Bin ich toxisch? Diese 7 Merkmale verraten es!
„Bin ich toxisch?“ Diese Frage stellen sich die meisten Menschen eher selten – meist sind es aus unserer Sicht andere Personen, die sich so verhalten. Doch es gibt einige Merkmale, die deutlich darauf hinweisen, dass wir selbst ein toxisches Verhalten an den Tag legen. Diese Anzeichen sollten Sie hellhörig machen!
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Der toxische Ex, die toxische Chefin, der toxische Kollege: Das Wort toxisch geht uns heutzutage schnell über die Lippen. Doch was, wenn wir selbst dieser Kollege oder diese Chefin sind? Was, wenn man sich selbst die Frage stellen muss: Bin ich toxisch?
Die Vorstellung, für unsere Mitmenschen „schädlich“ zu sein, ist sicherlich schmerzhaft. Doch hier gilt vielleicht sogar in besonderem Maße die altbekannte Wahrheit: Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung. Denn nur wer einsieht, seinen Mitmenschen nicht gut zu tun, kann etwas daran ändern. Um herauszufinden, ob man selber toxisch ist, sollte man sich zunächst einmal mit den Eigenschaften beschäftigen, die eine toxische Person ausmachen.
Ich bin toxisch: Was heißt das?
Toxisch bedeutet giftig – toxische Personen wirken also wie Gift auf andere Personen; sie fügen ihnen Leid zu. Von einer toxischen Beziehung spricht man daher, wenn einer der Partner:innen ständig unter der Verbindung leidet. Der Grund dafür ist ein Machtgefälle in der Partnerschaft: Der toxische Part der Beziehung ist dann bemüht, den anderen zu dominieren und zu unterdrücken. Er zieht sein eigenes Selbstwertgefühl aus ihm entgegengebrachter Bewunderung beziehungsweise dem „Kleinhalten“ anderer.
Der oder die andere Partner:in verhält sich häufig selbstaufopfernd und fühlt sich emotional abhängig von der toxischen Person.
Bin ich toxisch? Das eigene Verhalten beobachten
Eine toxische Person zeichnet sich durch bestimmte Eigenschaften aus. Wer diese Merkmale an sich beobachtet, sollte mit nahestehenden Mitmenschen ins Gespräch darüber gehen.
Bin ich ein toxischer Mensch? 7 typische Merkmale
1. Manipulatives Verhalten
Manipulatives Verhalten ist sicherlich das Grundthema in den Beziehungen von toxischen Personen. Vieles in ihrem Verhalten zielt darauf ab, ein Machtgefälle herzustellen, bei dem sie selbst der dominante Part sind und der andere Teil sich unterwirft und sich im besten Fall emotional abhängig von ihnen macht.
Eine typische Taktik dabei ist „belohnendes“ und „bestrafendes“ Verhalten: Verhält sich das Gegenüber so, wie die toxische Person das möchte, wird es durch Zuneigung belohnt – legt es ein unerwünschtes Verhalten an den Tag, ist beispielsweise Liebesentzug in Form von Schweigen die Strafe.
2. Andere Menschen „kleinhalten“
Toxische Personen geben ihrem Gegenüber ständig das Gefühl, nicht zu genügen. Das reicht von bewusster Verunsicherung beispielsweise in Form von Hinweisen auf körperliche „Makel“ (Schweißfleck an der Kleidung, Mundgeruch, Übergewicht o.Ä.) über Bemerkungen wie „das kannst du nicht“ oder „dafür bist du nicht gut/attraktiv/schlau genug“ bis zu unverblümtem Hohn und Spott.
3. Kontrollbedürfnis
Wer immer wissen möchte, wo sich sein:e Partner:in oder ein:e Freund:in aufhält und mit wem er oder sie sich trifft, hat ein ausgeprägtes Kontrollbedürfnis – dieses engt das Gegenüber ein und nimmt ihm das Gefühl von Freiheit und Leichtigkeit, sodass er oder sie sich schließlich womöglich gar nicht mehr traut, sich mit Freund:innen zu verabreden.
Ein deutliches Warnsignal: Wenn Sie sich dazu verleiten lassen, die Nachrichten auf dem Handy Ihres/Ihrer Partner:in zu durchstöbern, deutet das stark auf ein ungesundes Kontrollverhalten hin.
4. Schwierigkeiten, die eigenen Bedürfnisse zu äußern
Ein typisches Verhalten von toxischen Personen ist folgendes: Sie machen Freund:in oder Partner:in durch (nonverbale) Signale deutlich, dass sie unzufrieden sind – ohne den Grund dafür zu nennen. Bei dem:der Partner:in entstehen so diffuse Schuldgefühle und die Erwartung an sich selbst, zu „raten“ was der toxische Part der Beziehung sich wünscht.
5. Fehlende Kritikfähigkeit
Ein weiteres Merkmal einer toxischen Person ist es, dass sie bei Kritik eher die Beziehung zu dem oder der Kritiker:in in Zweifel stellt, als das eigene Verhalten. Die Antwort auf eine von dem:der Partner:in geäußerte Kritik könnte dann beispielsweise lauten „du liebst mich also nicht mehr“ oder „das hätte ich nicht von dir gedacht“ beziehungsweise „damit enttäuschst du mich jetzt aber wirklich“. Dieses Verhalten führt auf Dauer häufig dazu, dass Partner:innen sich schließlich gar nicht mehr trauen, Kritik zu äußern.
6. Die Verantwortung für das eigene Wohlbefinden bei anderen sehen
Wenn toxische Personen sich schlecht fühlen, geben sie die Schuld dafür reflexartig ihren Mitmenschen und erwarten von diesen, den Zustand des eigenen Seelenlebens zu verbessern. Menschen, die mit diesen Personen in toxischen Beziehungen leben, bemühen sich dann unermüdlich, den oder die Partner:in durch „richtiges Verhalten“ glücklich zu machen – was auf Dauer aber nicht möglich ist.
7. Sich selbst gern als Held:in sehen
Toxische Personen ziehen ein Hochgefühl daraus, sich für andere vorgeblich „aufzuopfern“, um dann als Held:in dazustehen. Der Gedanke daran, einer Freundin mit Geld auszuhelfen oder einen Freund zu einem unangenehmen Arztbesuch zu begleiten, hebt ihre Stimmung nicht, weil es der geliebten Person dadurch etwas besser geht, sondern beschert ihnen geradezu euphorische Glücksgefühle, weil sie sich selbst dann als „guten Menschen“ sehen und im besten Fall auch von anderen als solcher betrachtet werden.
Bin ich ein toxischer Partner? Test zur Selbsteinschätzung
Wer sich von den oben ausgeführten Beschreibungen etwas ertappt fühlt und das eine oder andere Verhalten bereits bei sich selbst beobachtet hat, kann einen kleinen Test zur Selbsteinschätzung durchführen. Wer mehreren dieser Aussagen zustimmen würde, sollte einmal reflektieren, ob sein Verhalten für andere mitunter toxisch ist:
Am besten fühle ich mich, wenn ich von anderen bewundert werde.
Schweigen nutze ich häufig als „Kommunikationsmittel“.
Wenn ich mit etwas in meiner Beziehung unzufrieden bin, erwarte ich, dass mein:e Partner:in weiß, was mit mir los ist; auch, wenn ich es nicht ausdrücklich sage – das gehört doch dazu, wenn man sich liebt.
Ich möchte immer wissen, wo mein:e Partner:in sich aufhält und mit wem er oder sie sich trifft.
Ich habe schon einmal heimlich Nachrichten auf seinem/ihrem Handy gelesen.
Manchmal tue ich Dinge für andere, weil ich hoffe, dafür bewundert zu werden beziehungsweise Anerkennung zu bekommen.
Ich habe manchmal das Gefühl, andere verstellen sich oder handeln gegen ihren eigenen Willen, um es mir recht zu machen und Konflikten oder schlechter Stimmung aus dem Weg zu gehen.
Ich weise andere gern auf ihre Makel und Schwächen hin.
Eine weitere Frage, die dabei helfen kann, die Toxizität des eigenen Verhaltens einzuschätzen ist folgende: Führen wir eine Beziehung auf Augenhöhe? Wenn Sie das Gefühl haben, dass dies nicht so ist und ein Machtgefälle in Ihrer Partnerschaft besteht, spricht das für eine toxische Beziehung; wenn Sie darüber hinaus das Gefühl haben, der dominante Part in diesem Spannungsfeld zu sein, deutet das darauf hin, dass Sie der toxische Part in der Partnerschaft sind. Das gilt im Übrigen nicht nur für Paarbeziehungen, sondern genauso für Freundschaften und jede andere zwischenmenschliche Beziehung.
Bin ich eine toxische Person? Diese Frage ist ein Riesenschritt zur Besserung
Wer die Erkenntnis getroffen hat, selbst die toxische Person in der eigenen Beziehung zu sein, hat einen großen Schritt zur Besserung der Situation bereits getan. Denn für Menschen, die zur Aufrechterhaltung ihres Selbstwertgefühls derart auf die Bewunderung durch ihr Umfeld angewiesen sind, ist es doppelt schwer, sich eine solche Eigenschaft selbst einzugestehen.
Ich bin toxisch in meiner Beziehung: Was kann ich tun?
Der erste Schritt könnte sein, mit dem oder der Partner:in das Gespräch zu suchen – bei sehr festgefahrenen Verhaltensweisen ist es sicherlich aber auch sinnvoll, sich professionelle Unterstützung zu suchen.
Denn hinter dem toxischen Verhalten steht häufig eine frühere emotionale Verletzung, die nie verarbeitet wurde – die das eigene Selbstwertgefühl aber derart beschädigt hat, dass sie die beschriebenen Verhaltensmuster ausgelöst hat.
Sich selbst die Frage zu stellen „bin ich toxisch?“ ist also an sich schon eine große Leistung, die man auch selbst würdigen sollte – um dann zu versuchen, das eigene Verhalten zu ändern.