Brasilianische Variante erstmals in Dortmund! Weitere Risikogebiete

Die Stadt Dortmund bestätigte einen positiven Fall der brasilianischen Corona-Mutante P.1, die wie die britische Mutation B.1.1.7 als hochansteckend gilt. Zeitgleich beträgt der Anteil von B.1.1.7.-Infektionen in Deutschland schon 78 Prozent. Alle wichtigen Infos plus die betroffenen Gebiete im Überblick.

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Am 12. April bestätigte die Stadt Dortmund, dass die brasilianische Virus-Mutante P.1 Nordrhein-Westfalen erreicht hat. Bisher konnte sie zwar erst einmal nachgewiesen werden, trotzdem muss die Situation im Blick behalten werden. Ebenso wie die Corona-Mutation B.1.1.7., die seit Anfang Februar in Deutschland grassiert. Deren Anteil an den Gesamtinfektionen hierzulande nimmt rasant zu und liegt laut RKI aktuell bei 78 Prozent. 

P.1 erreicht Dortmund

Wie unter anderem die „Ruhrnachrichten“ melden, bestätigt die Stadt Dortmund den Nachweis von P.1. Weitere Details zu dem Fall sind bisher allerdings nicht bekannt. Man wolle erst weitere Untersuchungen anstellen, hieß es.

Ende Januar war P.1 erstmals in Deutschland nachgewiesen worden, damals in Hessen.  

P.1 und B.1.351: Selten, aber gefährlich

Laut RKI macht der Anteil von P.1-Infektionen in Deutschland gerade einmal 0,1 Prozent aus – im Vergleich zur vorherrschenden Virusvariante B.1.1.7 verschwindend wenig. Trotzdem haben Experten die brasilianische Mutante genau im Blick. P.1. gilt nämlich nicht nur als wesentlich ansteckender als der Originalstamm. Die Mutation soll außerdem Reinfektionen ermöglichen, was bedeutet, dass Menschen mehrfach an COVID-19 erkranken könnten. 

Ähnlich verhält es sich mit der südafrikanischen Virusvariante B.1.351. Laut RKI macht der Anteil dieser Mutation an den Gesamtinfektionen in Deutschland 0,9 Prozent aus, trotzdem wird das Vorkommen von B.1.351 so exakt wie möglich dokumentiert. Die Mutante gilt wie B.1.1.7 als ansteckender, jedoch nicht als tödlicher.  

In ihrem Onlinebericht zu den Virusvarianten B.1.1.7, P.1 und B.1.351 weist das RKI allerdings auch darauf hin: „Es ist wichtig anzumerken, dass diese Zahlen Verzerrungen unterliegen, da z.B. nicht alle testenden Labore in Deutschland an der Abfrage teilnehmen.“

B.1.1.7: Die Corona-Mutante liegt bei 78 Prozent

Variants of Concern, kurz VOC, nennt das Robert-Koch Institut jene Corona-Mutanten, die als besorgniserregend eingestuft werden. Momentan ist das vor allem die britische Virusvariante B.1.1.7: Sie scheint nicht nur wesentlich ansteckender als der Originalstamm des Coronavirus zu sein, sondern geht Studien zufolge mit einer erhöhten Sterblichkeit einher. 

Aktuell beträgt der Anteil der Mutante 78 Prozent, Anfang März waren es 55 Prozent gewesen. B.1.1.7 befeuert die dritte Welle in Deutschland, wie die stetig steigenden Zahlen an Corona-Neuinfektionen zeigen. Lag die bundesweite Inzidenz am 19. März noch bei 119,1, verzeichnet das RKI aktuell über 150 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen (Stand 14. April). 

Tabelle: Diese Bundesländer sind besonders von Corona-Mutationen betroffen

Im aktuellen Bericht zu den Virusvarianten liefert das RKI genaue Fallzahlen über die Corona-Mutanten B.1.1.7, B.1.351 und P.1 für die Meldewoche 01-12/2021. Die Daten mit Stand 30. März in der Übersicht:

BundesländerHinweis zu VOCSeq. B.1.1.7Verdacht B.1.1.7Seq. B.1.351Verdacht B.1.351Seq. P.1Verdacht P.1Summe / BL 
Baden-Württemberg2.0393.74220.94613633166427.264 
Bayern3.7371.57035.0751334165225641.239 
Berlin2504776.5335104037.372 
Brandenburg571714.892342005.165 
Bremen42371.43810001.680 
Hamburg1764992.931415173.633 
Hessen8481.09211.4622616131713.609 
Mecklenburg-Vorpommern492612.723168023.059 
Niedersachsen65168413.3643500514.757 
Nordrhein-Westfalen1.4282.36238.7028168872543.293 
Rheinland-Pfalz6809876.42031670108.195 
Saarland382771.37846327012.067 
Sachsen1.1846774.702591236.664 
Sachsen-Anhalt7655172.237738013.565 
Schleswig-Holstein5011433.29102123.940 
Thüringen3798033.889630025.109 
Summe/ MW12.78614.499159.9835032.37072398190.611