Gesundheitspodcast VITATALK: Die Wechseljahre und ihre Irrtümer

Hitzewallungen, Schlafstörungen, depressive Verstimmungen – mit Wechseljahren verbindet man typischerweise diese Symptome. Das führt dazu, dass die Menopause noch heute oft als Krankheit angesehen wird, die man nur mit einer Hormontherapie in den Griff bekommen kann. Mit diesen und anderen Irrtümern rund um die Menopause räumen wir auf, zusammen mit unserer Expertin Martina Gerber in einer neuen Folge VITATALK.

Frau sitzt am Fenster und lacht
Wechseljahre müssen nicht immer mit starken Symptomen einhergehen Foto: iStock/skynesher

Das Tabu um die Wechseljahre

Im Zusammenhang mit Wechseljahren sind zwei gegenläufige Trends zu beobachten, erklärt die Gesundheitscoach-Trainerin und Heilpraktikerin Martina Gerber: Zwar findet das Thema immer mehr Beachtung in der Öffentlichkeit und Ratgeberliteratur gibt es inzwischen auch zuhauf.

Doch zugleich sind Wechseljahre mit einem Tabu belegt und mit negativen Vorstellungen verbunden. Allen voran wird die Menopause oft als Verlust des Frau-Seins verstanden. Gerber, die in ihrer Praxis Frauen in den Wechseljahren begleitet, hält dagegen: „Es ist einfach eine Zeit der Veränderung – auch eine sehr positive Zeit“, da Frauen die Möglichkeit bekämen, das Frau-Sein neu zu definieren.

Das passiert im Körper während der Wechseljahre

Ein Grund, warum das Weiblichkeitsgefühl leidet: Die Wechseljahre (Klimakterium) signalisieren, dass sich die Fruchtbarkeit dem Ende zuneigt. Die Monatsblutung bleibt aus, da die Eierstöcke ihre Reproduktionstätigkeit einstellen. Infolge dessen verändert sich die Konzentration der Weiblichkeitshormone im Körper.

Bereits zwischen dem 35. und 40. Lebensjahr produziert der Körper immer weniger Progesteron, das für den Zyklus und die Aufrechterhaltung der Schwangerschaft wichtig ist. Kurz vor Beginn der Menopause sinkt zudem Östriadiol, das zur Gruppe der Östrogene gehört, rapide ab. In Europa beginnen die Wechseljahre meist zwischen dem 48. Und 50. Lebensjahr.

Nicht jede Frau leidet unter starken Beschwerden

Der Progesteron- und Östrogenmangel kann Symptome, wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Gewichtszunahme und depressive Verstimmungen, hervorrufen – muss er aber nicht. Nicht jede Frau ist gleich stark von den Beschwerden betroffen, da sich die Hormonumstellung unterschiedlich auswirken kann. Und nicht jede Frau hat die gleichen Symptome. Während die einen Hitzewallungen haben, macht sich bei anderen die Menopause lediglich durch eine leichte Gewichtszunahme bemerkbar.

Alternative Behandlungsmethoden statt Hormonersatztherapie

Die Hormonersatztherapie kommt häufig zum Einsatz, um die hormonelle Disbalance auszugleichen. Jedoch ist sie nicht immer notwendig. Denn große Hormonmengen können viele Nebenwirkungen haben. Eine Alternative bieten sogenannten bioidentischen Hormone, die den körpereigenen Hormonen gleichen und synthetische Substanzen ersetzen können.

Leichtere Symptome lassen sich durch eine bewusste Ernährung, körperliche Bewegung und Entspannungsmethoden, wie Meditation und Yoga, lindern. Zudem können pflanzliche Mittel Abhilfe schaffen. So kann etwa Traubenkerzenöl eine Wirkung bei Hitzewallungen zeigen.

Natürliche Behandlungsmethoden bei Wechseljahrbeschwerden statt künstlicher Hormone? Erfahren Sie darüber mehr in der neuen Folge VITATALK!

Unsere Expertin: Martina Gerber, Gesundheitscoachtrainerin und Heilpraktikerin, betreibt in Berlin eine Praxis für ganzheitliche Medizin, Hormontherapie und Ästhetik. 

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