Faszien-Yoga: Verklebtes Bindegewebe geschmeidig machen

Faszien-Yoga ist sanft und trotzdem effektiv: Es dehnt verklebte Faszienbahnen und stärkt dadurch auf effektive Weise das Bindegewebe. Auch für Anfänger ist Faszien-Yoga genau das Richtige, um in Form zu kommen.

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Faszien-Yoga: verklebtes Bindegewebe geschmeidig machen

Faszien-Yoga ist ein Yogastil, der besonders auf das Bindegewebe wirkt. Es ist eine sanfte Form, die vor allem auf tiefe und lange Dehnungen setzt. Die einzelnen Asanas (Körperstellungen) werden länger gehalten als bei den klassischen Yogaformen, um das Bindegewebe zu mobilisieren.

Was ist Faszien Yoga?

Faszien Yoga ist eine recht junge Yogaform. Seit Ende der 1990er-Jahre wurden die dynamischen Yogastile wie Ashtanga-Yoga oder Vinyasa-Yoga immer beliebter. Erst um 2010 herum entwickelte sich das sanfte Yin-Yoga als Gegenbewegung. Aus diesem Yin Yoga ist auch das Faszien Yoga hervorgegangen, bei dem es um das Dehnen und das Hineinspüren in den Körper geht.

Welche Wirkung hat Faszien-Yoga?

Faszien-Yoga wirkt, wie der Name schon sagt, auf die Faszienbahnen. Bei den Faszien handelt es sich um das Bindegewebe, das die Muskeln umhüllt. Wird es nicht trainiert, verkleben und verhärten die Faszienbahnen. Verklebtes Fasziengewebe kann zu Verspannungen führen. Ein kleiner Vergleich aus dem Alltag: Ein falsch gewaschener Wollpullover verfilzt. Die Fasern ziehen sich zusammen und sind nicht mehr weich und flexibel. Genauso geht es den Faszien, wenn sie nicht trainiert werden.

Faszien-Yoga soll die Gewebebahnen wieder geschmeidig machen. Die Übungen lösen die Verklebungen und helfen den Faszien, sich wieder zu regenerieren. Denn durch die tiefen Dehnungen wird das Gewebe wieder vermehrt mit Gewebsflüssigkeit und Nährstoffen versorgt.

Faszien Yoga: Welche Übungen gibt es?

Im Gegensatz zum sehr sanften Yin Yoga sind die Übungen beim Faszien-Yoga durchaus auf dem Bewegungsfluss ausgelegt. Das aktive Dehnen, Drehen und Schwingen gehört neben dem langen Halten der Asanas dazu. Die Bewegungsabläufe sollten jedoch sanft erfolgen. Klassische Körperübungen werden für das Faszien-Yoga so abgewandelt, dass die Dehnung besser spürbar ist.

Beim Faszien-Yoga sind die Übungen grundsätzlich ruhig und können im Sitzen oder Liegen praktiziert werden. Wichtig ist dabei, immer so weit in die Asanas hineinzugehen, wie es sanft und schmerzfrei möglich ist. Die Stellung wird dann bewusst gelöst. Dadurch entspannen die Muskelfasern und man kann nachspüren, wo genau die Dehnung zu fühlen ist. Dort befindet sich das Fasziengewebe.

Ruckartige Bewegungen und ein gewaltvolles Hineinwippen in die Stellung sollten vermieden werden. Denn das kann dazu führen, dass sich die Muskeln anspannen, was jedoch nicht das Ziel des Faszien-Yogas ist.

Typische Übungen beim Faszien-Yoga sind:

  • die stehende Vorbeuge
  • der Krieger
  • das Kamel
  • die Taube
  • der herunterschauende Hund
  • die Kobra
  • das Krokodil
  • das schmelzende Herz
  • die stehende Grätsche

Hinweis: Einsteiger sollten Faszien-Yoga immer in einem Kurs erlernen, um mögliche Verletzungen durch falsche Haltungen und Ausführungen zu vermeiden.

Quellen:

Zylla, Amiena (2016): Dynamisches Faszien Yoga: Für einen elastischen, straffen Körper, München: Gräfe und Unzer Verlag

Meinl, Daniela (2017): Das große Faszien Yoga Buch: Das fasziale Netz gezielt in die Yoga-Praxis integrieren, München: Irisiana