Corona: Geimpfte sind deutlich weniger ansteckend!
Die Impfung gegen das Coronavirus bietet Schutz vor einer Infektion und schweren Verläufen. Doch das sind nicht die einzigen Vorteile: Einer noch unveröffentlichten Studie zufolge stecken Geimpfte andere Menschen auch seltener an. Dies gilt jedoch nicht in allen Fällen.
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Omikron ist die derzeit vorherrschende Corona-Mutation in Deutschland. Wer sich impfen lässt, ist aber auch vor ihr gut geschützt, infiziert sich seltener als Ungeimpfte und auch die Krankheitsverläufe sind deutlich weniger schwer. Nun haben Forschende herausgefunden, dass Geimpfte auch weniger ansteckend sind als Menschen ohne Impfschutz – dies gilt jedoch bei Omikron nur für Geboosterte, wie spiegel.de berichtet.
Corona-Geimpfte weniger ansteckend
Auch Geimpfte können sich mit dem Coronavirus infizieren. Diese sogenannten Impfdurchbrüche sind zurzeit sehr häufig, da der aktuell grassierende Omikron-Subtyp BA.2 sehr leicht übertragbar ist.
Ein Team von Expert:innen um die Virologin Isabella Eckerle und den Virologen Benjamin Meyer von der Universität Genf hat sich jetzt mit der Viruslast der infizierten Geimpften beschäftigt und Interessantes entdeckt: „Die Impfung kann die infektiöse Viruslast verringern, was wahrscheinlich zu einer geringeren Weiterübertragung führt“, erklärt Eckerle auf Twitter. Die Ergebnisse zeigten deutlich, dass die Impfung nicht nur zuverlässig schwere Verläufe verhindere, sondern auch die Ausbreitung des Virus in der Bevölkerung eindämme, heißt es weiter.
Omikron: Viruslast bei dreifach Geimpften deutlich geringer
Für die Studie haben die Forschenden in einem Zeitraum zwischen April 2020 und Februar 2022 Proben von 565 ungeimpften und geimpften Personen analysiert, die positiv getestet waren und leichte Corona-Symptome zeigten. Untersucht wurde, wie viel Viruserbgut in den ersten 5 Tagen vorhanden war. Zusätzlich bestimmte das Team aber auch die Menge der wirklich infektiösen Partikel. Darüber hinaus wurde festgehalten, welche Virusvariante ursächlich für die Infektion war.
Das Ergebnis: In Bezug auf die Omikron-Variante wurde bei doppelt Geimpften eine ähnlich hohe Viruslast gefunden wie bei Ungeimpften. Nach dem Booster sank die Zahl der infektiösen Partikel in den oberen Atemwegen jedoch stark und betrug im Vergleich nur noch etwa ein Fünftel.
Delta: Schon doppelt Geimpfte weniger ansteckend
Die Analysen der mit der Delta-Variante des Coronavirus Infizierten ergab ein noch deutlicheres Ergebnis: Hier sank die Viruslast im Bereich von Nase und Rachen bereits nach der doppelten Impfdosis auf ein Fünftel der bei Ungeimpften gefundenen Menge. Außerdem bekämpfte das Immunsystem der Geimpften das Virus in den beobachteten Tagen schneller.
Infektiöse Viruslast bei Delta höher
Interessant ist auch die Entdeckung, dass bei doppelt geimpften Menschen mit der Delta-Variante mehr infektiöse Partikel nachgewiesen wurden als bei mit Omikron-Infizierten, die zweifach geimpft waren. Dabei ist Omikron deutlich ansteckender.
Die Erklärung könnte zum einen sein, dass der Zeitpunkt der stärksten Virusvermehrung bei Omikron früher liegt als bei Delta und die Forschenden ihre Proben zu spät entnommen haben. Denkbar ist auch, dass Omikron sich einen anderen Zugang zu den Zellen sucht als Delta und darum weniger häufig gefunden wurde.
Corona: PCR-Test für Ansteckung weniger aussagekräftig
Die Studie zeigt auch, dass der bei PCR-Tests gemessene Ct-Wert keine genaue Auskunft über die infektiösen Partikel gibt. Hier wird nur das Viruserbgut bestimmt, also wie viele Corona-Partikel sich in den oberen Atemwegen finden lassen – aber nicht, wie infektiös diese noch sind.
So konnte die höhere Zahl infektiöser Partikel bei Delta-Infizierten im Vergleich zu Omikron-Patient:innen mit dem Ct-Wert nicht nachgewiesen werden, es gab keinen Unterschied. Diese Lücke hat die neue Studie nun geschlossen und belegt, dass gegen Corona Geimpfte weniger ansteckend sind als ungeimpfte oder nur einfach geimpfte Menschen.