Brustkrebs (Mammakarzinom)

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. In seltenen Fällen trifft er auch Männer. Meist handelt es sich bei den Knoten in der Brust allerdings um gutartige Veränderungen. Wird doch Brustkrebs festgestellt, bedeutet dies noch lange kein Todesurteil.

Die Behandlungsmöglichkeiten von Brustkrebs haben sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Je früher Brustkrebs festgestellt wird, desto besser sind bei einer angemessenen Behandlung die Heilungschancen. Frauen sollten deshalb die Brustkrebsvorsorge-Untersuchungen regelmäßig wahrnehmen.

Bei Brustkrebs geht die Tumorbildung von den Milchdrüsen oder den Milchgängen der Brustdrüse aus

Die Brust besteht hauptsächlich aus Drüsen- und Fettgewebe. Wenn eine Frau stillt, produzieren die Drüsen Muttermilch, die durch die Milchgänge fließt, welche in die Brustwarze münden. Das Fettgewebe umgibt die Milchdrüsen und -gänge und schützt sie. Brustkrebs – medizinisch: Mammakarzinom – kann aus den Zellen der Drüsen oder der Milchgänge entstehen. Liegt der bösartige Tumor in den Milchdrüsen, sprechen Mediziner von einem lobulären Mammakarzinom. Befindet er sich in den Milchgängen, handelt es sich um ein duktales Mammakarzinom. Eine Krebsvorstufe beziehungsweise ein Frühkarzinom ist das duktale Karzinom in situ (DCIS): Die Krebszellen befinden sich dabei ausschließlich innerhalb des Milchgangs. Ein DCIS kann keine Tochtergeschwulste (Metastasen) bilden. Wachsen die Krebszellen jedoch über den Milchgang hinaus, handelt es sich um ein invasives Karzinom, das auch Metastasen streuen kann. Jedoch entsteht nicht aus jedem DCIS ein invasiver Brustkrebs. Das DCIS ist in den meisten Fällen heilbar.

Brustkrebs – medizinisch Mammakarzinom – kann aus den Zellen der Drüsen oder der Milchgänge entstehen

Um die Lage eines Mammakarzinoms zu beschreiben, teilen Mediziner die Brust in Viertel (Quadranten) ein. Die meisten bösartigen Tumoren liegen im oberen, äußeren Quadranten der Brust (etwa 54 Prozent) – also in dem Bereich, der der Achselhöhle am nächsten ist. Am seltensten ist das untere, innere Viertel der Brust betroffen. Im Bereich der Brustwarze befinden sich etwa 16 Prozent der Brustkrebs-Tumoren.

Brustkrebs – auch Männer sind betroffen

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Im Jahr 2012 waren Schätzungen zufolge rund 74.500 Frauen an Brustkrebs erkrankt. Das Mammakarzinom macht damit mehr als ein Viertel aller Krebserkrankungen bei Frauen aus. Allerdings können nicht nur Frauen Brustkrebs bekommen – selten erkranken auch Männer: Für 2012 gehen die Schätzungen von etwa 600 Fällen von Brustkrebs bei Männern aus. Da das Mammakarzinom als „Frauenkrankheit“ gilt, wird Brustkrebs bei Männern häufig erst spät entdeckt.

Brustkrebs tritt immer häufiger auch bei Jüngeren auf

Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei 65 Jahren. Meist erkranken Frauen nach den Wechseljahren an Brustkrebs. Im Gegensatz zu anderen Krebserkrankungen tritt Brustkrebs jedoch häufiger auch bei jüngeren Frauen auf. Etwa die Hälfte der Betroffenen ist jünger als 65 Jahre, jede zehnte ist unter 45 Jahre, wenn die Erkrankung festgestellt wird. Rechtzeitig erkannt, ist Brustkrebs jedoch meist gut behandelbar. Fünf Jahre, nachdem ein Mammakarzinom diagnostiziert wurde, leben noch etwa 83 bis 87 Prozent der Frauen. Die Behandlungsmöglichkeiten haben sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. Deshalb sinken die Sterberaten bei Brustkrebs, obwohl gleichzeitig die Erkrankungszahlen steigen.