Darmflora aufbauen homöopathisch: So geht es!
Im Darm sitzt die Ursache für viele Beschwerden, deswegen sollte ihm besondere Aufmerksamkeit zuteilwerden. Die Darmflora homöopathisch aufzubauen kann helfen, verschiedenen Erkrankungen vorzubeugen. Wie funktioniert das genau und was sollten Sie beachten?

Darmflora-Aufbau mit Homöopathie: Dann ist es nötig
Woran merke ich eigentlich, dass meine Darmflora nicht mehr optimal arbeitet? Eine Fehlbesiedlung der Darmschleimhaut mit „schlechten“ Bakterien ist von außen nicht sichtbar. Unklare Beschwerden wie abnehmende Leistungsfähigkeit, Blähungen oder Verdauungsprobleme werden oft nicht mit den Darmbewohnern, den Darmbakterien, in Verbindung gebracht.
Deswegen sollten Sie auf typische Anzeichen einer gestörten Darmflora achten:
- Völlegefühl
- Magenschmerzen
- Blähungen
- Darmkrämpfe
- Stuhlveränderungen (Durchfall, Verstopfung)
Aber auch auf Symptome, die nicht direkt mit dem Verdauungsorgan zusammenhängen:
- Allergien
- Entzündliche Hauterkrankungen wie Neurodermitis
- Infektanfälligkeit
- Wechselnde Stimmungen
Eigentlich befinden sich die Bakterien der Darmflora im Gleichgewicht. Es gibt „gute“ und „schlechte“ Bakterien, die sich in ihren Aufgaben ergänzen. Durch verschiedene Einflüsse wie Ernährung, Krankheiten oder Stress kann sich das Darmmilieu in seiner Zusammensetzung verändern.
Das kann sich in einem Ungleichgewicht zwischen nützlichen und krankmachenden Bakterienstämmen äußern. Wenn sich die veränderte Bakterienzusammensetzung über Wochen oder Monate im Darm hält, kann sich die Darmflora, auch Mikrobiom genannt, nicht mehr selbst regenerieren. Das hat Folgen für die Gesundheit.
Deswegen ist es wichtig, aktiv für ein Gleichgewicht der Darmflora zu sorgen. Denn wenn das Mikrobiom dauerhaft gestört ist, können Magen-Darm-Beschwerden, Immunschwäche, Allergien und auch psychische Beschwerden chronisch werden.
Wie kann die Homöopathie die Darmflora unterstützen?
Homöopathische Arzneimittel funktionieren anders als andere Präparate. So gibt es eine Reihe von Präparaten in der Apotheke, die den Aufbau der Darmflora unterstützen. Auch Lebensmittel wie Joghurt oder rohes Sauerkraut können probiotisch wirken. Dabei handelt es sich um ergänzende Stoffe, die dem Darm zugeführt werden.
Homöopathische Mittel hingegen setzen einen Reiz, dass der Organismus seine Selbstheilungskräfte aktiviert und selbst in der Lage ist, gute Bakterienstämme wieder aufzubauen bzw. seine Beschwerden zu überwinden. Dabei regt das jeweilige homöopathische Mittel den Organismus dazu an, aktiv zu werden.
In der Homöopathie ist es wichtig, dass das homöopathische Mittel zu den individuellen Beschwerden passt. Denn der Leitsatz der Homöopathie lautet „Ähnliches mit Ähnlichem heilen“. Je genauer die Mittelwirkung zu den Beschwerden der Betroffenen passt, desto besser werden die Selbstheilungskräfte angeregt.
Ein Beispiel: Die Kamille (Chamomilla) kann als Urstoff Bauchkrämpfe und Durchfälle auslösen. Wenn sie allerdings in homöopathischer Form eingenommen wird, regt sie den Organismus an, genau gegen diese Beschwerden anzukämpfen.
Darmsanierung mit der Homöopathie mit diesen Mitteln
Eine Darmsanierung mithilfe der Homöopathie erfolgt, indem sich die Betroffenen ihre Beschwerden genau ansehen. Stehen eher Blähungen im Vordergrund, sollten hierfür passende homöopathische Mittel gewählt werden. Leiden Sie eher an Durchfall oder an Bauchkrämpfen? Oder macht sich die gestörte Darmflora durch Verstopfung oder Völlegefühl bemerkbar?
Dies sind die gängigsten homöopathischen Mittel bei Beschwerden einer gestörten Darmflora:
Blähungen:
- Carbo vegetabilis: starke Aufblähung des Bauches mit Schwächegefühl
- Lycopodium: Aufblähung nach Kohl und Süßigkeiten. Beschwerden stärker ab dem Nachmittag
- Sulfur: Beschwerden nach üppiger Mahlzeit. Die Blähungen riechen evtl. nach faulen Eiern
Bauchkrämpfe:
- Chamomilla: starke Schmerzen, dabei Unruhe und Wut
- Colocynthis: Krümmen bei den Schmerzen, starker Druck in den Bauch bessert
- Nux vomica: Krämpfe oft nach Stress oder Überessen
Durchfall:
- Arsenicum album: flüssiger Durchfall evtl. mit Übelkeit, Schwäche
- Chamomilla: Durchfall mit großer Unruhe und Gereiztheit
- Veratrum album: Durchfall mit Kreislaufschwäche
Verstopfung:
- Calcium carbonicum: Verstopfung, Schweiß an Händen und Füßen
- Nux vomica: Häufiger, vergeblicher Stuhldrang
- Sulfur: Knotig, trockener Stuhl, der wie verbrannt aussehen kann
Völlegefühl:
- Lycopodium: Aufblähung und Völlegefühl
- Nux vomica: Völlegefühl nach Stress und hastigem Essen
Homöopathische Darmsanierung nach Antibiotika-Einnahme
Dass die Einnahme von Antibiotika ein Ungleichgewicht des Mikrobioms auslösen kann, ist bekannt. Deswegen wird von Heilpraktiker:innen oder Ärzt:innen manchmal eine Darmsanierung empfohlen, wenn nach der Antiobiotikakur Beschwerden wie Durchfall weiter bestehen. Eine klassische Darmsanierung umfasst die Darmreinigung, die Milieu-Verbesserung durch Einnahme von Probiotika und die „Wiederaufforstung“ mit lebensfähigen Bakterienkulturen.
Bei der homöopathischen Darmsanierung ist nur ein Schritt notwendig, nämlich die Einnahme eines passend gewählten homöopathischen Arzneimittels. Zusätzlich zu diesem homöopathischen Mittel, das nach den individuellen Beschwerden ausgewählt wird (steht eher Durchfall im Vordergrund oder Bauchschmerzen oder Blähungen?) können Okoubaka-Globuli helfen, die Bakterienzusammensetzung im Darm wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Okoubaka ist in der Homöopathie vor allem als (Fern-)Reisemittel bekannt, wenn ungewohnte Nahrung oder unzureichende Hygiene Magen-Darmprobleme verursachen.
Okoubaka wird aus der Rinde eines afrikanischen Urwaldbaums gewonnen. Das Mittel kann insbesondere dabei helfen, den Darm zu entgiften. Eine Entgiftung ist wichtig, weil abgetötete Bakterien, Zellreste und Medikamentenabbauprodukte ausgeschieden werden sollten.
Anwendung der Okoubaka D3 Globuli : 3 x täglich 3 (Kinder) bis 5 Globuli (Erwachsene) nach Absetzen des Antibiotikums über 2 Wochen vor den Mahlzeiten im Mund zergehen lassen.
Die Darmflora aufbauen beim Kind: homöopathisch und schonend
Auch Kinder können unter einem gestörten Mikrobiom leiden. Mögliche Ursachen sind Vererbung, Geburt per Kaiserschnitt, falsche Ernährung, Infektionen, usw. Bei den Kindern gilt wie bei Erwachsenen: Das homöopathische Mittel wird nach den individuellen Beschwerden ausgewählt.
Homöopathische Mittel, die bei Bauchbeschwerden von Kindern häufig verabreicht werden, sind:
- Chamomilla: das klassische Kindermittel bei Bauchweh, Blähungen und Durchfall. Das Kind ist wütend und gereizt
- Carbo vegetabilis: das Kind ist schwach und leidet unter hörbaren, stinkenden Blähungen
- Colocynthis: Für Kinder mit starken Koliken, die sich vor Schmerzen krümmen
- Lycopodium: Für Kinder, die häufig, gerade gegen Abend, unter Blähungen leiden
Achtung: Neu aufgetretene und starke Beschwerden bei Kindern sollten immer zunächst von einer Kinderärzt:in abgeklärt werden, bevor Eltern mit der Selbstbehandlung beginnen.
Homöopathische Arzneimittel sind in der Apotheke erhältlich (z.B. von DHU) und sind in verschiedenen Potenzen verfügbar. Für die Selbstbehandlung bieten sich die Potenzen D3, D6 oder D12 an. Bei chronischen Erkrankungen können C-Potenzen (C30, C200) verwendet werden.
Die Dosierung der Mittel, um die Darmflora homöopathisch aufzubauen, sollte nach der Stärke der Beschwerden ausgewählt werden – im akuten Fall fünf Mal täglich drei bis fünf Globuli der Potenz D6, bei chronischen Zuständen sollte in Absprache mit Ärzt:innen oder Heilpraktiker:innen eine C-Potenz eingenommen werden.
Quelle:
Darmsanierung, in: naturheilkunde.de