Fehlgeburt: Diese Anzeichen deuten darauf hin

Symptome wie Blutungen oder Bauchschmerzen lösen bei vielen Schwangeren Panik aus. Denn sie könnten darauf hinweisen, dass die Schwangerschaft plötzlich zu Ende ist. Doch manchmal stellen sich vermeintliche Fehlgeburt-Anzeichen als Fehlalarm heraus. Diese Fakten sollten Schwangere kennen.

Eine Frau hält sich den Bauch
Ein leichtes Ziehen im Unterleib ist in der Schwangerschaft ganz normal Foto: iStock / spukkato

Fehlgeburten sind häufig, es wird aber selten darüber gesprochen. Das macht es für betroffene Frauen häufig noch schmerzhafter, durch die schwere Zeit zu gehen – denn sie bekommen leicht das Gefühl, mit ihrer Trauer allein zu sein. In Wirklichkeit endet Schätzungen zufolge etwa jede dritte bis fünfte Schwangerschaft mit einer Fehlgeburt; häufig aber so früh, dass die betroffene Frau noch gar nichts von ihrer Schwangerschaft wusste. Es gibt einige Fehlgeburt-Anzeichen, mit denen sich der Verlust der Schwangerschaft ankündigt.

Allerdings können die meisten davon auch andere Gründe haben als einen sogenannten Abort. Ob tatsächlich eine Fehlgeburt vorliegt, muss also immer zunächst ärztlich abgeklärt werden.

Die häufigsten Anzeichen einer Fehlgeburt

Bei folgenden Symptome sollten Schwangere ihre Ärztin oder ihren Arzt aufsuchen, um abzuklären, ob mit der Schwangerschaft alles in Ordnung ist. Denn sie können auf eine Fehlgeburt hinweisen – in vielen Fällen kann aber auch Entwarnung geben.

  • Blutungen: Zwischenblutungen kommen gerade in den ersten zwei Schwangerschaftsdritteln häufig vor und sind in den allermeisten Fällen harmlos. Dennoch sollten sie vorsichtshalber bei der Gynäkologin abgeklärt werden. Sind die Blutungen stark und von Schmerzen oder Fieber begleitet, sollte der Arztbesuch sofort erfolgen (notfalls auch im Krankenhaus) – neben einer Fehlgeburt könnten dann auch andere Schwangerschaftskomplikationen dahinterstecken.

  • Unterleibsschmerzen: Ein leichtes Ziehen im Unterleib ist während der Schwangerschaft ganz normal. Es deutet lediglich darauf hin, dass die Gebärmutter wächst (Dehnungsschmerz). Sind die Schmerzen jedoch sehr stark und krampfartig, sollten sie umgehend ärztlich abgeklärt werden. Neben einer Fehlgeburt können auch hier andere Komplikationen (etwa eine Eileiterschwangerschaft) dahinterstecken, die mitunter sofort behandelt werden müssen.

  • Plötzliches Ausbleiben bisheriger Schwangerschaftssymptome: Dieses Anzeichen ist ein noch weniger verlässlicher Indikator für das Enden einer Schwangerschaft – denn Schwangerschaftssymptome wie Übelkeit oder Brustspannen hören auch bei einer normalen Schwangerschaft häufig abrupt auf. Teilweise kehren sie dann später irgendwann wieder. Genau so kann es sein, dass Frauen eine Fehlgeburt erleiden und die typischen Schwangerschaftssymptome trotzdem nicht sofort verschwinden.Hat eine Schwangere jedoch schon seit Längerem regelmäßig Kindsbewegungen bemerkt und bleiben diese plötzlich aus, sollte das vorsichtshalber abgeklärt werden.

Missed Abortion: Fehlgeburt ohne Anzeichen

Bei einer „missed abortion“ oder „verhaltenen Fehlgeburt“ verstirbt der Embryo im Mutterleib, wird aber nicht abgestoßen; das heißt, es kommt (vorläufig) nicht zu Blutungen und die typischen Symptome einer Fehlgeburt bleiben aus. Teilweise verbleibt der Embryo dann für Wochen in der Gebärmutter, bevor die Fehlgeburt bemerkt wird.

In den meisten Fällen wird die verhaltene Fehlgeburt bei einer Routineuntersuchung beim Gynäkologen entdeckt; der Untersuchende kann dann im Ultraschall keinen Herzschlag mehr erkennen. Die verhaltene Fehlgeburt kann sich durch das plötzliche Ausbleiben von Schwangerschaftssymptomen ankündigen – aber wie bereits erwähnt weist das nicht zwingend auf einen Abort hin.

Fehlgeburt-Anzeichen Durchfall?

Einige werdende Mütter bekommen es mit der Angst zu tun, wenn sie an Durchfall leiden, und befürchten, er könne auf eine drohende Fehlgeburt hinweisen. Dabei deutet Durchfall bei Schwangeren genauso wie bei nicht schwangeren Personen in der Regel auf einen Infekt oder eine Verdauungsstörung hin.

Zwar sollten Schwangere mit Durchfall besonders auf ausreichendes Trinken achten, um eine Dehydrierung und eine Verschlechterung ihres Allgemeinzustands zu vermeiden; nach zwei Tagen Durchfall ist außerdem ein Arztbesuch angeraten. Doch ein Anzeichen für eine Fehlgeburt ist Durchfall nur dann, wenn er zusammen mit anderen Fehlgeburt-Symptomen wie Unterleibskrämpfen und Blutungen einhergeht.

Tatsächlich Fehlgeburt: Und jetzt?

Wenn sich der Verdacht auf eine Fehlgeburt bestätigt, bricht für viele Betroffene eine Welt zusammen. Dabei kann es helfen zu wissen, dass eine Fehlgeburt zwar unendlich traurig ist, aber keinesfalls bedeutet, dass man mit einem unerfüllten Kinderwunsch leben muss. Denn nach einer einmaligen Fehlgeburt liegt die Chance, danach eine komplikationslose Schwangerschaft zu erleben, bei 85 Prozent.

Und noch eine Tatsache kann im akuten Schmerz vielleicht etwas Trost spenden: Die betroffene Frau ist in aller Regel nicht schuld, wenn die Schwangerschaft in einer Fehlgeburt endet. In den meisten Fällen war das Kind schlicht nicht richtig entwickelt und wäre nicht lebensfähig gewesen. Diese nüchterne Betrachtungsweise ist im Moment des Verlusts natürlich kaum möglich. Doch es kann helfen zu wissen, dass man selbst keine Schuld trägt und dass es jährlich viele tausende Betroffene gibt, die dasselbe durchmachen – und viele von ihnen werden schon bald danach wieder schwanger und bringen ein gesundes Kind zur Welt.

Beim Auftreten von Fehlgeburt-Anzeichen sollten Schwangere aber generell nicht in Panik verfallen, stattdessen sollten sie die Symptome möglichst schnell abklären lassen und in vielen Fällen kann der Arzt oder die Ärztin dann Entwarnung geben.

Quellen:

Fehlgeburt und Totgeburt: ein Kind früh verlieren, in: familienplanung.de

Früh- und Fehlgeburt, in: frauenaerzte-im-netz.de