Frühblüher-Allergie: Die 5 besten Tipps gegen Heuschnupfen im Frühling
Zwölf Millionen Menschen leiden in Deutschland laut Robert Koch-Institut an Heuschnupfen. Dazu zählt auch die Frühblüher-Allergie. Wann geht die frühe Pollensaison los und was hilft gegen Heuschnupfen? Die 5 besten Tipps!

Kaum ist die winterliche Erkältung mit Schnupfen und Husten endlich überstanden, kommen die Symptome auf einmal wieder. Dabei muss es sich aber nicht immer um einen Infekt handeln – auch Heuschnupfen kann in milden Wintermonaten auftreten, wenn die Frühblüher-Pollen bereits in der Luft sind. Welche Pflanzen dazugehören und wie eine Frühblüher-Allergie behandelt wird.
Was gehört zu den Frühblühern?
Mit Frühblühern sind sogenannte Windbestäuber gemeint – also Pflanzen, deren Pollen durch die Luft fliegen, um sich so zu vermehren.
In den ersten Monaten des Jahres gibt es einige Gräser, Sträucher und Bäume, die früher aus dem Winterschlaf erwachen als andere und bei Allergikern Heuschnupfen auslösen können. Zu den frühblühenden Pflanzen zählen vor allem Erle, Birke und Hasel. Ebenso können Pollen von Weide, Hainbuche, Buche, Eiche, Pappel, Ulme, Esche und auch Roggen zu allergischen Reaktionen führen.
Was ist eine Frühblüher Allergie?
Die Pollenallergie zählt zu den sogenannten Soforttypen bzw. zu den Typ-1-Allergien. Das sind Allergien, die unmittelbar nach Kontakt mit dem Allergen zu allergischen Reaktionen führen. Bei einer Frühblüher-Allergie lösen Pollen bestimmter Gräser, Baumarten und Sträucher Heuschnupfen-Beschwerden aus – und zwar nicht im Sommer, sondern bereits im Frühling oder in den winterlichen Monaten.
Betroffene reagieren allergisch auf die in den Pollen enthaltenen winzigen Proteine, wenn diese mit der Haut, den Schleimhäuten der oberen Atemwege oder der Augen in Kontakt kommen. Bei einer Überempfindlichkeit bewertet das Immunsystem die eigentlich harmlosen Eiweiße als Gefahr und bildet Antikörper, die sogenannten Immunglobuline E (IgE). Diese Abwehrstoffe binden sich an die körpereigenen Mastzellen, die Teil des Immunsystems sind. Die Folge: Die Mastzellen setzen Entzündungsbotenstoffe wie Histamin frei, die die allergische Reaktion auslösen.
Die Pollensaison der Frühblüher startet in milden Wintern häufig schon im Dezember mit Erle und Hasel – je nach Temperaturlage. Im Februar und März kommen weitere Frühblüher hinzu, die bis in den Mai für Heuschnupfen-Beschwerden sorgen können. Für manche Betroffene kann die Pollensaison allerdings noch länger gehen und sich bis in die Sommermonate ziehen. Denn wer auf Birkenpollen überempfindlich reagiert, zeigt in der Regel auch bei allen anderen Frühblühern allergische Symptome.
Wer genau wissen will, wann und wo gerade Pollenflug ist, kann im Pollenflug-Gefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes die Pollenbelastung für unterschiedliche Regionen nachvollziehen.
Allergie gegen Frühblüher: Welche Symptome treten bei Heuschnupfen auf?
Eine Frühblüher-Allergie ist nicht angeboren. Die meisten Betroffenen haben jedoch eine genetische Veranlagung dazu. Allerdings können Allergien auch durch ungünstige Umwelteinflüsse erworben werden und plötzlich ausbrechen.
Typische Symptome einer Frühblüher-Pollenallergie sind:
Tränende Augen
Gerötete Augen
Schnupfen
Niesreiz
Geschwollene Nasenschleimhäute
Atembeschwerden
Asthmatische Anfälle
Kopfschmerzen
Trockener Husten
Hautreaktionen: Rötungen, Juckreiz
Schlafstörungen
Allergie gegen Erle und Co.: Welche Kreuzallergie tritt bei Frühblühern auf?
Menschen mit Heuschnupfen haben ein erhöhtes Risiko für eine sogenannte Kreuzallergie: Etwa 60 Prozent der Pollen-Allergiker sind laut dem Deutschen Allergie- und Asthmabund davon betroffen. Betroffene reagieren bei einer Kreuzallergie nicht nur allergisch auf Pollen, sondern auch auf bestimmte Nahrungsmittel wie Obst, Gemüse, Nüsse oder Gewürze. Der Grund: Die Allergenstruktur in bestimmten Lebensmitteln ist pollenassoziiert, d.h. sie ähneln sich so sehr, dass das Immunsystem sie „verwechselt“ und auch auf das Allergen im Nahrungsmittel reagiert.
Frühblüher-Allergiker können eine Überempfindlichkeit auf diese Lebensmittel entwickeln:
Nüsse wie Haselnüsse, Walnüsse
Rohes Steinobst wie Pfirsich, Kirsche, Pflaume, Zwetschge
Rohes Kernobst wie Apfel, Birne
Rohes Gemüse wie Sellerie, Tomate, Kartoffel, Möhren
Beeren wie Brombeeren, Himbeeren
Soja-Produkte wie Sojamilch, Sojajoghurt
Kiwi
Mango
Mandeln
Am häufigsten tritt die Kreuzallergie mit Pollen und Äpfeln auf. Doch nicht jeder Betroffene reagiert auf die genannten Lebensmittel gleich. Wichtig ist, für sich selbst herauszufinden, welche Obstsorten oder Nüsse kreuzallergische Symptome hervorrufen. Zudem kommt es vor, dass sich die Allergieform im Laufe des Lebens verändert und weitere Nahrungsmittel hinzukommen können.
Allergie und Frühblüher: Diagnose und Behandlung
Wer den Verdacht hat, eine Frühblüher-Allergie zu haben, sollte die Symptome mit einem Arzt bzw. einer Ärztin besprechen. Denn eine nicht behandelte Pollenallergie kann sich zu einer Kreuzallergie entwickeln; eine weitere Folgeerkrankung ist allergisches Asthma.
Ansprechpartner können Haut- oder HNO-Ärzt:innen sein mit einer Zusatzausbildung als Allergologe. Im Anamnese-Gespräch kann der behandelnde Arzt feststellen, ob der Schnupfen und die tränenden Augen mit dem Pollenflug in Verbindung stehen könnten. Weitere Diagnostik-Methoden sind Bluttests oder der sogenannte Pricktest, mithilfe derer die genauen Pollenallergene bestimmt werden können.
Zur Behandlung einer Frühblüher-Allergie gibt es verschiedene Möglichkeiten: Neben Medikamenten (Antihistaminika oder Kortikoide) kann eine Hyposensibilisierung durchgeführt werden. Bei dieser spezifischen Immuntherapie gewöhnt sich der Körper allmählich an das Allergen und die Allergie-Symptome lassen mit der Zeit nach.
Bei Erle-Allergie und anderen: Die 5 besten Tipps gegen Heuschnupfen
Das Wichtigste bei einer Allergie ist, den Allergie-Auslöser zu meiden – doch gerade bei Pollen, die sich in der Luft befinden, ist das kaum möglich.
Mit diesen Tipps können Sie sich vor Pollen schützen:
Pollenschutzgitter: Diese speziellen Gitter werden an den Fenstern angebracht und fangen einen Großteil der Pollen ab. Je enger das Netz ist, desto besser haften die Pollen daran.
Pollenfilter: Für das Auto gibt es Innenraumfilter, die Pollen aus der Luft aufnehmen können. Auch für Staubsauger gibt es dieses praktische Hilfsmittel.
Hygiene: Staubsaugen Sie regelmäßig die Wohnung und wischen Sie die Oberflächen feucht ab. Gewachsene Wäsche sollte nicht im Freien trocknen.
Lüften: Öffnen Sie die Fenster für Frischluft nur morgens zwischen 6 und 8 Uhr (in der Stadt) oder abends zwischen 19 und 24 Uhr (in ländlichen Regionen). In diesen Zeiträumen ist die Pollenkonzentration am niedrigsten.
Kleidung: Wenn Sie draußen waren, wechseln sie drinnen die Kleidung. Abduschen hilft auch. Achten Sie darauf, die Draußenkleidung nicht ins Schlafzimmer zu legen.
Zudem kann es helfen, sich in der jeweiligen Pollen-Hochsaison überwiegend drinnen aufzuhalten – doch gerade in den Frühlings- und Sommermonaten ist das natürlich schwer. Tipp: Fahren Sie ans Meer oder in die Berge, da dort die Pollenkonzentration nicht so stark ist und die Beschwerden einer Frühblüher-Allergie zurückgehen.
Quellen:
Pollenallergie, in: daab.de
Kreuzallergie, in: daab.de
Bergmann, K. C., Heinrich, J., & Niemann, H. (2016). Aktueller Stand zur Verbreitung von Allergien in Deutschland. Allergo Journal, 25(1), 22-26.
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