Gefährliche Erkrankung: Warnzeichen Erektionsstörung!
Eine Erektionsstörung belastet nicht nur, hinter ihr kann sich auch eine ernsthafte Krankheit verbergen. Doch wer die Symptome richtig deutet, kann sich schützen.

Zuerst die gute Nachricht: Gelebte Sexualität ist die beste Maßnahme für den Erhalt der Gesundheit. Regelmäßiger Sex stärkt das Immunsystem, beugt Infekten vor und reduziert das Risiko schwerer Herzerkrankungen. Die schlechte Nachricht aber: Mindestens fünf Millionen Männer in Deutschland leiden an einer erektilen Dysfunktion. Jeder zehnte Mann zwischen 40 und 50 ist impotent, bei den über 60-jährigen ist es gar jeder dritte. Was viele nicht wissen: Die Ursache kann eine schwere Krankheit sein.
Was ist eine erektile Dysfunktion?
„Dass das männliche Geschlechtsorgan seinen Dienst versagt, liegt an einem komplizierten System“, sagt Professor Hartmut Porst, Urologe und einer der weltweit führenden Experten auf dem Gebiet der Sexualstörungen. Die „Zündung“ einer Erektion erfolgt vom limbischen System aus. Die Hirnregion sammelt alle anregenden und hemmenden Einflüsse auf die verschiedenen Sexualfunktionen, verarbeitet sie und leitet sie dann über das Rückenmark in den Penis.
Welche Ursachen hat die Impotenz?
Manchmal ist nur die Nervenleitung zwischen Genitalien und Gehirn lahm gelegt. Die Erotik im Kopf kommt nicht mehr unten an und umgekehrt. Liebkosungen des Partners lösen im Gehirn zu wenig anregende Gefühle aus.
Die Hauptursache für eine erektile Dysfunktion ist Stress. Aber auch Übergewicht, Rauchen, zu viel Alkohol und Diabetes können Gründe sein. Nicht selten tritt eine Erektionsschwäche auch als Nebenwirkung eines Medikaments auf – vor allem bei Arzneien gegen Bluthochdruck, Gicht, Depressionen, Rheuma und Prostataleiden. Lesen Sie den Beipackzettel und sprechen Sie mit Ihrem Arzt über das Problem. Oft reicht schon die Umstellung auf ein anderes Medikament, um die Symptome zu beseitigen.
Ist Impotenz auch ein Warnsignal?
Studien haben ergeben, dass Erektionsstörungen das erste Anzeichen für eine koronare Herzkrankheit sein können – noch bevor es zu den dafür typischen Beschwerden wie Atemnot oder allgemeine Schwäche kommt. Das gilt vor allem für junge Männer und Diabetiker.
Der Grund: Die Blutgefäße im Penis sind sehr viel kleiner als die am Herzen und einer der Hauptgrüne für Impotenz ist eine verminderte Blutzufuhr. Nur wenn ausreichend viel Blut in den Penis fließt, kommt es zu einer ausreichend starken Erektion. Daher kann sich etwa zwei bis drei Jahre nach dem ersten Auftreten einer Erektionsstörung eine Herzerkrankung entwickeln. „Deshalb kann ich allen Betroffenen nur raten, einen Arzt aufzusuchen“, sagt der Experte.
Eventuelle Herzerkrankungen können so in einem sehr frühen Stadium entdeckt werden. Die Behandlung kann einsetzen, bevor es zu größeren Schäden kommt. Willkommene Nebenwirkung: Man kann das Liebesspiel wieder ohne Einschränkungen genießen.
Wie kann man vorbeugen?
Die Erektionsfähigkeit ist abhängig vom Zustand der Blutgefäße. Deshalb sollte jeder versuchen, die Gefäße möglichst frei und elastisch zu halten. Also tierisches Fett meiden, dafür viel frisches Obst und Gemüse essen, regelmäßig Ausdauersport treiben, den Alkoholkonsum einschränken und aufs Rauchen ganz verzichten. Krankheiten wie Bluthochdruck oder Diabetes sollten medikamentös behandelt werden. Treten doch Erektionsstörungen auf, sollten diese medizinisch abgeklärt werden.