Notärzt:innen zu verständigen.
Sehr häufig stecken hinter einem verhärteten Bauch aber Verdauungsprobleme, die sich oftmals durch folgende Tipps lindern lassen:
Bewegung: Sie regt die Darmtätigkeit an, bei akuten Beschwerden kann ein Spaziergang helfen.
Tee: Kräutertee, etwa aus Fenchel, Kamille, Kümmel, Anis und Pfefferminze kann dazu beitragen, Blähungen und andere Verdauungsbeschwerden zu lindern.
Bauchmassage: Kreisen Sie mit Mittel- und Zeigefinger im Uhrzeigersinn um den Bauchnabel herum und üben dabei sanften Druck aus.
Wärme: Eine Wärmeflasche oder ein aufgeheiztes Kirschkernkissen können die Muskulatur entspannen, sodass der harte Bauch und die Schmerzen abnehmen.
Quellen:
Unterleibsschmerzen bei Frauen, in: msdmanuals.com
Akute Bauchschmerzen, in: ukw.de
Notfall: Akutes Abdomen, in: thieme.de
Herzinfarkt bei Frauen – Bauchschmerzen können ein Warnzeichen sein, in: herzstiftung.de