Blinddarmentzündung (Appendizitis)

Bei einer Blinddarmentzündung handelt es sich um eine Entzündung des sogenannten Wurmfortsatzes (Appendix) und nicht des Blinddarms selbst. Der Wurmfortsatz ist ein etwa fünf Millimeter dickes und bis zu 15 Zentimeter langes Anhängsel des Blinddarms. Typisches Symptom einer Blinddarmentzündung sind starke Schmerzen im rechten Unterbauch. Durch eine Operation wird der entzündete Wurmfortsatz entfernt.

Was ist eine Blinddarmentzündung?

Bei einer Blinddarmentzündung ist nicht der Blinddarm entzündet, sondern der Wurmfortsatz, der am Blinddarm hängt. Der Begriff „Blinddarmentzündung“ ist eine Bezeichnung, die sich durch den Volksmund verbreitet hat. Der medizinisch treffende Begriff lautet Wurmfortsatzentzündung (Appendizitis). Männer erkranken häufiger als Frauen an einer Blinddarmentzündung. Die Erkrankung ist bei Schulkindern und Erwachsenen zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr besonders häufig, grundsätzlich kann sie jedoch in jedem Lebensalter auftreten. Die Blinddarmentzündung ist die häufigste bedrohliche Baucherkrankung überhaupt.

Der Blinddarm ist der Anfangsteil des Dickdarms und endet zu einer Seite hin blind. Er liegt unmittelbar am Übergang zwischen Dünndarm und Dickdarm. Vom blinden Ende her zweigt sich der Wurmfortsatz ab, der durchschnittlich etwa acht Zentimeter lang und fünf Millimeter dick ist. Er ist Teil des körpereigenen Immunsystems.

Eine Blinddarmentzündung ist durch Symptome wie Schmerzen im rechten Unterbauch, fehlenden Appetit, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall gekennzeichnet. Typisch ist auch, dass die Symptome von einem ausgeprägten Krankheitsgefühl begleitet sind. Zudem können Menschen mit einer Blinddarmentzündung leichtes Fieber entwickeln, das selten über 39°C steigt. Charakteristisch ist ein überdurchschnittlich hoher Temperaturunterschied zwischen Achselhöhle und After.

Die Ursachen für eine Blinddarmentzündung sind nicht vollständig geklärt. Experten gehen davon aus, dass die Entzündung auf eine Verlegung oder Verstopfung des Wurmfortsatzes zurückgeht, die durch folgende Faktoren ausgelöst werden kann:

  • Darminhalte (Kotsteine)
  • Abknicken
  • Narbenstränge und Verwachsungen
  • Fremdkörper, wie beispielsweise Kirschkerne
  • Würmer oder andere Parasiten
  • Tumore

In der Folge kommt es zu einer bakteriellen Entzündung in der Wurmfortsatzwand. Darüber hinaus kann eine Blinddarmentzündung im Zusammenhang mit anderen Darminfektionen (z. B. Morbus Crohn) auftreten.

Bei Verdacht auf Blinddarmentzündung klagt der Patient bei der Untersuchung oft über einen charakteristischen Druckschmerz im rechten Unterbauch – dort wo der Wurmfortsatz liegt. Durch die eingehende Befragung der Betroffenen sowie eine entsprechende Blutuntersuchung sichert der Arzt die Diagnose „Blinddarmentzündung“. Die Behandlung besteht in einer möglichst frühzeitigen, operativen Entfernung des Wurmfortsatzes. So werden schwere, lebensbedrohliche Verläufe wie der Durchbruch des Wurmfortsatzes (Perforation) verhindert. Die Operation gilt heutzutage als ein komplikationsarmer Routineeingriff, sofern er rechtzeitig erfolgt.

Einer Blinddarmentzündung kann man nicht generell vorbeugen. Lassen Sie Beschwerden, die auf eine Blinddarmentzündung hindeuten können, zügig durch einen Arzt abklären.