Spahn und Wieler: Brauchen Medikamente gegen COVID
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, der Präsident des Robert Koch-Instituts Lothar H. Wieler und die Bundesforschungsministerin Anja Karliczek haben sich in einer Pressekonferenz zur aktuellen Corona-Lage geäußert. Kann Deutschland nun endlich aufatmen?
Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.
Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.
Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.
„Wie können wir besser und dauerhaft mit diesem Virus leben?“ Eine Frage, die sich Gesundheitsminister Jens Spahn zu Beginn der heutigen Bundespressekonferenz stellt. Denn eines scheint nahezu sicher: Eine Herdenimmunität wird es in Deutschland in naher Zukunft zunächst nicht geben. Warum?
Jens Spahn: Nicht jeder kann geimpft werden
Das erklärt der Gesundheitsminister so: „Einige können aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden. Bei anderen kommt es trotz Impfung zu Erkrankungen.“ Um mit dem Coronavirus zu leben, hilft es nicht, nur auf eine Immunisierung durch Impfung zu hoffen. Ein weiterer wichtiger Baustein im Kampf gegen die Pandemie: wirksame Arzneimittel.
Forschungsprogramm für Arzneimittelentwicklung
Insgesamt 300 Mio. Euro werden für das Forschungsprogramm für Arzneimittelentwicklung bei COVID-19 bereitgestellt. „Das Impfen nimmt der Pandemie den Schrecken. Eine wirksame Therapie durch Medikamente nimmt der Erkrankung den Schrecken“, so Spahn.
Auch Bundesforschungsministerin Anja Karliczek betont die Wichtigkeit der Forschung für eine geeignete Behandlung von COVID-19. „Jeder Cent an Forschungsförderung hat sich bisher ausgezahlt.“ Die Entwicklung von Arzneimitteln dauert in der Regle Monate, wenn nicht Jahre. Es geht aber voran, so Karliczek. Genau wie bei der allgemeinen Pandemie-Lage in Deutschland.
Spahn und Wieler mahnen: Zuversichtlich, aber nicht übermütig
Die allgemeine Lage in Deutschland hat sich verbessert. „Wir sind zuversichtlich. Müssen aber auch sehr aufpassen, dass die Zuversicht nicht zu Übermut wird“, mahnt der Gesundheitsminister. Die Frage, wie die nächsten Monate aussehen werden, entscheide sich nicht jetzt, sondern erst in den nächsten vier bis sechs Wochen. „Wir haben gerade Lockerungen auf einem Niveau, wo andere Länder trotz niedriger Inzidenz noch nicht gelockert haben.“ Daher müsse man, wenn die Inzidenzen wieder steigen, auch sehr schnell wieder Beschränkungen einführen.
Lothar Wieler: Besonders Jugendliche und Schulkinder betroffen
„Die Mehrzahl der Landkreise liegen immer noch über 100“, erläutert RKI-Chef Lothar H. Wieler. Und immer noch gibt es zu viele Todesfälle. Besonders Jugendliche und Kinder sind von Neuinfektionen betroffen. „Sorgen wir dafür, dass es auf den letzten Metern nicht noch zu so vielen schweren Krankheitsfällen kommt. Lassen Sie uns nicht ungeduldig werden und zu viele Schritte auf einmal gehen“, appelliert Wieler an die Bevölkerung.
Das Virus ist gekommen, um zu bleiben. Es wird nicht mehr weggehen, da sind sich alle Experten einig. Dafür müsse man auch individuell nach Zulassung für die Impfung von Kindern und Jugendlichen nachdenken. Es gehe um die Frage des Gruppenschutzes, erklärt Jens Spahn. Die Frage, wie man besser und dauerhaft mit dem Virus leben kann, wird Experten und Bevölkerung wohl auch in Zukunft noch weiter beschäftigen.