Corona-Risiko an den Genen erkennen: Auf diese 13 Genvarianten kommt es an

Laut einer neuen Studie können Gentests voraussagen, wie hoch das individuelle Risiko eines Menschen für einen schweren Corona-Krankheitsverlauf ist. 13 Genvarianten – sogenannte Risikogene – sind dabei problematisch. Die Erkenntnisse sollen beim Einsatz von Corona-Medikamenten helfen.

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Corona und Gene: Ein Zusammenspiel?

Seit Beginn der Corona-Pandemie versuchen Forscher:innen einen Zusammenhang zwischen COVID-19 und den menschlichen Genen herzustellen. In der Vergangenheit wurde beispielsweise untersucht, ob Personen mit Blutgruppe A ein höheres Corona-Risiko aufweisen. In einer kleineren Studie mit rund 2.300 Teilnehmer:innen hatten Wissenschaftler:innen dann 5 Gene identifiziert, die den Schweregrad einer Corona-Infektion beeinflussen. 

Großangelegte Studie entlarvt 13 Risikogene

Aktuell sorgt die internationale „COVID-19 Host Genetics Initiative“ um Andrea Ganna von der Universität Helsinki für Aufsehen, weil sie einen ungewöhnlich großen Datenstamm liefert. Im Fachmagazin „Nature“ ist darüber zu lesen: „Diese Zusammenarbeit von rund 3.000 Forscherinnen und Forschern umfasst Daten aus 46 Studien mit mehr als 49.000 COVID-19-Patienten und zwei Millionen Kontrollpersonen. Die Teilnehmer:innen stammen aus sechs Generationen und 19 Ländern.“  

Die Wissenschaftler:innen konnten insgesamt 13 Gene identifizieren, die die Wahrscheinlichkeit für einen schweren Corona-Krankheitsverlauf erhöhen. Mutationen auf den Chromosomen 3 und 19 sind dabei besonders folgenreich. 

Fortschritt bei Corona-Medikamenten

Die Ergebnisse der Studie sind differenziert zu betrachten. Die 13 Risikogene spielen zwar mit Blick auf den Krankheitsverlauf eine Rolle. Sie sagen jedoch nicht voraus, wie hoch das grundsätzliche Risiko eines Menschen ist, an Corona zu erkranken. Damit gehören sie – im Unterschied zu Alter, Gewicht und Geschlecht – nicht zu den typischen Corona-Risikofaktoren. 

Viel eher sind die neuen Erkenntnisse mit Blick auf mögliche Corona-Medikamente interessant. „Mithilfe der Genetik-Studie sind viel gezieltere medikamentöse Behandlungen möglich“, zitiert „Blick.ch“ Sven Cichon, Leiter der Medizinischen Genetik am Unispital Basel. Der Studie zufolge hängt die Behandlung von Corona-Erkrankten auch davon ab, wie und an welcher Stelle die DNA der/des Betroffenen mutiert ist. Kennt man spezielle Risikogene, lassen sich Medikamente gezielter einsetzen.