Gehörsturz: Ursachen und wie der Hörverlust behandelt wird

Druck auf dem Ohr, Taubheit, Gehörverlust: Was tun bei einem Gehörsturz? Wie der Infarkt im Innenohr entsteht und welche Behandlungen am besten helfen, erfahren Sie hier.

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Wie bemerke ich einen Gehörsturz?

Der Gehörsturz kündigt sich fast immer durch einen starken Druck, meist auf nur einem Ohr, an. Es folgt eine starke Einschränkung des Hörvermögens, das betroffene Ohr fühlt sich seltsam taub an. Damit einhergehend können Schwindel und quälende Geräusche, der sogenannte Tinnitus, auftreten.



Frau hat Gehörsturz
Ausgelöst wird das plötzliche Taubheitsgefühl im Ohr in vielen Fällen durch seelischen Stress Foto: iStock/AndreyPopov

Plötzlich ist das Hörvermögen auf einem Ohr schlechter und alles klingt so, als wenn man Watte vor dem Ohr hätte. Welche Ursachen ein Gehörsurz hat und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

Wie entsteht das Taubheitsgefühl beim Gehörsturz?

Hauptursache des Gehörsturzes ist ein sogenannter Ohr-Infarkt, eine Durchblutungsstörung in den kleinsten Gefäßen des Innenohrs. Dort sitzen die Haarzellen. Über diese Sinneszellen werden akustische Reize aufgenommen. Bekommen sie zu wenig Blut und Sauerstoff, werden die Schwingungen der Töne nicht mehr ans Gehirn weitergeleitet. Die Folge: Der Betroffene hört schlecht.

Wenn die Haarzellen über einen längeren Zeitraum nicht mehr arbeiten, sterben sie ab und sind nicht mehr zu retten. Doch früh behandelt kehrt das Hörvermögen in mehr als 80 Prozent der Fälle vollständig zurück. Sobald man ein plötzliches Taubheitsgefühl verspürt, ist es daher wichtig, am besten sofort, spätestens aber nach zwei Tagen, zum Facharzt zu gehen und sich auf einen Gehörsturz untersuchen zu lassen.

Kann Stress einen Gehörsturz auslösen?

Experten sind sich sicher, dass seelischer Stress dazu führt, dass die Zellen des Innenohrs zerstört werden. Hervorgerufen wird der Stress beispielsweise durch übermäßige Anstrengung, zu viel Lärm oder traumatische Erlebnisse. Verstärkt werden können die Beschwerden durch Virusinfekte, hohe Cholesterinwerte, Diabetes, Bluthochdruck oder Rauchen. Wer also das Rauchen aufgibt, senkt nicht nur sein Bluthochdruck-Risiko, sondern ist auch weniger anfällig für einen Gehörsturz.



Eine mögliche Ursache für Hörsturz ist eine Durchblutungsstörung
Eine mögliche Ursache für einen Gehörsturz ist eine Durchblutungsstörung der kleinsten Gefäße im Innenohr Foto: Fotolia

Wie wird ein Gehörsturz behandelt?

Mithilfe eines Hörtests (Audiogramm) stellt der Arzt zunächst fest, ob das Ohr bereits geschädigt ist. Es gibt verschiedene Therapien bei einem Gehörsturz. Welche die richtige ist, entscheidet der Arzt individuell. Die wichtigsten Behandlungsverfahren:



Infusion bei einem Gehörsturz:

Hier wird zwei Wochen lang täglich per Tropf ein sogenannter Plasma-Expander zugeführt. Dieser sorgt dafür, dass sich das Blut verdünnt. Zusätzlich werden Präparate verordnet, die die Durchblutung anregen.



Kortison-Therapie bei einem Gehörsturz:

Bewährt hat sich in vielen Fällen das Verabreichen von Kortisonpräparaten, zum Beispiel per Spritze. Dafür muss der Arzt nach einer örtlichen Betäubung mit einer feinen Nadel durch das Trommelfell piksen. So gelangt der Wirkstoff in höherer Konzentration ins Mittelohr, kann per Diffusion in das Innenohr gelangen.
 Durch die Injektion werden Entzündungen gestoppt, die häufig für die Durchblutungsstörung im Ohr verantwortlich sind. Zudem klingen Schwellungen ab und der Druck auf dem Ohr lässt deutlich nach.

In einigen Fällen ist ein Gehörsturz die Folge eines Lochs im Trommelfell oder einer Mittelohrentzündung. Die gute Nachricht ist aber: Bei etwa acht von zehn Patienten mit Gehörsturz bessert sich das Beschwerdebild schon innerhalb der ersten drei Tage.