Diagnose: Wie stellt der Arzt Hodenkrebs fest?

Aus der Serie: Hodenkrebs

Die Beschwerden bei Hodenkrebs sind in der Regel äußerst spärlich ausgeprägt, was eine frühzeitige Diagnose erschwert. Da es sich bei der schmerzlosen Schwellung des Hodens um das häufigste Symptom handelt, ist in allererster Linie eine regelmäßige Selbstuntersuchung empfehlenswert. Ohne Vergrößerung des betroffenen Hodens ist Hodenkrebs nahezu ausgeschlossen.

Nicht jede Schwellung des Hodens ist ein Tumor

Jede neu aufgetretene Größenzunahme Ihres Hodens, der keine eindeutige Ursache (wie ein unangenehmer Zwischenfall beim Fußball, ein Sturz mit dem Fahrrad oder Ähnliches) zugeordnet werden kann, sollte eine eingehende Untersuchung durch einen Arzt zur Folge haben. Auch eine schmerzhafte oder länger als ein bis zwei Wochen bestehende Schwellung des Hodens sollte frühzeitig untersucht werden. Nicht jede Schwellung des Hodens ist ein Tumor. Allerdings ist es hilfreich, jede Veränderung mit Skepsis zu betrachten und im Zweifel unbedingt ärztlich untersuchen zu lassen. Der richtige Ansprechpartner hierfür ist ein Urologe.

Besteht der Verdacht auf Hodenkrebs, kann die Diagnose mittels der Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie) gesichert werden
Besteht der Verdacht auf Hodenkrebs, kann die Diagnose mittels Blutuntersuchungen, bildgebenden Verfahren, beispielsweise mit einem Ultraschall, und schließlich der Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie) gesichert werden Foto: Fotolia

Bildgebende Verfahren sowie Blutuntersuchung geben Hinweis auf Hodenkrebs

Die Diagnose von Hodenkrebs durch den Urologen beginnt so, wie Sie im besten Fall zu ihm gefunden haben: mit einer Abtastung der Hoden im Seitenvergleich. Besteht nun weiterhin der Verdacht auf einen Tumor des Hodens, kann ihn der Arzt mittels einer Ultraschall-Untersuchung (Sonografie) sichtbar machen. Erhärtet sich hier der Verdacht auf einen bösartigen Tumor, liefert eine Blutentnahme weitere Hinweise – dazu ist eine Blutentnahme aus einer Armvene vollkommen ausreichend. Im Fall von Hodenkrebs finden sich im Blut bestimmte Eiweiße (wie PSA, prostataspezifisches Antigen), die häufig von Hodenkrebs-Zellen vermehrt produziert werden. Solche sogenannten „Tumormarker“ haben vor allem für die Nachsorge und die Erfolgskontrolle der Behandlung von Hodenkrebs große Bedeutung. Bei sicherer Hodenkrebs-Diagnose wird meist der gesamte betroffene Hoden entfernt.

Gewebeprobe sichert Hodenkrebs-Diagnose ab

Unabhängig von den Blutwerten sollte jedoch jeder Verdacht auf einen Hodentumor aus körperlicher Untersuchung und Sonografie zu einer Entnahme von Gewebeproben (Biopsie) aus dem Hoden führen. Diese wird stets operativ in Vollnarkose durchgeführt. Über einen Schnitt in der Leiste gelangt der Operateur zum Samenstrang und legt den Hoden im Hodensack frei. Da häufig mit bloßem Auge keine Aussage über die Bösartigkeit eines Hodentumors möglich ist, kann eine Gewebeprobe noch während der laufenden Operation untersucht werden und Gewissheit bringen. Bestätigt sich die Hodenkrebs-Diagnose, ist in der Regel die Entfernung des gesamten betroffenen Hodens (Ablatio testis) die Behandlung der Wahl.