Omas Abführmittel: Die 7 besten Hausmittel gegen Verstopfung

Etwa 20 Prozent der Deutschen leiden an Verstopfung, doch nicht immer muss deswegen zu Medikamenten gegriffen werden – es gibt viele altbewährte Hausmittel gegen Verstopfung. Wie Omas Abführmittel helfen, die Darmtätigkeit wieder in Gang zu bringen, und welche Mittel gegen Verstopfung wirklich Linderung verschaffen.

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Altbewährte Hausmittel gegen Verstopfung sind eine zuverlässige und und sanfte Alternativen zu Medikamenten, die mitunter unangenehme Nebenwirkungen hervorrufen können. Einen weiteren Vorteil haben Omas Abführmittel noch: Die meisten Zutaten hat jeder zu Hause. Diese Maßnahmen helfen, um Verstopfungen sofort zu lösen.

Leinsamen und Leinsamenöl nebeneinander auf einem Tisch
Leinsamen sind ein bewährtes Hausmittel gegen Verstopfung Foto: HandmadePictures/iStock

Warum sollte ich gegen Verstopfung etwas tun?

Verstopfungen (Obstipation) sind nicht nur unangenehm. Wer unter harten Stuhlgang leidet, presst auf der Toilette, wodurch die inneren Hämorrhoiden am After gereizt werden können. Verstopfungen gelten als eine der häufigsten Ursachen für vergrößerte Hämorrhoiden, die – unbehandelt – irgendwann jucken und schmerzen können. Mit dem Hämorrhoidalleiden gehen noch weitere Beschwerden einher, abhängig vom Schweregrad. So können Hämorrhoiden bluten und beim 4. Schweregrad dauerhaft aus dem Analkanal herausragen.

Auch Einrisse am After, sogenannte Analfissuren, können die Folge sein, wenn man immer wieder beim Stuhlgang pressen muss.

Was hilft gegen Verstopfung? Die wichtigsten Maßnahmen

Wenn eine chronische Verstopfung vorliegt, können abführende Hausmittel allein das Problem nicht langfristig lösen. Der beste Ansatz ist eine Veränderung des Lebensstils. Den größten positiven Effekt übt dabei eine gesunde und ausgewogene Ernährung aus. Gemüse, Obst und Vollkornprodukte liefern Ballaststoffe, die die Verdauung unterstützen. Die unverdaulichen Nahrungsbestandteile nehmen Wasser im Darm auf und quellen. Dadurch verkürzt sich die Verweildauer der Speisereste im Dickdarm, die so besser ausgeschieden werden. Expert:innen empfehlen, täglich 30 bis 40 Gramm Ballaststoffe zu sich zu nehmen.

Weitere wichtige Maßnahmen gegen Verstopfung ist tägliche Bewegung, um die Verdauung anzuregen, und eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme. Mindestens zwei Liter stilles Wasser oder ungesüßter Tee täglich sorgen dafür, dass die Darmbewegung aktiviert wird und der Stuhl hydriert ist. Das führt dazu, dass der Stuhl leichter ausgeschieden werden kann.

Ein weiterer „Störfaktor“ für die Verdauung ist Stress; er kann sich lähmend auf die Verdauungsorgane auswirken.

Regelmäßige Entspannungseinheiten wie Yoga, Meditation oder autogenes Training können darum ebenfalls Verstopfungsbeschwerden lindern.

Wichtig gegen Verstopfung: Bei Stuhldrang immer auf Toilette gehen

Viele Menschen mögen es nicht, ihren Darm zu entleeren, wenn sie nicht zu Hause sind. Sie halten den Stuhl zurück – mit der Folge, dass dieser hart wird und zu einer Verstopfung führt. Eine wichtige Regel zur Vorbeugung von Verstopfung lautet daher: den Stuhl nicht zurückhalten und bei Stuhldrang auch „außer Haus“, wenn möglich, eine Toilette aufsuchen.

Omas Abführmittel: Diese 7 Hausmittel helfen schnell gegen Verstopfung

Die Häufigkeit des Stuhlgangs kann von Person zu Person stark variieren. Erst wenn sich der Darm vier Tage hintereinander nicht entleeren will, starkes Pressen auf der Toilette erforderlich ist und ständig ein Gefühl herrscht, dass der Darm nicht vollständig entleert ist, sprechen Expert:innen von Verstopfung. Hält dieser Zustand mehr als drei Monate an, handelt es sich womöglich um eine chronische Verstopfung.

Doch was hilft gegen Verstopfung? Und vor allem: Was hilft schnell bei Verstopfung? Diese Abführmittel sind bewährte Hausmittel gegen Obstipation und unterstützen dabei, die Verdauung in den Griff zu bekommen:

1. Tee als Hausmittel gegen Verstopfung

Ein besonders wirksamer Tee gegen Verstopfung ist Kamille, in Kombination mit Fenchel, Melisse und Süßholzwurzel (Apotheke). Die Inhaltsstoffe wirken krampfstillend, verdauungsfördernd und beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt, wodurch sich Blähungen und Verstopfung lösen. Von diesem Tee sollte man bei einer Verstopfung etwa drei bis fünf Tassen täglich trinken, damit sich eine Wirkung zeigt.

2. Omas Hausmittel gegen Verstopfung: Olivenöl als schnelle Hilfe

Olivenöl hat antientzündliche Eigenschaften und verringert die Bildung von Magensäure. Zudem wirkt es abführend, sodass es Verstopfung entgegenwirken kann. Als Mittel gegen Obstipation eignet sich besonders gut kalt gepresstes Bio-Olivenöl. Davon täglich dreimal einen Esslöffel vor den Mahlzeiten einnehmen. Olivenöl zu trinken ist gesund und hat sich als Hausmittel bei Verstopfung bewährt.

3. Gegen Verstopfung: Hausmittel Müsli mit Joghurt

Bei Verstopfung hilft Müsli (ohne Zuckerzusatz!), weil darin reichlich Ballaststoffe enthalten sind. Ballaststoffe regen die Verdauung an. Wenn Sie unter das Müsli 100 Gramm Naturjogurt mischen, führen Sie Ihrem Darm zudem hilfreiche Milchsäurebakterien zu. Noch verdauungsfördernder wird es, wenn Sie Flohsamenschalen und Leinsamenschrot mit Müsli und Joghurt kombinieren.

Tipp: Spezielle als „probiotisch“ gekennzeichnete Produkte sind überflüssig. Ganz normaler Joghurt (ohne Zucker) ist genauso wirksam – und deutlich preiswerter.

4. Verstopfung sofort lösen mit Hausmittel Apfelessig

Apfelessig ist ein bewährtes Hausmittel und gilt als gute Hilfe bei Verstopfung. Er aktiviert die Produktion von Magensaft und kurbelt dadurch die Verdauung an. Und noch ein schöner Nebeneffekt: Apfelessig löst Heißhunger und bringt den Stoffwechsel in Gang. Vor jeder Mahlzeit ein Glas Mineralwasser mit einem Esslöffel Apfelessig vermischt trinken.

5. Leinsamen als abführendes Hausmittel

Eines der effektivsten abführenden Lebensmittel sind Leinsamen. Sie enthalten Schleimstoffe, die im Darm durch das Binden von Wasser aufquellen und so das Stuhlvolumen vergrößern. Das wiederum erhöht den Druck auf die Darmwand – die Verdauung wird angeregt. Für die optimale Wirkung nehmen Sie zwei- bis dreimal pro Tag einen Esslöffel Leinsamen (geschrotet) mit 250 Milliliter Wasser ein.

Ganz wichtig: Über den Tag verteilt mindestens zwei Liter Flüssigkeit trinken, sonst können die Leinsamen die Verstopfung verschlimmern.

6. Abführmittel: Hausmittel Gemüsesaft wirkt gegen Verstopfung

100 Milliliter Tomatensaft, 100 Milliliter Sauerkrautsaft und 50 Milliliter Karottensaft, dazu eine Prise Chili oder Pfeffer – die Saftmischung ist eines der wirksamsten natürlichen Abführmittel, da sie viele Ballaststoffe beinhaltet.

7. Verstopfung lösen – sofort mit Hausmittel Kaffee

Kaffee ist ein effektives Hausmittel, um gegen die Darmträgheit vorzugehen. Das Heißgetränk regt die Verdauung an, weil der Körper nach dem Trinken vermehrt das Hormon Cholecystokinin im Magen-Darm-Trakt ausschüttet. Das Hormon sorgt nicht nur für ein Sättigungsgefühl, sondern fördert die Gallensekretproduktion, die die Fettverdauung anregt.

Am beliebtesten ist der Espresso als Hausmittel gegen Verstopfung. Ob dieser Koffein enthält oder nicht: Beide Varianten haben eine abführende Wirkung, wie Studien gezeigt haben. Wichtig ist aber, es nicht zu übertreiben, weil zu viel Kaffee den gegenteiligen Effekt hat und zu Durchfall führt.

Tipp: Kaffee mit Zimt wirkt nicht nur abführend, sondern hilft auch bei krampfartigen Verdauungsbeschwerden.

Was hilft gegen Verstopfung, wenn Hausmittel versagen?

Kommt der Darm trotz aller Hausmittel gegen Verstopfung nicht wieder in Schwung, empfehlen Mediziner:innen, ein Abführmittel einzunehmen. Wichtig ist aber, dass Sie die Einnahme vorher mit Ihrem Arzt bzw, Ihrer Ärztin besprechen. Wirkstoffe wie Bisacodyl oder Natriumpicosulfat wirken direkt im Dickdarm, dem Ort der Verstopfung. Ihr besonderer Vorteil: Es besteht keinerlei Gefahr einer Abhängigkeit oder von Flüssigkeitsverlust.

Keine Frage: Omas Abführmittel haben sich bei Obstipation bewährt – aber wenn die genannten Hausmittel gegen Verstopfung keine Wirkung zeigen und die Symptome weiterhin anhalten oder sogar starke Schmerzen bereiten, sollten Sie unbedingt eine:n Ärzt:in aufsuchen.

Quellen:

Andresen, V. et al. (2013): S2k-Leitlinie Chronische Obstipation: Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie, in: awmf.de (Das Portal der wissenschaftlichen Medizin)

Soltanian, N., & Janghorbani, M. (2018): A randomized trial of the effects of flaxseed to manage constipation, weight, glycemia, and lipids in constipated patients with type 2 diabetes, in: US National Library of Medicine 

Yang, J., Wang, H. P., Zhou, L., & Xu, C. F. (2012): Effect of dietary fiber on constipation: a meta analysis, In: National Library of Medicine