Corona-Impfung und Herzmuskelentzündung: Zusammenhang laut Experten „wahrscheinlich“

Laut US-Experten können Corona-Impfungen eine Herzmuskelentzündung auslösen. Dabei ist eine Personengruppe besonders gefährdet. Alle infos.

JW Video Platzhalter
Zustimmen & weiterlesen
Um diese Story zu erzählen, hat unsere Redaktion ein Video ausgewählt, das an dieser Stelle den Artikel ergänzt.

Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.

Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.

Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Immer wieder wird über seltene, aber gravierende Nebenwirkungen von Corona-Impfungen berichtet – auch Fälle von Herzmuskelentzündungen (Myokarditis) sind bereits aufgetreten. US-Wissenschaftler haben dieses Phänomen nun genauer untersucht und tatsächlich einen Zusammenhang entdeckt.

Myokarditis: USA stellt Zusammenhang mit Corona-Impfung her

Erste Berichte über Herzmuskelentzündungen nach einer Biontech-Impfung kamen bereits Anfang Juni auf. Damals hatte die israelische Gesundheitsbehörde von mehreren Fällen berichtet, die in Zusammenhang mit den gängigen mRNA-Vakzinen Biontech/Pfizer und Moderna gebracht werden konnten. Auch in den USA traten Krankheitsfälle dieser Art auf, woraufhin genauere Studien begannen. Deren Ergebnisse präsentierte nun eine von der US-Gesundheitsbehörde CDC einberufenen Expertengruppe. 

In den USA waren bis zum 11. Juni insgesamt 323 Patienten im Alter von unter 30 Jahren nach einer Corona-Impfung mit einer Myokarditis oder eine Perikarditis (Entzündung des Herzbeutels) diagnostiziert worden. 309 Personen mussten stationär behandelt werden. 

Herzmuskelentzündung: mRNA-Impfstoffe „können ein Auslöser sein“

Laut der CDC-Experten sei ein Zusammenhang zwischen einer Corona-Impfung und einer später auftretenden Herzmuskelentzündung „wahrscheinlich“. Das bedeutet nicht, dass die Impfung bei jedem, der sie bekommt, „wahrscheinlich“ eine Myokarditis auslöst. Es bedeutet, dass die Impfung bei den bisher aufgetretenen Fällen „wahrscheinlich“ mit zu den Auslösern der Entzündungen zählt.  

„Myokarditis ist eine seltene, aber keine neue Erkrankung. Es scheint, dass die mRNA-Impfstoffe ein neuer Auslöser sein können“, erklärte Kinderkardiologe Matthew Oster Presseberichten zufolge. 

Für ihre Studie werteten die Mediziner Daten von über 300 Myokarditis-Fällen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus, bei denen ein zeitlicher Zusammenhang mit einem mRNA-Vakzin hergestellt werden konnte.

Als Risikogruppe konnten junge Männer ausgemacht werden. Sie waren deutlich häufiger betroffen als Frauen und ältere Personen.

Herzmuskelentzündung und Corona-Impfung: Seltene Nebenwirkung

Die CDC-Experten betonten bei ihrer Präsentation, wie selten eine Herzmuskelentzündung bzw. eine Herzbeutelentzündung nach einer mRNA-Impfung ist. Die vorgekommenen 323 Fälle stellte man den über 50 Millionen Impfdosen gegenüber, die bis zum Ende der Untersuchungen an Zwölf- bis 29-Jährige in den USA verabreicht worden waren. Auch das deutsche Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat Herzmuskelentzündungen als Impfnebenwirkung im Blick, sieht derzeit aber noch keinen Grund, Alarm zu schlagen. 

Einen bestätigten Todesfall bei einer Herzmuskelentzündung infolge einer Corona-Impfung gab und gibt es bisher nicht. Sämtliche Patienten haben sich laut CDC „vollständig erholt“.