Blutzucker messen: Wie geht es richtig?

Die regelmäßige Kontrolle der Blutzuckerwerte ist das A und O der Diabetes-Therapie. Doch Blutzucker messen will gelernt sein. Bei Praxisvita finden Sie wichtige Tipps zum korrekten Messen der Werte mit Messgerät und Stechhilfe.
Immer den Blutzucker messen
Ein Verzicht kann schwerwiegende Folgen haben, zum Beispiel: Netzhautschäden an den Augen, eine Nierenschwäche, schlecht heilende Fußgeschwüre oder Durchblutungsstörungen am Herzen.
Daher ist es so wichtig, den Blutzuckerverlauf durch Selbstkontrolle genau im Auge zu behalten. Zu hohe oder niedrige Werte können dann durch individuell angepasste Tabletten- oder Insulingaben reguliert oder ganz vermieden werden. Ein gut „eingestellter“ Zucker hilft, Folgeerkrankungen hinauszuzögern oder im besten Fall ganz zu verhindern.
Blutzucker richtig messen
Zum Glück machen moderne Messgeräte und Stechhilfen die Kontrolle sehr einfach. Gut lesbare Anzeigen und große griffige Teststreifen vereinfachen das Blutzucker messen erheblich.
Darüber hinaus ist für ein richtiges Blutzucker messen Folgendes wichtig: Bewahren Sie Teststreifen nie lose (zum Beispiel in der Handtasche) auf. Das könnte diese beschädigen und so das Testergebnis verfälschen. Sinnvoll ist auch, unmittelbar vor der Blutentnahme die Hand kurz auszuschütteln. Das regt die Durchblutung an, so muss man nicht so tief stechen. Um den Blutstropfen zu gewinnen, besser nur leicht drücken. Experten vermuten, dass zu festes Drücken den Blutzuckerwert durch Gewebewasser verfälschen kann.

Plötzlich Diabetes – was darf ich jetzt eigentlich noch?
Wenn Diabetes diagnostiziert wird, haben die meisten Betroffene erst einmal viele offene Fragen: Blutzucker messen, Sport, Folgeschäden – was muss ich alles beachten? Wir haben die wichtigsten Antworten.
Wie sieht es mit Sport aus?
Bewegung senkt den Blutzuckerspiegel. Je häufiger Sie trainieren, desto weniger Medikamente brauchen Sie wahrscheinlich. Optimal sind drei bis fünf Stunden in der Woche. Wer regelmäßig Sport treibt, hat gute Chancen, wieder ganz gesund zu werden. Auch Insulinpatienten sollten sich viel bewegen: Vor dem Sport ausreichend essen und die Insulindosis eventuell an die erwartete Anstrengung anpassen. Das gilt übrigens auch für Sex.
Muss ich eine Diabetes-Schulung mitmachen?
Das ist zwar keine Pflicht, aber sehr wichtig. Bei der Schulung lernen Diabetiker, wie sie sich gesünder ernähren, wie sie den Nährstoffgehalt von Lebensmitteln einschätzen und was den Blutzuckerspiegel beeinflussen kann. Gezeigt wird auch, wie man richtig den Blutzucker messen und Insulin spritzen kann. Die Schulung sollte man alle zwei bis drei Jahre wiederholen.
Wie groß ist die Gefahr von Folgeschäden?
Durchblutungsstörungen, Amputationen, offene Beine, Erblindung – viele Menschen denken bei Diabetes an diese Folgeschäden. Doch solche Erkrankungen sind deutlich zurückgegangen. Wenn der Patient regelmäßig zum Arzt geht und ab und zu eine neue Schulung macht, hat er nichts zu befürchten. Wichtig: Man sollte regelmäßig seine Füße untersuchen und auf kleine Wunden achten.