Bis zu 60 Prozent! Preisschock bei diesen Produkten
Alles wird teurer – nicht nur die Preise für Öl und Gas steigen massiv an, auch für Grundnahrungsmittel müssen Verbraucher:innen immer tiefer in die Tasche greifen. Nun haben Aldi, Lidl & Co. die Preise für verschiedene weitere Produkte angehoben – teilweise um bis zu 60 Prozent. Welche Lebensmittel sind betroffen?

Seit mehreren Wochen steigen die Lebensmittelpreise in Deutschland. Grund dafür ist die Inflationsrate mit einem Spitzenwert von aktuell 7,4 Prozent – der höchste Stand seit 1981. Darauf haben Supermärkte und Discounter bereits reagiert und die Preise für Lebensmittel des täglichen Gebrauchs massiv erhöht: in dieser Woche um bis zu 60 Prozent. Bei diesen Produkten muss nun tiefer in die Tasche gegriffen werden.
Preisschock – Senf bis zu 60 Prozent teurer
Den größten Preissprung machen Senfprodukte, wie unter anderem focus.de berichtet. So kostet der mittelscharfe Senf der Eigenmarke „Ja“ von Rewe nun 49 Cent statt 29 Cent – der Preis stieg damit innerhalb einer Woche um 60 Prozent. Ähnliches gilt für die Senf-Eigenmarken von Aldi, Penny, Lidl und Netto.
Bis zu 20 Prozent mehr für Saure Sahne
Die Preise für Milchprodukte steigen kontinuierlich. Für Saure Sahne muss an der Kasse nun 20 Prozent mehr gezahlt werden. Unter anderem stieg der Preis der Saure Sahne der Eigenmarke „Ja“ von Rewe in einer Woche von 42 Cent auf 55 Cent. Diesen Preis rufen auch Aldi Süd und Lidl nun für ihre Saure Sahne-Produkte auf. Edeka und Rewe verlangen für Markenprodukte ebenfalls um bis zu 14 Cent höhere Preise.
Butterpreis steigt um 17 Prozent
Für ein Kilo Butter müssen Käufer:innen nun erstmals mehr als 12 Euro zahlen. So haben Edeka, Kaufland und Rewe den Preis für die „Feine Butter“ von Meggle auf 3,09 Euro angehoben. Noch teurer ist „Irish Butter“ von Kerrygold geworden: Hier kostet eine 250-Gramm-Packung jetzt 3,39 Euro. Letzte Woche lag der Preis noch bei 2,89 Euro – eine Anhebung um 17 Prozent. Günstiger ist die No-Name-Butter beispielsweise bei Aldi, Lidl, oder Penny. Doch auch die Discounter haben den Preis um 20 Cent angehoben.
Bis zu 16 Prozent Preissteigerung bei Milch
Auch Milch ist in den Discountern teurer geworden: Aldi und Lidl haben die Preise für die haltbare Milch der Eigenmarken Milfina und Milbona von 88 Cent auf 92 Cent angehoben. Die fettarme Variante kostet nun 88 Cent statt 80 Cent und wird damit um 10 Prozent teurer.
Um rund 16 Prozent steigen sogar die Milchpreise für Markenprodukte wie Weihenstephan, Bärenmarke und Landliebe. Statt 1,29 Euro in der Vorwoche zahlen Verbraucher:innen jetzt mehr als 1,49 Euro für den Liter.
Auch Fleisch und Paniermehl teurer
Wer gern Fleisch isst, muss ebenfalls mehr Geld auf den Tisch legen: So sind die Preise für Kühl- und Tiefkühlprodukte deutlich gestiegen – zwischen 40 Cent und 1,60 Euro. Auch Würstchen im Glas sind teurer geworden. Bockwürstchen im Glas kosten bei Edeka nun 2,99 Euro statt 2,75 Euro, während man bei Aldi Nord für die Bockwurst der Eigenmarke „Gut Drei Eichen“ 7,19 Euro statt 5,99 Euro zahlen muss.
Darüber hinaus haben auch die Preise für Paniermehr um 10 Cent angezogen. Im Discounter gibt es das günstigste Produkt für 89 Cent, Markenprodukte kosten nun sogar 1,89 Euro.
Aldi: Diese tierischen Lebensmittel sind seit April „deutlich teurer“
Schon seit längerem müssen Verbraucher:innen mehr Geld für viele Grundnahrungsmittel ausgeben, vor allem bei Aldi. So kündigte Florian Scholbeck, Aldi-Nord-Kommunikationschef, gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa) in Essen, bereits Anfang April an, dass die Preise bei Aldi für Wurst, Fleisch und Butter „deutlich teurer“ werden würden.
Genaue Zahlen hatte Aldi damals nicht bekannt gegeben. Die „WAZ“ (Westdeutschen Allgemeinen Zeitung) vermutete, dass der Discounter bei Butter vermutlich eine Preiserhöhung um 30 Prozent plane. Der Preis für die hauseigene Butter der Aldi-Eigenmarke ist also bereits von 1,55 Euro auf über zwei Euro gestiegen.
Welche Produkte werden teurer? Aldi hat die Preise angezogen
Bereits im März kam es zu Preissteigerungen bei Aldi Nord – 180 Produkte waren betroffen. Auch bei anderen Supermärkten zeigten sich in letzter Zeit schon die Auswirkungen der Inflation, unter anderem bei Lidl, Penny, Rewe, Edeka und Kaufland. So ist beispielsweise der Preis für Sonnenblumenmargarine (500 g) um 20,2 Prozent gestiegen in vielen Supermärkten: Nicht mehr 0,99 Euro, sondern 1,19 Euro.
Diese Grafik zeigt am Beispiel der Zutaten eines Käsebrötchens, wie sich die Inflation im Alltag bisher ausgewirkt hat – so hoch war die Preissteigerung nach Angaben des Statistischen Bundesamts im Februar 2022 im Vergleich zum Vorjahr:

Weitere Preiserhöhungen: Das kommt auf die Kund:innen zu
Laut einer aktuelle Umfrage des Instituts für Wirtschaftsforschung (ifo) werden die Preis weiter anziehen: Demnach gaben so viele Unternehmen wie nie zuvor an, ihre Preise erhöhen zu wollen. Mit 54,6 Punkten im März 2022 erreicht der Preiserwartungs-Index den höchsten Wert seit 40 Jahren. „Der Angriff Russlands auf die Ukraine treibt nicht nur die Energiekosten in die Höhe, sondern auch die Preise vieler Agrarrohstoffe“, sagt Timo Wollmershäuser, Leiter der ifo-Konjunkturprognosen.
Aldi, Lidl und Co.: Preissprünge bei Lebensmitteln, „die es so noch nie gegeben hat“
„Seit Beginn des Ukraine-Krieges gibt es Sprünge bei den Einkaufspreisen, die wir so noch nicht erlebt haben“, sagte Aldi-Nord-Sprecher Florian Scholbeck der dpa. Die Gründe: Die Preissteigerungen bei Energie sowie Futter- und Düngemittel. Industrie und Landwirtschaft im Fleisch-Sektor seien davon sehr betroffen.
Seine Prognose ist düster: „Aufgrund der Situation auf den Weltmärkten werden wir Sprünge in den Verkaufspreisen erleben, die es so noch nie gegeben hat.“ Wie tief Verbraucher:innen in Zukunft für Lebensmittel wirklich in die Tasche greifen müssen und welche Produkte noch teurer werden, werden wohl erst die nächsten Wochen zeigen.
Quellen:
Supermärkte heben Preise erneut um bis zu 60 Prozent an in: focus.de
Aldi erhöht Preise: Das kommt ab Montag auf die Kunden zu, in: waz.de
Immer mehr Firmen wollen die Preise erhöhen, in: ifo.de
So heftig ist die Inflation im Supermarkt: Wie die Discounter jetzt an der Preisschraube drehen, in: merkur.de