Die besten Helfer, wenn der Magen rebelliert

Wie ein gefährliches Geschwür entsteht, was Betroffenen bei Übelkeit, Sodbrennen oder Völle-Gefühl hilft - Experten klären auf
Künstliche Zusatz-Stoffe im Essen, Bakterien, Stress - es gibt viele Gründe, warum unser Magen sich mit Schmerzen meldet. Einige Menschen leiden sogar unter einer chronischen Schleimhaut-Entzündung - ohne es zu wissen. Und das kann gefährlich werden. Wir klären die wichtigsten Fakten rund um das sensible Organ und zeigen, wie Sie es mit sanften Mitteln wieder zur Ruhe bringen.
Was reizt die Magen-Schleimhaut?
Häufigste Ursache für Reizungen oder Geschwüre ist das Bakterium Helicobacter - es kann bei 75 Prozent der Patienten nachgewiesen werden. Der Keim greift die Schleimhaut an. Die langfristige Einnahme von Schmerz-Mitteln wie Ibuprofen oder Aspirin sowie hoher Alkohol- und Zigaretten-Konsum reizen den Schutz-Mantel zusätzlich. Er entzündet sich und wird durchlässig für aggressive Magen-Säure. Diese dringt in tiefere Hautschichten vor - ein Geschwür entsteht. Bleibt es unentdeckt, droht ein Magen-Durchbruch. Bei Beschwerden, die länger als eine Woche anhalten, suchen Sie einen Facharzt für Magen- und Darm-Erkrankungen (Gastroenterologe) auf.
Hat Stress Einfluss auf das Verdauungs-Organ?
Ängste, Leistungsdruck oder auch ein Streit mit der besten Freundin können uns im wahrsten Sinne des Wortes auf den Magen schlagen. Denn: Zwischen Gehirn und Verdauungs-Organen besteht eine enge Verbindung. Wenn wir angespannt sind, schüttet unser Gehirn deutlich mehr Stress-Hormone aus. Diese lassen das Herz schneller schlagen und damit den Blutdruck ansteigen. Auch unser Magen-Darm-Trakt bekommt die Stress-Reaktion des Körpers zu spüren. Häufig reagiert er dann mit Übelkeit, Krämpfen oder Völlegefühl.
Halten der Stress und damit auch die Beschwerden länger als drei Monate an, sprechen Mediziner vom Reizmagen. Wird diese Diagnose gestellt, hilft dem Betroffenen eine Umstellung der Lebensgewohnheiten: Stress-Abbau, Verzicht auf scharfe und blähende Lebensmittel sowie regelmäßige, gesunde Bewegung.
Welche Hausmittel sind am wirksamsten?
Ingwer wird in Deutschland mittlerweile als Heilpflanze gegen Übelkeit anerkannt. Rezept: Ein daumengroßes Stück der Wurzel klein schneiden, mit 1,5 l heißem Wasser auffüllen. Süßholz-Wurzeln wirken krampflösend und entzündungshemmend. Rezept: 1 TL geschn. Wurzel (Apotheke) mit 0,2 l kochendem Wasser übergießen, 5 Min. ziehen lassen, abseihen und zu den Mahlzeiten trinken. Studien belegen heute auch die Wirksamkeit von Kamillen-Tee bei Magen-Problemen und Schleimhaut-Entzündungen. Rezept: 2 TL getr. Blüten (Apotheke) mit 250 ml kochendem Wasser überbrühen. Nach 10 Min. abgießen, 3-mal täglich 1-2 Tassen. Wichtig: Zieht der Tee zu lange, kann es zu Reizungen kommen. Heil-Erde beruhigt den Magen und lindert Sodbrennen. Rezept: 1-2 TL in ein Glas Wasser geben, umrühren und sofort austrinken.
Gibt es auch neue Behandlungs-Methoden?
Viele Reizmagen-Patienten haben mit starkem Sodbrennen zu kämpfen. Seit Kurzem gibt es eine schonende OP-Methode. Dabei wird ein magnetischer Ring um die untere Speiseröhre gelegt. Dieser unterstützt den geschwächten Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre. So wird verhindert, dass Magensäure nach oben steigt. Der Eingriff dauert nicht länger als eine halbe Stunde und wird über einen minimalen Schnitt unterhalb des Rippenbogens durchgeführt. Patienten sollen nach dem Eingriff dauerhaft von ihren Beschwerden befreit sein.
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