Brustkrebs: Heilungschancen

Nie waren die Brustkrebs-Heilungschancen besser - dank gezielter und schonender Therapien!
Die Nachricht erschütterte die Welt: Im Mai 2013 ließ sich Hollywoodstar Angelina Jolie (38) beide Brüste entfernen – als reine Vorsichtsmaßnahme. Grund: Nach einem Gentest schätzten Ärzte ihr Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, auf 87 Prozent.
Brustkrebs: Heilungschancen bei bis zu 90 Prozent
Diagnose Brustkrebs – eine der größten Ängste der meisten Frauen. Die gute Nachricht: Wird die Erkrankung rechtzeitig erkannt und behandelt, liegen die Brustkrebs-Heilungschancen bei bis zu 90 Prozent. Nach der Diagnose heißt es vor allem: Nichts überstürzen. Denn die Auswahl der Klinik und Behandlung kann über Leben und Tod entscheiden. Bundesweit gibt es rund 250 geprüfte Brustzentren, die alle Patienten annehmen – egal, ob privat oder gesetzlich versichert. Dort arbeiten Ärzte verschiedener Disziplinen von Gynäkologen über Radiologen bis zu Psychoonkologen zusammen, um einen individuellen Therapieplan für jede Patientin zu entwickeln. Auf der Internetseite der Deutschen Krebshilfe www.krebshilfe.de/brustkrebszentren.html finden Sie eine Liste aller Zentren. Die meisten davon bieten auch die neuesten Behandlungsmöglichkeiten an.
Die Radiotherapie
Bisher wurden Brustkrebspatienten in der Regel mit einer Strahlentherapie nachbehandelt, um möglicherweise verbliebene Tumorzellen abzutöten. Die Folge: Längerer Krankenhausaufenthalt, starke Nebenwirkungen. Mithilfe der intraoperativen Radiotherapie (der Tumor wird schon während der OP bestrahlt) kann die Nachbehandlung um bis zu zwei Wochen verkürzt werden. Geeignet ist die Behandlung für Frauen mit Knoten bis zu drei cm – und damit für 75 Prozent aller Patientinnen. Erfolgsquote: 98,5 Prozent.
Brustkrebs: Heilungschancen steigen
Die neue Antikörper-Therapie erhöht für viele Patientinnen die Brustkrebs-Heilungschance deutlich. Dabei kommen spezielle, im Labor hergestellte Antikörper zum Einsatz, die sich an die Oberfläche der Krebszellen heften und sie absterben lassen. Zudem kommt es im Gegensatz zur Chemotherapie nicht zu Haarausfall, und auch die Übelkeit ist deutlich geringer. Allerdings: Nicht immer schaffen es ausreichend Antikörper, an größere Tumoren anzudocken und sie abzutöten.
Den Wächter aufspüren
Rund 70 Prozent aller Patientinnen können brusterhaltend operiert werden. Früher wurden oft auch die Lymphknoten in der Achselhöhle entfernt, welche die Krebszellen womöglich befallen haben. Häufige Folgen: Schwellungen, Schmerzen und eingeschränkte Armbeweglichkeit. Inzwischen weiß man: Es reicht aus, den Wächterlymphknoten aufzuspüren – die erste Station, in der Tumorzellen streuen. Dieser wird entfernt und sofort unterm Mikroskop untersucht. Ist er krebsfrei, werden keine weiteren Lymphknoten entnommen.