Süßes gegen Corona? Mediziner empfehlen diese Leckerei

Es gibt viele Ansätze, um ein effektives Mittel gegen eine Corona-Infektion zu finden. Auch pflanzliche Mittel werden erprobt. Mediziner aus Essen haben nun eine überraschende Empfehlung herausgegeben.

JW Video Platzhalter
Zustimmen & weiterlesen
Um diese Story zu erzählen, hat unsere Redaktion ein Video ausgewählt, das an dieser Stelle den Artikel ergänzt.

Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.

Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.

Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Kann man sich vor einer Corona-Infektion schützen, auch abseits der bewährten AHA-Regeln? Oder gibt es gar ein geeignetes Medikament gegen SARS-CoV-2 oder ein pflanzliches Mittel, das wirkt? Mediziner aus Essen machten unlängst eine überraschende Entdeckung, die zu einer auf den ersten Blick doch sehr skurrilen Empfehlung führte.

Corona-Forschung: Essener Mediziner empfehlen Lakritz

Mediziner des Universitätsklinikums Essen konnten in klinischen Studien nachweisen, dass der natürliche Stoff Glycyrrhizin in Zellkulturversuchen antiviral gegen das Coronavirus wirkte. Glycyrrhizin wird aus der Süßholzwurzel gewonnen und wird u.a. zur Herstellung von Lakritz verwendet. Daher die Empfehlung der Mediziner: Esst mehr Lakritz!

Wie die Studien im Detail abliefen? Zunächst beobachteten die Wissenschaftler antivirale Effekte von Tee aus getrockneten Süßholzwurzeln, wie u.a. die WAZ berichtet. Bei näheren Untersuchungen kam heraus – es ist das Molekül Glycyrrhizin, welches die antivirale Wirkung bedingt. „Dies hemmt ein für die Virusvermehrung essenzielles Enzym, die virale main protease“, erklärte der Leiter der Studie, Adalbert Krawczyk.

Trotz antiviraler Wirkung bei Corona: Zu viel Lakritz ist gefährlich

„Möglicherweise könnte der Konsum von Lakritz oder des Süßholzwurzelextraktes als Tee den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen“, erklärt Studienleiter Adalbert Krawczyk. Von einem übermäßigen Verzehr rät er jedoch ab. „Übertreiben sollte man es sicher nicht. Die maximale Tagesdosis von Glycyrrhizin liegt bei 100 Milligramm, das entspricht je nach Sorte etwa 50 Gramm Lakritz“, so der Experte.

Zu viel Lakritz kann zu erheblichem Schaden führen, wie unlängst ein Todesfall aufgrund einer Überdosis zeigte. Und auch Schwangere sollten vom Verzehr von Lakritz absehen.

Ob Glycyrrhizin auch eine nachweisliche Wirkung bei einer Corona-Behandlung beim Menschen zeigt, müsse in Rahmen von weiteren Studien erst noch getestet werden. Die Ergebnisse der Essener Studie zur antiviralen Wirkung von Glycyrrhizin wurde bereits als Pre-Print auf dem Server Biorxiv online veröffentlicht.

Auf die Frage, ob es ein geeignetes Corona-Medikament gibt, vielleicht sogar eines, welches auf pflanzlicher Basis beruht, gibt es noch keine eindeutige Antwort. Forscher weltweit arbeiten auf Hochtouren an einem geeigneten Mittel gegen SARS-CoV-2. So wurde bereits die Wirkung von grünem Tee und Schokolade untersucht, die ebenfalls antivirale Stoffe enthalten sollen und auch die Pflanzenkraft von Zistrose hat eine vielversprechende Wirkung gegen das Coronavirus gezeigt – zumindest im Reagenzglas.

Quelle:

van de Sand, L., Bormann, M., Alt, M., Schipper, L., Heilingloh, C. S., Todt, D., ... & Krawczyk, A. (2020). Glycyrrhizin effectively neutralizes SARS-CoV-2 in vitro by inhibiting the viral main protease. BioRxiv