Coronavirus: 4 gute Nachrichten

Das Coronavirus mischt den Alltag in Deutschland derzeit ganz schön auf: leere Regale im Supermarkt, Menschen mit Mundschutz in der U-Bahn und der ständige Geruch von Desinfektionsmitteln im Büro. Bei all der Angst vor einer Ansteckung sollten wir zwischendurch einmal innehalten und einen Blick auf die guten Nachrichten zum Coronavirus werfen – denn die gibt es tatsächlich.

Ein Arzt reicht einem Patienten Tabletten
Schon bald könnte es Medikamente gegen das neue Coronavirus geben Foto: iStock/SARINYAPINNGAM

1. Ein warmer Frühling könnte das Coronavirus vertreiben

Gute Aussichten für uns, schlechte für das Coronavirus: Schon für nächste Woche prophezeien Meteorologen Temperaturen bis zu 20 Grad. Die Sonnenstrahlen dürften sich nicht nur positiv auf die allgemeine Stimmung auswirken, sondern auch die Verbreitung des Coronavirus hemmen, und das aus zwei Gründen: Erstens mag das Virus keine warmen Temperaturen. Denn es ist mit einer Lipid-Schutzhülle umgeben, die kaum hitzebeständig ist. Das Virus ist bei warmen Temperaturen also schlicht weniger „haltbar“. Mediziner vermuten darum, dass die Aktivität des Virus spätestens im Sommer deutlich abnehmen wird. So war es auch mit dem vor 17 Jahren grassierenden SARS-Erreger – und mit diesem ist das neuartige Coronavirus eng verwandt.

Zweitens stärkt die Sonne das Immunsystem: Wenn es wärmer wird, halten sich die meisten Menschen automatisch häufiger draußen an der frischen Luft auf, bewegen sich und tanken Vitamin D aus den Sonnenstrahlen. Zudem wird man bei kalten Temperaturen tatsächlich schneller krank, wie eine Studie zeigt: Demnach fällt es Viren bei warmen Temperaturen laut einer Studie schwerer, sich in der Nasen- und Rachenschleimhaut „einzunisten“.

2. Inzwischen gibt es mehr Geheilte als Erkrankte

Während wir täglich neue Nachrichten lesen, wie viele Coronavirus-Infizierte es inzwischen gibt, begegnet uns eine Zahl deutlich seltener: die Zahl der Genesenen. Dabei ist die inzwischen deutlich höher als die der akut Erkrankten. Laut einer Coronavirus-Karte der Johns Hopkins University in Baltimore wurden weltweit bisher 95.748 Infektionen mit dem Coronavirus COVID-19 gemeldet – davon sind 53.400 bereits wieder genesen.

Auch Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vermeldete gestern in einer Regierungserklärung zum Coronavirus: „Seit zwei Wochen ist die erfasste Zahl der weltweit genesenen Patienten höher als die Zahl der Neuinfizierten.“

3. Die meisten Coronavirus-Erkrankungen verlaufen mild

Rund 80 Prozent der durch das Coronavirus verursachten Erkrankungen zeigen einen milden Verlauf, etwa wie bei einer Erkältung oder sogar ganz ohne Symptome. Lebensbedrohlich wird die Erkrankung nur für etwa fünf Prozent der Betroffenen – meist Patienten im hohen Alter oder mit Vorerkrankungen. So sind von den weltweit über 95.000 Infizierten bisher nur 3.286 an dem Coronavirus gestorben.

4. Coronavirus-Medikament: Forscher machen Fortschritte

Derweil forschen Mediziner fieberhaft nach wirksamen Medikamenten gegen COVID-19. Als vielversprechender Kandidat wird aktuell der Wirkstoff Remdesivir gehandelt, der ursprünglich gegen Ebola entwickelt wurde. Dabei handelt es sich um ein Virostatikum, also ein Medikament, das die Vermehrung von Viren hemmt. Remdesivir hat sich in klinischen Studien als verträglich erwiesen und es wurden bereits einige Coronavirus-Patienten damit behandelt, mit positiven Ergebnissen. Allerdings reichen die bisherigen Erfahrungen noch nicht aus, um allgemeine Aussagen über den Einfluss des Arzneistoffs auf den Krankheitsverlauf zu machen. Darum werden aktuell mehrere placebokontrollierte Studien durchgeführt, um die Wirksamkeit von Remdesivir gegen das Coronavirus zu überprüfen.

Zudem ruhen die Hoffnungen vieler Mediziner auf einem zweiten möglichen Coronavirus-Medikament: Chloroquin wird bereits erfolgreich gegen Malaria eingesetzt und hat sich in Laborversuchen auch als wirksam gegen das neue Coronavirus erwiesen – klinische Studien stehen in diesem Fall allerdings noch aus.

Quellen:

Foxman, Ellen F., et al. (2015): Temperature-dependent innate defense against the common cold virus limits viral replication at warm temperature in mouse airway cells, in: Proceedings of the National Academy of Sciences.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gibt eine Regierungserklärung zur Bekämpfung des Coronavirus ab, in: bundesgesundheitsministerium.de.