Podcast: Gesünder leben mit weniger Zucker
Süßes liebt wohl jedes Kind. Doch zu viel Zucker ist sowohl für Kinder als auch Erwachsene ungesund. Wie lebt die eigene Familie gesünder? Und ist ein Leben mit weniger Zucker überhaupt möglich? In einer neuen Folge VITATALK spricht Andrea Ballschuh über genau dieses Thema.

Nur 25 Gramm Zucker, das ist etwa eine Kinderhand voll Gummibärchen, sollten Kinder zwischen zwei und 18 Jahren am Tag zu sich nehmen. Erwachsene schon etwas mehr, doch auch die empfohlenen 65 Gramm sind schnell erreicht. Werden diese Werte langfristig überschritten, kann das schwere Folgen für die Gesundheit haben.
Welche Folgen das genau sind, und wie der Zuckerkonsum der eigenen Familie reduziert werden kann, weiß Andrea Ballschuh, TV- und Hörfunkmoderatorin sowie Autorin der Bücher "Zucker iss nicht" und "Zucker iss nicht. Die Festtagsedition". In unserem Podcast VITATALK redet sie mit uns über Zucker, Kinder und die richtigen Alternativen zum Süßkram.
Was macht zu viel Zucker mit dem Körper?
Durch zu viel Zucker bringt man sich und den Nachwuchs nicht nur in Gefahr von Karies und Übergewicht, sondern steigert auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ 2 und eine Vielzahl anderer Gesundheitsprobleme. Damit hat Andrea Ballschuh persönliche Erfahrung, denn ihr Start in ein zuckerreduziertes Leben begann vor fünf Jahren beim Arzt. Dieser gab ihr die überraschende Diagnose "Fettleber".
"Ich dachte, eine Fettleber kriegen nur Menschen, die sehr viel Alkohol trinken, aber [der Arzt] erklärte mir dann, dass eine Fettleber von zu viel Zucker kommt", so Ballschuh. Damit ist die ehemals "Zuckerabhängige" nicht allein, denn etwa 40 Prozent aller Deutschen leiden an Fettleber durch Zuckerkonsum und den damit zusammenhängenden Beschwerden. Die Sucht nach Zucker wird zur Volkskrankheit.
Wie reduziere ich meinen Konsum?
Weniger Zucker zu sich zu nehmen ist nicht immer einfach. Die weißen Kristalle verbergen sich nicht nur in Süßigkeiten, sondern auch in unzähligen anderen Lebensmitteln von Brot bis Brühe. Ballschuh empfiehlt für die Umstellung erst einmal ungesüßte Nüsse, bittere Getränke wie Espresso und - ihre Geheimwaffe - Cashewmuss. "So hab ich die erste Woche erst mal überstanden, indem ich Ersatzstoffe zu mir genommen hab" erzählt die Moderatorin.
Langfristig heißt es, Disziplin zu beweisen und sich an die zuckerreduzierte Ernährung zu gewöhnen. Dabei können Gruppen gleichgesinnter in den sozialen Netzwerken helfen. Stolpert hier jemand und greift doch einmal zum zuckrigen Schokoriegel, ist die Gruppe da um aufzubauen und neu zu motivieren, so Ballschuh.
Weniger Zucker muss nicht Verzicht bedeuten
Dabei heißt "Zuckerreduzierung" nicht, dass Zucker komplett verboten werden muss. Das gilt besonders in der Kindererziehung, sagt Ballschuh: "Wenn du etwas verbietest, dann wird es umso interessanter. Ich halte es auch nicht für langfristig umsetzbar." Stattdessen also den Konsum reduzieren und zuckerhaltige Produkte durch leckere Alternativen austauschen. So gewöhnen sich große und kleine Esser an die Umstellung und der Heißhunger auf Zucker vergeht.
Und das wirkt sich mit der Zeit auch äußerst positiv auf die Gesundheit aus. Denn viele Folgen hohen Zuckerkonsums sind keine endgültige Diagnose. So kann sich eine Fettleber durch gesündere Ernährung wieder regenerieren, wie Andrea Ballschuh berichtet. Und auch Typ 2 Diabetiker können durch Zuckerreduzierung zwar nicht geheilt werden, aber ihren Blutzuckerspiegel langfristig unter Kontrolle bringen und gut und gesund leben.
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Unsere Expertin: Andrea Ballschuh, https://www.andrea-ballschuh.de/