Divertikulitis
- Überblick
- Ursachen
- Symptome
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
Dauerhafte Verstopfung, faserarme Ernährung, zunehmendes Alter – all das kann dazu führen, dass der Darm an einigen Stellen „ausleiert“ und Ausstülpungen, sogenannte Divertikel, ausbildet. Wenn sich diese Ausstülpungen entzünden – was bei jedem Fünften Betroffenen der Fall ist – sprechen Mediziner von einer Divertikulitis. Bauchschmerzen, Blähungen und Fieber deuten auf die Diagnose hin.
Divertikulitis: Was ist das?
Bei einer Divertikulitis (Divertikel-Krankheit) kommt es zu einer Entzündung von Divertikeln im Darm (die Endung „-itis“ am Ende des Worts steht in der Medizin für eine Entzündung). Divertikel sind Ausstülpungen der Darmwand. Vor allem im höheren Lebensalter sind Divertikel weit verbreitet: 40 Prozent der über 60-Jährigen und 70 Prozent der über 70-Jährigen leiden unter Divertikeln.
Divertikulitis kann lebensgefährlich werden
Oft sind Divertikel harmlos. Doch in den Ausstülpungen können Nahrungsreste hängen bleiben und zu einer Entzündung der Darmschleimhaut in einem Divertikel führen – eine sogenannte Divertikulitis entsteht. Platzt ein Divertikel, kann es sogar lebensgefährlich werden: Stuhlreste gelangen in den Bauchraum, verursachen eine Bauchfellentzündung.

Die Divertikel sind an sich harmlos und bereiten meist keine Beschwerden. Erst wenn sie sich – meist durch einen Stau von Stuhl im Darm bei Darmträgheit – entzünden, kommt es in der Regel zu Symptomen wie heftigen Bauchschmerzen, Blähungen, Verdauungsstörungen und Fieber.
Divertikulitis: Personen mit Übergewicht besonders gefährdet
Ursache für die Schleimhautausstülpungen ist ein erhöhter Darminnendruck. Dieser entsteht meistens durch eine ballaststoffarme Kost, Verstopfung und auch Übergewicht. Experten warnen jetzt: Aufgrund des westlichen Lebensstils nimmt die Zahl der Betroffenen zu. Viele Menschen ernähren sich zu ungesund und leiden unter Übergewicht. Die Gefahr, eine Divertikulitis zu bekommen, ist dann stark erhöht. Die steigenden Zahlen der Betroffenen hängen aber auch mit dem demographischen Wandel zusammen. Denn der Anteil der älteren Menschen an der Bevölkerung nimmt zu.
Um die Krankheit zu diagnostizieren, ist eine Blutuntersuchung, ein Ultraschall sowie eine Computertomografie des Bauches notwendig. Eine Darmspiegelung kann sinnvoll sein, um letzte Zweifel auszuschließen.
Die Behandlung einer Divertikulitis erfolgt mehrgleisig:
Antibiotika bei Divertikulitis
Als erstes bekommt der Patient Antibiotika, um die Entzündung im Körper zu beseitigen.
Gesunde Ernährung bei Divertikulitis
Der Patient sollte auf eine ballaststoffreiche Ernährung achten und eventuelles Übergewicht reduzieren. Mediziner raten zu einer ausgewogenen Ernährung mit einem hohen Anteil an Obst und Gemüse und einem geringen Anteil an Fett und rotem Fleisch. Außerdem täglich mindestens 1,5 Liter trinken, vorzugsweise Mineralwasser.
Bewegung bei Divertikulitis
Wichtig ist ausreichende Bewegung, wobei es nicht darum geht, die Patienten zu Leistungssport zu motivieren, sondern mehr körperliche Aktivität in den Alltag einzubauen.
Operation bei Divertikulitis
Entzündet sich der Darmabschnitt immer wieder, ist eine Operation zu empfehlen. Der Eingriff wird in der Regel minimal-invasiv mit Hilfe einer Bauchspiegelung durchgeführt. Dabei wird der divertikeltragende Darmabschnitt entfernt.

Divertikulitis meist im letzten Abschnitt des Dickdarms
In 90 Prozent aller Fälle finden sich Divertikel im Colon sigmoideum – dem „Sigma“- beziehungsweise S-förmigen, letzten Abschnitt des Dickdarms (Colon) im linken Unterbauch. Dementsprechend ist von einer Sigma-Divertikulitis die Rede.
Divertikulitis selten im asiatischen Raum
In den Industrieländern wie Deutschland weisen rund 60 Prozent aller Menschen über 70 Jahre Divertikel im Darm auf. Etwa 20 Prozent von ihnen – also jeder Fünfte – entwickelt eine Divertikulitis. In Asien und Afrika hingegen ist die Erkrankung selten – die Lebensgewohnheiten, allen voran die Ernährung, scheinen eine bedeutende Rolle bei der Entstehung von Divertikeln zu haben.
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