Impfung gegen Krebs: Forschern gelingt der Durchbruch
Schon lange wird an einem Impfstoff gegen Krebs geforscht. Nun gab es erstmals positive Ergebnisse bei Tests – ist das der langersehnte Durchbruch in der Krebsforschung?

Diagnose: Krebs. Es gibt wohl keinen Menschen, der sich nicht vor dieser Nachricht fürchtet. Mit einer gesunden Ernährung, dem Verzicht auf Alkohol und Zigaretten sowie ausreichend Bewegung versuchen wir weitestgehend zu vermeiden, Betroffene zu werden. An einer wirksamen Impfung wird schon lange geforscht – zum ersten Mal erzielten Tests nun Erfolge.
Jedes Jahr gibt es 70.000 Betroffene in Deutschland
Mit rund 30,5 Prozent ist es die weltweit häufigste Krebsart bei Frauen: Brustkrebs. Pro Jahr erkranken zirka 70.000 Frauen allein in Deutschland, über 18.000 sterben. Seit vielen Jahren forschen Wissenschaftler:innen an einem Impfstoff. Das Wachstum der HER2-Krebszellen soll mithilfe der Impfung verhindert werden, sodass die Krankheit nicht ausbrechen beziehungsweise sich nicht ausbreiten kann. Forschende der „University of Washington School of Medicine“ (UWSM) sind diesem Ziel nun einen großen Schritt nähergekommen.
Positive Testergebnisse der Impfung bei Patient:innen
Die Impfung wurde in der ersten Phase der Studie an 66 unter metastasierendem Brustkrebs leidenden Frauen getestet. In drei Gruppen aufgeteilt, erhielt jede Patientin drei Injektionen:
Gruppe 1: jeweils 10 Mikrogramm
Gruppe 2: jeweils 100 Mikrogramm
Gruppe 3: jeweils 500 Mikrogramm
Nach den Impfungen wurden die Testpersonen regelmäßig untersucht. Das Ergebnis: Frauen aus der zweiten Gruppe erzeugten am meisten Immunität. Trotz des positiven Tumorbefunds überlebten mit den Impfungen 80 Prozent der Teilnehmerinnen den Untersuchungszeitraum von zehn Jahren.
Impfung gegen Krebs: Ist das der Durchbruch?
Mit dem Impfstoff scheint die Teilung und Vermehrung der Krebszellen tatsächlich verhindert werden zu können – das Präparat könnte also durchaus zur Behandlung von Brustkrebs beitragen. Ob damit auch andere Krebsarten geheilt werden können, kann derzeit noch nicht gesagt werden.
Zunächst folgt nun die zweite Phase der Studie, in der die Impfung an mehreren hundert Frauen getestet werden soll. Bis zu einer Zulassung wird es noch dauern – doch einen wichtigen Forschungsschritt haben die Wissenschaftler:innen mit diesen Ergebnissen definitiv erzielt.
Quelle:
Disis, M. L. N. [u.a] (2023): Safety and Outcomes of a Plasmid DNA Vaccine Encoding the ERBB2 Intracellular Domain in Patients With Advanced-Stage ERBB2-Positive Breast Cancer: A Phase 1 Nonrandomized Clinical Trial, in: JAMA oncology, 9(1), 71-78.
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