Die Gefahr aus dem Deo

Deos verhindern Schweißflecken – ihre enthaltenen Aluminiumsalze stehen aber im Verdacht, Brustkrebs auszulösen. Wie Sie sichere Deos erkennen, erfahren Sie hier.
Für die meisten gehört der Griff zum Deo zur morgendlichen Routine wie das Zähneputzen. Ob wir uns damit allerdings immer Gutes tun, ist fraglich. So zeigte ein Laborversuch der Universität Genf, dass Aluminiumsalze, wie sie in herkömmlichen Deos vorkommen, im Reagenzglas Brustzellen schädigen können. Zwar reiche die Studie nicht aus, um nachzuweisen, dass Aluminiumsalze Brustkrebs auslösen, hieß es. Doch sie sei ein wissenschaftlicher Beweis dafür, dass diese Stoffe für Brustzellen schädlich seien. Was Deodorant-Benutzer jetzt wissen müssen:
Was bewirken eigentlich Aluminiumsalze im Deo?
Ob Stift, Roller oder Spray: Während ein reines Deodorant den Schweißgeruch mit Duftstoffen mindert und Bakterien in Schach hält, verschließen Deos mit Aluminiumsalzen – Antitranspirants – die Poren, sodass der Schweiß nicht austreten kann.
Erhöht Aluminium das Brustkrebs-Risiko?
Die Onkologin Philippa Darbre von der britischen University of Reading stellt aufgrund ihrer Untersuchungen einen direkten Zusammenhang zwischen Alu-Verbindungen und Brustkrebs her: "Wir finden unmittelbar neben den Achselhöhlen fast dreimal so viele Tumoren wie in den anderen Bereichen der Brust", sagt sie. "Aluminium scheint in der Lage zu sein, eine gesunde Brustzelle in eine Krebszelle umzuwandeln." Ähnliche Beobachtungen haben polnische Wissenschaftler gemacht. In 67 Brustkrebsproben wurden höhere Konzentrationen von Aluminium nachgewiesen als in gesunden Kontrollproben.
Kann es die Haut schädigen?
Dr. Jutta Reiß (50), Allgemeinmedizinerin aus Hamburg, erklärt: "Aluminiumhaltige Deodorants können zu Rötungen, Reizungen bis hin zu dem sogenannten Deo-Ekzem führen. Wer sichergehen will, achtet auf die Inhaltsstoffe." Aluminium verbirgt sich hinter dem Begriff "Aluminiumchlorohydrate".
Wie erkenne ich sichere Deos?
Viele Firmen, darunter die meisten Naturkosmetikhersteller, kennzeichnen ihre Produkte mit dem Zusatz "Ohne Aluminiumverbindungen".
Hier ist überall Aluminium drin:
Das Leichtmetall ist allgegenwärtig: "Es kommt als natürlicher Bestandteil in Trinkwasser und anderen Lebensmitteln, insbesondere in Früchten und Gemüse, vor", erklärt Nele Boehme (45) vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). In hoher Konzentration wird Aluminium als Verpackungsmaterial verwendet, zum Beispiel als Getränkedose, Mayo- und Senftube. Enthalten ist es auch in Babynahrung, Tee, Kakao, Tafelsalz und Käse, als Emulgator in Kosmetikprodukten und Bakterienvernichter in Zahnpasta, in Medikamenten etwa als Säurehemmer bei Sodbrennen, und nicht zuletzt wird Bier in Alu-Fässern transportiert. Alu-Verbindungen werden heute auch zur Trinkwasseraufbereitung eingesetzt, mit einem Grenzwert von 0,2 Milligramm pro Liter.
Und was ist mit der Alu-Folie?
Weil Aluminium mit Säuren und Salzen reagiert, sollte es nicht bei Lebensmitteln wie Sauerkraut oder Salzheringen verwendet werden.
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