Ballaststoffreiche Ernährung: So geht's

Ballaststoffreiche Ernährung: So geht's
Ballaststoffe unterstützen die Verdauung. PraxisVITA stellt eine ballaststoffreiche Ernährung vor, die den Magen sanft beruhigt und Beschwerden vorbeugt.
Unser Darm ist empfindlich: Stress oder falsche Ernährung können zu Beschwerden wie Verstopfung, Krämpfen oder Durchfall führen. Eine ballaststoffreiche Ernährung kann die Arbeit des Darms unterstützen. Ballaststoffe können Wasser binden und so zusätzlichen Druck auf die Darmwand ausüben. Das regt die sogenannte Peristaltik an, die dafür sorgt, dass Nahrung den Magen schneller wieder verlassen kann. Eine ballaststoffreiche Ernährung bringt also die Verdauung in Schwung und unterstützt so einen gesunden Magen-Darm-Trakt.
Ballaststoffreiche Ernährung: Was auf Ihrem Speiseplan stehen sollte
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Aber warum reagiert unser Verdauungssystem eigentlich so empfindlich?
Blähungen, ziehende oder stechende Schmerzen, Krämpfe, Verstopfung und dann plötzlich wieder Durchfall – Beschwerden, die Millionen Deutschen den Alltag zur Hölle machen. Das große Problem: Rund die Hälfte der Patienten, die wegen solcher Beschwerden zum Arzt gehen, bekommen von ihm keine sinnvolle Hilfe. Denn mit den Mitteln der klinischen Routine-Diagnostik kommen die Mediziner hier nicht weiter. Der Arzt kann nichts messen, nichts ertasten, und auf dem Röntgenbild zeigen sich keinerlei Auffälligkeiten. Also alles nur Hypochonder? Aber nein, sagen Gastroenterologen, die massiven Beschwerden sind keinesfalls Einbildung. Es liegt eine organische Funktionsstörung vor, die man aber selbst mit Hightech-Verfahren nicht nachweisen kann. Der Darm hat eine Art Depression, Experten sprechen von „funktionellen Störungen“, in diesem Fall vom sogenannten Reizdarmsyndrom. Aber was steckt dahinter und warum kann eine ballaststoffreiche Ernährung in diesem Fall Beschwerden lindern?
Unser zweites Gehirn
Neueste Erkenntnisse aus der Neuro-Gastroenterologie zeigen jetzt die wahren Zusammenhänge auf: Unser gesamter Magen-Darm-Bereich ist von einem dichten Geflecht an Nervensträngen umgeben. Es umfasst über 100 Millionen Nervenzellen – salopp können wir von einem „Bauchhirn“ sprechen. Es koordiniert Darmbewegungen und veranlasst die Ausschüttung der Verdauungssäfte. Ebenso nimmt es Informationen und Eindrücke aus der Umwelt äußerst sensibel wahr, verarbeitet diese und sendet sie ans Gehirn. Dort kommt die Botschaft „Ich fühle mich wohl“ oder auch „Mir geht es schlecht“ an. Das ist nur möglich, da zwischen dieser Kommandozentrale in unserer Körpermitte und dem Gehirn permanent Signale ausgetauscht werden. Umgekehrt sendet das zentrale Nervensystem auch Nachrichten an das „Gehirn im Untergeschoss“. Vor allem dann, wenn wir unter dauerhafter Anspannung und Stress stehen.

Der Bauch fühlt mit
Warum jede seelische Situation auch im Darm „verstanden“ werden kann? Die Erklärung liefern aktuelle Studien. Forscher fanden heraus, dass die Botenstoffe, die Nervenzellen in Gehirn und Darm nutzen, nahezu identisch sind. So fühlt der Darm gewissermaßen mit. Deshalb überreagiert er auch häufig, wenn wir ständig unter Stress und Anspannung stehen. Das führt zu Blähungen, Völlegefühl und Schmerzen. Spätestens dann, wenn diese Symptome mehrere Tage anhalten, sollten wir entgegenwirken. Denn wenn wir die Magen-Darm-Beschwerden einfach ignorieren, kann schnell ein Teufelskreis entstehen: Durch die Darmprobleme werden wir zusätzlich gestresst, und dadurch wiederum verstärken sich Verstopfung und Blähungen.
Ballaststoffreiche Ernährung: Alles Gute für die Seele
Experten empfehlen Betroffenen, ein Ernährungstagebuch zu führen. Damit können wir mögliche Auslöser aufspüren und diese meiden. Da Wissenschaftler Stress als einen der Hauptfaktoren für das Reizdarmsyndrom identifiziert haben, sollten Betroffene bewusst auf Entspannungsphasen achten. Alles, was entstresst, hilft auch dem Darm: ob Yoga, Atemübungen oder fünfminütige Pausen im Arbeitsalltag. Und natürlich hilft auch eine ballaststoffreiche Ernährung die Beschwerden zu mindern.