Bienenstich – was sollte ich tun?

Bereits im Frühjahr beginnt das Summen überall in der Natur. Bienen bestäuben achtzig Prozent unserer Nutz- und unzählige Wildpflanzen. Damit ist die Honigbiene das kleinste Nutztier der Welt. Bienen stechen in der Regel nur, wenn sie ihren Nistplatz bedroht sehen. Wie Sie einen Bienenstich am besten vorbeugen und ihn im Akutfall behandeln, lesen Sie bei PraxisVita.
Allgemeines Bienenwissen
In einem Bienenvolk kann eine Unterscheidung zwischen drei unterschiedlichen Bienenwesen vorgenommen werden: Es gibt eine Bienenkönigin – etwa zehntausend Arbeitsbienen und während des Sommers einige hundert männliche Bienen (Drohnen).
Jedes Bienenvolk hat nur eine Königin. Von Mai bis Juni legt sie pro Tag etwa 2.000 Eier: Sie ist das einzige fortpflanzungsfähige Weibchen im Volk und sorgt mit der Absonderung eines Duftstoffes (Pheromone) für den Zusammenhalt ihres Volkes.

Die männlichen Bienen haben während des Sommers die Aufgabe die Paarung mit der Jungkönigin zu vollziehen. Danach werden sie von den Arbeiterinnen vertrieben (Drohnenschlacht). Arbeiterin und Königin entstehen aus befruchteten Eiern – der Drohn hingegen aus einem unbefruchteten Ei.
Nur die Arbeitsbienen verfügen über einen Stachel als Verteidigungswaffe. Sie sind in einem Bienenvolk in der Überzahl. Ein gutes Volk hat im Sommer etwa 50. - 70.000 Arbeiterinnen. Ihr Leben lässt sich in zwei Abschnitte unterteilen: Zunächst haben sie drei Wochen Innen- (Stockbienen) und den Rest Außendienst (Sammelbienen). Bei guten Bedingungen fliegen die Arbeiterbienen täglich bis zu 30 Mal aus und besuchen pro Flug 200 bis 300 Blüten.
Bienenstich vorbeugen
Bienen reagieren auf hektische und unruhige Bewegungen des Menschen gereizt. Besonders in der Nähe von Nistplätzen sollte man sich daher besser ruhig verhalten. Solange man nicht in der unmittelbaren Nähe eines Bienenstocks wohnt oder auf eine Biene tritt, ist die Wahrscheinlichkeit relativ gering, gestochen zu werden. Bienen sind weder angriffslustig noch aggressiv. Kommt man allerdings in die Nähe eines Bienenstocks (etwa zwei bis drei Meter) beginnt das Bienenvolk sein Nest zu verteidigen.
Bienenstich
Fühlt sich eine Biene bedroht, wehrt sie sich. Im Gegensatz zur Wespe kann sie den Stachel nach einem Stich aber nicht herausziehen. Da der Stachel der Biene kleine Wiederhaken hat, bleibt beim Stich der gesamte Stachelapparat in der Haut des Menschen stecken und reißt ab. Die Biene stirbt an ihren Verletzungen. Durch den eigenen Nerv des Stachelapparats wird das Gift selbstständig in den menschlichen Körper gepumpt. Eine Entzündung des Stichs ist in der Regel aber nicht zu befürchten, da die Biene im Gegensatz zur Wespe keine Keime besitzt. Wespen sind Aasfresser und können daher Krankheitserreger mit sich führen.

Hilfemaßnahmen bei Bienenstich
Bei einem Bienenstich muss zunächst umgehend der Stachel entfernt werden. Er sollte aber nicht mit den Fingern herausgezogen werden, er sonst noch tiefer in die Haut gelangen kann. Am besten die Hilfsmittel, die zum Entfernen einer Zecke benutzt werden, verwenden. Vorsicht beim Entfernen: Unter dem Bienenstachel befindet sich ein kleiner Giftbeutel. Beim Entfernen sollte darauf geachtet werden den Stachel nicht am Ende zusammenzudrücken, da sonst die Giftmenge, die in die Haut gelangt, erhöht werden könnte.
Danach wird eine kurzzeitige Hitzebehandlung empfohlen mit einem erhitzten Löffel oder einem elektronischen Stichheiler, um das Insektengift unschädlich zu machen.
Anschließend lässt sich der Schmerz und die Schwellung durch Kühlung lindern. In der Apotheke bekommen Sie kühlende und abschwellende Salben, die Sie nach der Erstbehandlung auf die betroffene Hautstelle zur Abheilung schmieren können.
Vorsicht bei Allergie
Falls Sie wissen, dass Sie auf einen Bienenstich einen anaphylaktischen Schock erleiden, sollten Sie einen Notfall-Epinephrin-Autoinjektor verschrieben bekommen haben und am besten immer mit sich führen. Wenden Sie ihn umgehend an und kontaktieren Sie sofort den Notarzt.
Symptome für einen anaphylaktischen Schock sind:
• Roter Ausschlag
• Juckende Haut
• Leichte Bauchschmerzen
• Übelkeit oder Erbrechen
• Anschwellen der Augen, Lippen, Hände und/oder Füße
• Schwierigkeiten beim Schlucken und/oder Atmen
• Das Gefühl, dass der Hals zu schwillt oder der Mund, der Hals oder di Zunge
• Bewusstlosigkeit
Rufen Sie auch bei diesen Symptomen umgehend einen Notarzt. Ein anaphylaktischer Schock ohne ärztliche Hilfe verläuft in der Regel tödlich.
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