Einseitige Freundschaft: 5 Anzeichen, die Sie warnen sollten
Freundschaften bereichern das Leben und steigern das Wohlbefinden. Eine einseitige Freundschaft hingegen kann extrem anstrengend sein. Aber woran erkennt man, dass eine Freundschaft einseitig ist? Auf diese 5 Anzeichen sollten Sie achten!
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Eine Freundschaft sollte wie ein Ping-Pong-Spiel sein: Man schlägt sich die Bälle im Wechsel zu – mal meldet sich der eine, mal die andere. Beide sind um regelmäßige Treffen bemüht und interessieren sich aufrichtig füreinander. Die Realität einer einseitigen Freundschaft sieht ganz anders aus. Alles fühlt sich unheimlich zäh und schwierig an, weil man die Einzige ist, die versucht, die Freundschaft am Leben zu halten. Doch oftmals ist einem gar nicht bewusst, dass man viel mehr gibt, als man zurückbekommt.

Woran erkennt man eine einseitige Freundschaft? 5 Anzeichen
Wie merkt man, dass die Freundschaft in eine Schieflage geraten ist? Diese fünf Anzeichen sprechen dafür:
1. In Ihrer Freundschaft ist einseitiges Melden normal
Sie sind immer diejenige, die sich meldet. Sie können sich gar nicht mehr daran erinnern, wann Ihr Gegenüber Ihnen das letzte Mal von sich aus eine Nachricht geschickt hat. Gespräche, die Sie initiieren, werden schnell abgewürgt und Fragen werden ganz bewusst ignoriert. Manchmal haben Sie Gefühl, dass Monate vergehen würden, wenn Sie nicht immer den ersten Schritt machen würden.
Finden Sie sich in dieser Beschreibung wieder, dann spricht das sehr dafür, dass Ihre Freundschaft extrem unausgewogen ist. Bemühungen, den Kontakt und damit die emotionale Nähe aufrechtzuerhalten, sollten von beiden Seiten gleichermaßen betrieben werden.
2. Treffen kommen selten zustande
Häufig geht eine einseitige Kommunikation mit einem weiteren Anzeichen für eine einseitige Freundschaft einher: Treffen kommen nur selten zustande – und wenn, dann nur, weil sie sich darum bemüht haben. Möchten Sie sich mit Ihrer Freundin treffen, müssen Sie ihr geradezu hinterherlaufen.
Ohnehin gestaltet sich die Kommunikation extrem schwierig, wenn es um Verabredungen geht. Ein typisches Szenario: Fragen Sie Ihre Freundin am Montag nach einem Treffen für Samstag, bekommen Sie erst am Freitagabend eine Absage. Wagen Sie nach einigen Wochen erneut einen Versuch, werden Sie mit einem kleinen Zeitfenster abgespeist: Sie bekommen den Dienstag von 18 bis 19:30 Uhr; das Wochenende ist für andere Freund:innen reserviert. Das zeigt Ihnen, dass Sie auf der Prioritätenliste ganz weit unten stehen.
3. Unzuverlässigkeit ist in einer einseitigen Freundschaft die Regel
Wenn Sie es geschafft haben, ein Treffen zu vereinbaren, bedeutet das nicht, dass es auch tatsächlich dazu kommt. In einer einseitigen Freundschaft muss man mit allem rechnen, da unzuverlässiges Verhalten an der Tagesordnung ist. Während Sie pünktlich zu jedem Treffen erscheinen, ist es für Ihre Freundin normal, sich um eine halbe Stunde zu verspäten oder das Treffen kurzfristig abzusagen – manchmal sogar ohne Erklärung. Oder Sie werden einfach versetzt und bekommen zwei Stunden später eine Nachricht, dass sie verschlafen hat.
Und auch sonst können Sie sich nicht auf Ihre Freundin verlassen. Sie wissen: Würden Sie sie bitten, in Ihrem Urlaub Ihre Pflanzen zu gießen, würde sie sie verdorren lassen. Ständige Unzuverlässigkeit spricht Bände darüber, welchen Wert die Person Ihnen beimisst: einen sehr geringen.
4. Sie werden ständig hängen gelassen
In einer guten Freundschaft ist es selbstverständlich, dass man füreinander da ist und seine Hilfe anbietet, wenn sie gebraucht wird – nicht so in einer einseitigen Freundschaft. Wenn Ihre Freundin umzieht, verbringen Sie ohne Meckern Ihren Samstag damit, Kisten und Möbel zu schleppen. Aber wenn Ihr Umzug ansteht, ist Ihre Freundin wahnsinnig beschäftigt oder plötzlich krank. Oder Sie hören sich stundenlang Ihre Beziehungsprobleme an, aber wenn Sie jemanden zum Reden brauchen, werden Sie einfach ignoriert.
Wenn Sie ständig hängen gelassen werden, ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass Ihr Gegenüber nicht viel in die Freundschaft investieren möchte und Sie möglicherweise ausnutzt.
5. Eine einseitige Freundschaft raubt Energie
Es lassen sich grob zwei Arten von Freundschaften unterscheiden: Jene, wo man gerne Zeit zusammen verbringt, weil man zusammen viel lachen und Spaß haben kann, und solche, die eine große emotionale Tiefe haben – man kann ganz ehrlich und offen miteinander reden und versteht sich blind. Beide Freundschaften füllen das persönliche Energie- und Glückslevel auf je eigene Weise auf.
Fühlen Sie sich nach jedem Treffen mit einer bestimmten Person ausgelaugt, gestresst oder deprimiert, kann das darauf hindeuten, dass Sie viel mehr geben, als Sie bekommen. So kann es unglaublich anstrengend sein, wenn sich ausnahmslos jedes Gespräch um die Probleme des anderen dreht und Sie gar nicht zu Wort kommen, weil Ihr Gegenüber sich nicht für Sie und Ihr Leben interessiert. Mit Energievampiren kann es schnell zu einer einseitigen Freundschaft kommen, da sie ihre Mitmenschen als emotionalen Mülleimer benutzen.
Stress und psychische Erkrankungen können Freundschaften einseitig machen
Die äußeren Umstände können die oben genannten Verhaltensweisen in einer Freundschaft begünstigen, ohne dass eine böse Absicht, Desinteresse oder Egoismus dahinterstecken muss. Wer einen zeitintensiven Job hat oder Beruf und Familie unter einem Hut bekommen muss, hat oft wenig Zeit, seine Beziehungen zu pflegen. Dann ist es eher die Regel als die Ausnahme, dass eine Nachricht erst nach einigen Tagen beantwortet wird oder ein Treffen kurzfristig abgesagt werden muss.
Und auch persönliche Probleme und psychische Erkrankungen wie Depressionen können die Beziehungspflege erheblich erschweren. In diesen Fällen können Offenheit auf der einen Seite und Verständnis auf der anderen Seite verhindern, dass die Freundschaft in die Brüche geht.
Schlechte Freundschaften schaden dem Selbstwert
Es kann gute Gründe haben, dass die Freundschaft einseitig wird – Gründe, die mit einem selbst gar nichts zu tun haben. Doch häufig gehen fehlendes Engagement, Zeit und Mühe darauf zurück, dass Ihr Gegenüber Sie nicht wertschätzt und den Kontakt nur (mit minimalem Aufwand) aufrechterhält, um daraus persönliche Vorteile zu ziehen. In diesem Fall handelt es sich um eine toxische Freundschaft.
Möglicherweise deutet die Einseitigkeit des Kontakts aber auch auf beginnendes Ghosting in der Freundschaft hin. Eine einseitige Freundschaft ist dann vergleichbar mit „Quiet Dumping" in einer Beziehung: Innerlich hat man schon längst mit dem anderen abgeschlossen, aber richtig Schluss machen will man nicht, weil man sich vor dem unangenehmen Gespräch drückt. Stattdessen stellt man jegliche Bemühungen ein, in der Hoffnung, dass der andere selber keine Lust mehr hat und geht.
Auf Dauer ist es für den eigenen Selbstwert und das Wohlbefinden schädlich, wenn man versucht, die Bindung zu jemandem aufrechtzuerhalten, der kein Interesse zeigt. Eine schlechte Freundschaft lässt einen glauben, dass man nicht liebenswert ist. Das kann der Psyche zusetzen und depressive Verstimmungen begünstigen – vor allem, wenn es sich um eine Person handelt, die für einen selbst einen hohen Stellenwert hat. Findet man sich in so einer Situation wieder, ist es wichtig, das eigene Verhalten zu hinterfragen. So kann es auf einen niedrigen Selbstwert hindeuten, wenn man an einer ungesunden Bindung festhält.
Einseitige Freundschaft beenden: Wie mache ich es richtig?
Wenn Sie erkannt haben, dass Ihre Freundschaft schon lange extrem unausgewogen ist und Ihre Bemühungen um ein klärendes Gespräch ins Leere laufen, ist es Zeit, sich emotional von der Person zu verabschieden. Sie müssen die Tatsache, dass die Freundschaft vorbei ist, nicht aussprechen und ihren Rückzug erklären – denn für Ihr Gegenüber existiert die Freundschaft ohnehin nicht (mehr). Es geht somit nur darum, dass auch Sie mit ihr abschließen.
Für das eigene Wohlbefinden kann es aber besser sein, eine abschließende Nachricht an die Person zu schreiben. Auf diese Weise können Sie das, was Ihnen noch auf dem Herzen liegt, loswerden und so einen klaren Schlussstrich ziehen. Ergänzen Sie am Ende der Nachricht den Hinweis, dass Ihr Gegenüber nicht auf Ihre Nachricht antworten muss. So vermeiden Sie eine Diskussion, die im schlimmsten Fall in gegenseitigen Vorwürfen ausartet.
Sie sollten die Nachricht nicht in der Hoffnung schreiben, die Person zum Umdenken zu bewegen. Wer es ohne Erklärung zu einer einseitigen Freundschaft kommen lässt, zeigt Ihnen damit ganz deutlich, dass Sie nicht wichtig genug sind – wenn Sie diese Person aus Ihrem Leben streichen, machen Sie somit alles richtig.