Corona-Mutationen im Jahr: So viele Varianten prognostizieren die Forscher
Dass sich auch SARS-CoV-2 – wie jedes Virus – verändert, haben wir durch die britische, südafrikanische und brasilianische Variante schon gelernt. Da stellt sich die Frage, wie viele Corona-Mutation uns im Jahr eigentlich erwarten. Ein Forscherteam aus Thüringen hat nun eine konkrete Zahl genannt.
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23 Corona-Mutationen im Jahr könnten uns drohen
Nicht nur die Bürger weltweit, sondern auch die Wissenschaftler fragen sich angesichts der ersten Virus-Mutationen, was uns mit SARS-CoV-2 in Zukunft erwartet. Bioinformatiker am Universitätsklinikum Jena haben deshalb untersucht, wie hoch die statistisch zu erwartende Rate der Corona-Mutationen im Jahr liegt. Die Forscher verglichen dazu 40 sequenzierte Proben aus Thüringen mit 10.000 Genomsequenzen aus Deutschland, Europa und anderen Teilen der Welt. Das Ergebnis: SARS-CoV-2 entwickelt jährlich etwa 23 Mutationen.
Diese Veränderungen sind bei Viren übrigens ganz normal: Durch das ständigen Kopieren der Virus-Erbinformationenkommt es zu zufälligen Fehlern. Manchmal wird das Virus dadurch gefährlicher für uns Menschen, in anderen Fällen hingegen schwächer.
„Das Virus mutiert fröhlich vor sich hin“
So lautet das Fazit des Arbeitsgruppenleiters Dr. Christian Brandt vom Institut für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene. Dies ist keine Überraschung, sondern war statistisch zu erwarten. Das Team hat außerdem festgestellt, dass das Genom des Virus auffallend groß ist und mit rund 30.000 Basen das größte bekannte Genom aller RNA-Viren bildet.
Die Wissenschaftler konnten die Proben aus Deutschland acht Hauptlinien zuordnen. Die britische, südafrikanische und brasilianische Variante waren zu dem Untersuchungszeitpunkt allerdings noch nicht darunter. Sie gelten als deutlich ansteckender und werden sich nach Meinung der Jenaer Forscher auch bei uns weiter verbreiten.
Unterwandern die Corona-Mutationen den Impferfolg?
In ihrem Untersuchungsbericht beschreiben die Experten, dass das Coronavirus durch den erhöhten Impfdruck bevorzugt Mutationen entwickelt, die der Immunisierung durch die Impfstoffe trotzen können. Um die Ausbreitung zu stoppen, müsse man die Entwicklung im Blick behalten. Deshalb fordert Prof. Dr. Mathias Pletz, Direktor des Instituts für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene an der Uni Jena „bei den derzeitigen Inzidenzen eine engmaschige molekulargenetische Überwachung des Infektionsgeschehens.“ Die Rede ist von einer Sequenzierung von mindestens 24 zufällig ausgewählten Proben aus ganz Thüringen pro Woche. Die Ergebnisse sollen dann in einem internationalen Datenpool veröffentlicht werden.
Entwickelt sich SARS-CoV-2 wie das Grippevirus?
Wenn das Coronavirus intensiv auf Veränderungen kontrolliert wird, können auch die (Impf-)Strategien dementsprechend angepasst werden. Langfristig, so vermuten Experten, könnten wir mit dem Coronavirus wie mit dem Grippevirus umgehen, bei dem es auch ständige Anpassungen der Impfstoffe auf die mutierten Varianten gibt. Dann würde auch SARS-CoV-2 zu unserem Alltag gehören, es wäre beherrschbar – egal, wie viele Corona-Mutationen im Jahr gezählt werden.
Quellen:
„Das Virus mutiert fröhlich vor sich hin“ in: uniklinikum-jena.de
„Es mutiert fröhlich vor sich hin“: Wie häufig sind Coronavirus-Mutationen? in: Redaktionsnetzwerk Deutschland
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