Gefährliche Zeckenarten breiten sich in Deutschland aus
Sie können eine Hirnhautentzündung und Fleckfieber verursachen und auch für Hunde bergen sie eine große Gefahr: Die Auwaldzecke und die Schafzecke. Besonders in einer Region Deutschlands breiten sie sich derzeit aus.
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Die immer milderen Winter und die steigende Durchschnittstemperatur haben zur Folge, dass sich Zecken in Deutschland seit Jahren verbreiten – und das nicht nur in südlichen Regionen. Zudem stoßen Forscher immer wieder auf neue Zeckenarten, die nicht nur das gefährliche FSME-Virus in sich tragen. Die Auwaldzecke und die Schafzecke verbreiten sich derzeit in Deutschland und können bei Menschen und Hunden gefährliche Erkrankungen auslösen.
Auwaldzecke und Schafzecke breiten sich in Trier aus
Der Biss einer Zecke geht immer mit dem Risiko einer Borreliose- oder FSME-Infektion einher. Eine noch größere Gesundheitsgefahr bergen die Auwaldzecke und die Schafzecke, die Forschern zufolge in der Region um Trier auf dem Vormarsch sind. Erkennbar sind sie daran, dass sie größer als gewöhnliche Zecken sind und sich wie Spinnen bewegen. Charakteristisch ist zudem eine bunte Marmorierung.
Beide Zeckenarten können eine Hirnhautentzündung (FSME) und Fleckfieber verursachen, die sich gleichermaßen durch grippeähnliche Symptome bemerkbar machen. Bei einer Fleckfieber-Infektion tritt hohes Fieber auf, das mindestens zehn Tage anhält. Begleitet wird es von einem fleckigen Hautausschlag, der am Rumpf beginnt und von dort auf die Extremitäten übergeht. Bei einem schweren Verlauf können Gefäßschädigungen, Haublutungen und Nekrosen (abgestorbenes Gewebe) auftreten. Ohne Behandlung kann Fleckfieber zum Tod führen. Mit Antibiotika lässt es sich jedoch gut behandeln.
FSME-Viren werden bereits mit dem Stich ins Blut übertragen. Das heißt: Auch wenn die Zecke umgehend entfernt wird, besteht das Risiko einer FSME-Infektion. Nicht alle Zecken tragen das Virus in sich. Und in den allermeisten Fällen verspüren Betroffene nach einem Stich nur grippeähnliche Symptome.
Aber etwa rund zehn Prozent der Betroffenen erleiden einen schweren Verlauf – es kommt zu einer Hirnhautentzündung mit Fieber, Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit. Wenn sich das Virus im Gehirn oder im Rückenmark vermehrt, treten im schlimmsten Fall Lähmungen sowie Sprech- und Schluckstörungen auf.
Auwaldzecke überträgt „Hundemalaria“-Virus
Daneben ist die Auwaldzecke Träger von Parasiten, die die sogenannte Hundemalaria (Babesiose) auslösen. Die Parasiten (Babesien) zerstören die roten Blutkörperchen, sodass eine Blutarmut entsteht. In der Folge kommt es zu einem Sauerstoffmangel und Schäden in Organen.
Unbehandelt verläuft die Infektion innerhalb weniger Tage tödlich. Anders als bei FSME-Viren gehen die Parasiten erst 12 bis 36 Stunden nach einem Zeckenbiss vom Speichel der Zecke auf den Hund über. Daher sollten Hundehalter in betroffenen Regionen nach Spaziergängen auf Wiesen – vor allem mit hohem Gras – ihren Hund nach Zecken absuchen und diese fachgerecht entfernen.
Nach einem Zeckenbiss sofort handeln
Auch wenn kein Krankheitserreger übertragen wird, kann der Biss der Zecken monatelange Beschwerden verursachen, wie etwa Schmerzen oder Hautveränderungen an der Bissstelle. Je länger die Zecke im Körper verbleibt, desto höher ist das Gesundheitsrisiko. Entdeckt man eine Zecke am Körper, sollte man sie sofort entfernen. Eine Pinzette oder eine Zeckenzange helfen dabei, die Zecke aus der Haut zu ziehen.
Nach Spaziergängen im hohen Gras, nach Wanderungen und Gartenarbeit sollte der Körper gründlich nach Zecken abgesucht werden. Meist befinden sie sich in den Hautfalten, am Bauch und an der Brust. Bei Kindern befallen Zecken auch häufig den Kopf- und Halsbereich.
Quelle:
Zeckenübertragene Erkrankungen, in: rki.de
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