Diese 5 Heilpflanzen fördern die Gesundheit
Viele von ihnen sind in Vergessenheit geraten – doch in den unscheinbaren Pflanzen am Wegesrand steckt ein enormes Potenzial, um die Gesundheit zu unterstützen und Beschwerden zu lindern. Bei Menstruationsbeschwerden, zur Stärkung der Nieren oder um Cholesterin zu senken – Heilpflanzen und Homöopathie lassen sich vielseitig einsetzen. Wie genau, erklärt Deutschlands führender Botaniker, Dr. Wolf-Dieter Storl.

Heilpflanzen werden seit Jahrhunderten zur Linderung von Beschwerden eingesetzt. Manche von ihnen haben wir heutzutage gar nicht mehr auf dem Zettel. Dabei fördern sie auf verschiedene Weise die Gesundheit. Wer etwa ein wirksames Mittel gegen Menstruationsbeschwerden sucht oder sein Cholesterin senken möchte, kann auf Heilpflanzen oder auf Homöopathie setzen.
Diese 5 vergessenenen Heilpflanzen stärken die Gesundheit
1. Cholesterin senken mit Ehrenpreis
Klein, blau, ein wenig unscheinbar – der Ehrenpreis (Veronica officinalis) wirkt auf den ersten Blick wie Unkraut. Doch in dem Wiesenpflänzchen stecken heilende Bitterstoffe, die unser Herz schützen: Catalpol und Veronicosid stimulieren die Gallentätigkeit und sorgen dafür, dass schädliche Blutfettwerte schneller sinken. Außerdem kann Veronica officinalis die Bildung von Cholesterin hemmen.
Anwendung: 2 TL getrocknetes Ehrenpreiskraut (Apotheke) mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen, abseihen. Tee 3-mal täglich lauwarm und in kleinen Schlucken zu den Mahlzeiten trinken.
Cholesterin senken mit Homöopathie
Cholesterin kann auch mit Homöopathie gesenkt werden. Es gibt verschiedene Globuli, die eine Wirkung auf den Fettstoffwechsel und das Cholesterin haben. Dazu gehören:
Chelidonium
Cholesterinum
Die homöopathischen Mittel werden nach individuellen Symptomen ausgewählt. Am besten wenden Sie sich an eine homöopathische Ärztin oder einen Heilpraktiker.
2. Beifuß lindert Menstruationsbeschwerden
Obwohl er überall am Wegesrand steht, bleibt er oft unbeachtet. Dabei gilt der Beifuß als besonders wirksam bei Frauenleiden. Inhaltsstoffe wie Terpene und Flavonol glykoside im alten Hebammenkraut wirken krampflösend. Und: Die Bitterstoffe (Sesquiterpenlactone) von Artemisia vulgaris helfen zudem bei Verdauungsproblemen.
Anwendung: 1 TL Beifuß-Blätter (Apotheke) mit 1/4 l kochendem Wasser übergießen, 2-3 Minuten ziehen lassen. Abseihen, in kleinen Schlucken 1 bis 3 Tassen am Tag trinken. Maximal 6 Wochen.
Hinweis: In seltenen Fällen kann Beifuß allergische Reaktionen auslösen.
3. Goldrute ist das ideale Nierenmittel
Es scheint fast, als stecke sie ihre immense Heilkraft in das üppig leuchtende Gelb ihrer Blüten: Die Goldrute ist das beste Nierenmittel, das in der Natur zu finden ist. Als Tee hilft Solidago virgaurea bei Nierenproblemen: Eine akute Nierenentzündung kann so schneller zum Abheilen gebracht werden. Und kleine Steine werden rascher ausgeschwemmt.
Anwendung: 2 TL des getrockneten Krauts (Apotheke) mit 150 ml heißem Wasser überbrühen. Damit sich die Wirkstoffe optimal lösen, Aufguss 20 Minuten ziehen lassen. Über einen Zeitraum von 6 Wochen 3 Tassen zwischen den Mahlzeiten trinken.
Gut zu wissen: Da der Tee die Schleimhäute abschwellen lässt, eignet er sich auch zum Gurgeln bei Halsentzündungen.
4. Fingerhut kräftigt den Herzmuskel
Er ist eine der giftigsten Pflanzen der heimischen Flora. Dennoch steckt ein enormes Heilpotenzial im leuchtend roten Fingerhut: Denn alle Teile der Pflanze enthalten wertvolle Herzglykoside, die heute in modernen Medikamenten gegen Herzmuskelschwäche und Herzrhythmusstörungen Verwendung finden.
Aber Vorsicht: Die Selbstbehandlung ist lebensgefährlich; schon zwei bis drei Blätter reichen für eine schwere Vergiftung aus!
5. Herzgespann entlastet das Herz
Herzgespann (Leonurus cardiac) ist eine der ältesten pflanzlichen Herzarzneien der Welt. Vor allem ihre Iridoidglykoside erweisen sich als außerordentlich wirksam bei nervösen Herzbeschwerden, starkem Herzklopfen und Brustenge. Zudem wird Herzgespann bei Wechseljahresbeschwerden und bei leichter Überfunktion der Schilddrüse eingesetzt.
Anwendung: 2-4 g Herzgespannkraut (Apotheke) mit 150 ml kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen. 2 Tassen täglich in kleinen Schlucken trinken. Wichtig: Überdosierung führt häufig zu Erbrechen und Durstgefühl.
Ob für das Herz, die Nieren oder um das Cholesterin zu senken: Homöopathie kann zur Linderung verschiedener Beschwerden beitragen, allerdings solte die Einnahme und Dosierung immer nach den Vorgaben eines homöopathisch ausgebildeten Arzt oder einer Ärztin erfolgen.
Hinweis: Die spezifische Wirksamkeit von Homöopathie wird in der Wissenschaft diskutiert. Dennoch ist Homöopathie als sanfte Heilmethode sehr beliebt.