Hämatom: Symptome sind Schmerzen und Verfärbungen der Haut

Aus der Serie: Hämatome (Bluterguss)

Bei einem Hämatom treten die Symptome nicht unmittelbar nach der Verletzung auf: Die charakteristische Verfärbung bildet sich erst nach ein paar Stunden. Je tiefer das verletzte Gewebe liegt, desto länger dauert es, bis der Bluterguss sichtbar ist – manchmal ist er auch gar nicht zu erkennen.

Ein Hämatom ist meist druckempfindlich und schmerzhaft, die betroffene Stelle ist angeschwollen. Je nachdem, wie stark zum Beispiel der Stoß oder Schlag war, der das Hämatom verursacht, treten als Symptome unterschiedlich starke Schmerzen auf. Die Schmerzen und die Schwellung werden durch das austretende Blut verursacht: Das Hämatom drückt schmerzhaft auf umliegendes Gewebe, Muskeln, Knochen und Nerven. Bei Blutergüssen in Gelenken kann die Schwellung zu einer eingeschränkten Beweglichkeit führen.

Ein Hämatom unter einem Nagel entsteht meist durch eine Quetschung und verursacht oftmals einen pochenden Schmerz. Wenn der Bluterguss größer als ein Viertel des Nagels ist, liegt eine Nagelbettverletzung vor. Dies führt oft zu einem Abheben (Luxation) des Nagels oder einem kompletten Abreißen des Nagels. Hämatome unter Nägeln mit diesem Ausmaß müssen ärztlich behandelt werden.

Bei einem Hämatom entsteht eine rote bis rötlich-blaue Färbung
Bei einem Hämatom tritt das Blut innerhalb von 24 Stunden in das Gewebe ein und es entsteht eine rote bis rötlich-blaue Färbung Foto: shutterstock

Je nach dem Schweregrad gerinnt das Blut nach ein bis vier Tagen

Deutlichstes Hämatom-Symptom ist die sichtbare Verfärbung, die sich je nach Alter des Blutergusses verändert. Diese Verfärbungen entstehen durch den schrittweisen Abbau des angesammelten Bluts im Gewebe durch bestimmte Stoffe im Körper, sogenannte Enzyme. Innerhalb von 24 Stunden tritt das Blut in das Gewebe ein und es entsteht eine rote bis rötlich-blaue Färbung. Diese wird durch den roten Blutfarbstoff Hämoglobin hervorgerufen. Je nach dem Schweregrad gerinnt das Blut nach ein bis vier Tagen und das Hämatom färbt sich purpurn bis dunkelblau. Das Hämoglobin wird weiter in verschiedene Stoffe abgebaut, die für die typischen Farbverläufe eines Blutergusses verantwortlich sind: Zuerst wird das Hämoglobin in Choleglobin/Verdoglobin abgebaut, das für eine bräunliche bis schwarze Färbung des Hämatoms sorgt. Der Stoff Biliverdin führt zu einer grünlichen Färbung. Schließlich wird das Hämoglobin in Bilirubin umgewandelt, das nach rund sieben bis zehn Tagen zu einer gelblich-braunen Färbung des Blutergusses führt. Nach rund einer Woche, spätestens jedoch nach drei Wochen verschwindet die Färbung.

In schweren Fällen können Hämatome im Muskel zum sogenannten Kompartmentsyndrom führen. Das Hämatom drückt dabei sehr stark auf umliegende Muskelpartien, Nerven und Blutgefäße. Dadurch wird das Gewebe nicht mehr genügend durchblutet und somit nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Symptome sind dann Taubheitsgefühle sowie ein Kribbeln, im schlimmsten Fall sterben betroffene Nerven und Gewebe ab.