Ausschlag im Intimbereich: Das sind die 8 häufigsten Ursachen

Ausschlag im Intimbereich tritt meist unerwartet auf und verursacht dabei häufig einen unangenehmen Juckreiz oder ein brennendes bis stechendes Gefühl im Schambereich. Welche Ursachen dahinterstecken können und welche Behandlung Linderung verschafft.

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In manchen Bereichen ist die Haut besonders empfindlich, vor allem im Schambereich. Wenn Frauen bei sich einen Ausschlag im Intimbereich bemerken, kommt sofort die Frage auf, wodurch die Hautveränderungen entstanden sind – und wie sich der Ausschlag im Schambereich schnell behandeln lässt. Die wichtigsten Ursachen und Tipps zur Behandlung im Überblick!

Ausschlag im Intimbereich: Diese Symptome sind möglich

Schon kleinste Risse und Verletzungen ermöglichen es Keimen und Bakterien, Entzündungen auszulösen und diverse Reaktionen hervorrufen – von plötzlicher Rötung, leichtem Brennen und Jucken über Pusteln und Schuppenbildung bis zu Schmerzen. Das kann Hand in Hand gehen mit weißlichem Ausfluss. Ausschlag im Intimbereich kann auch damit verbunden sein, dass sich ein unangenehmer Geruch und Ausfluss zeigt.

Ausschlag im Intimbereich: Diese 8 Ursachen kommen häufig infrage

Da die Haut im Intimbereich so empfindlich ist, spielen oft mechanische Reibung und Druck eine Rolle in der Entstehung eines Ausschlags. Auch Reize durch Schweiß und hohe Temperaturen im Sommer können einen Ausschlag im Intimbereich begünstigen, weil sie die natürliche Hautbarriere beeinträchtigen.

Das sind die häufigsten Ursachen von Hautausschlag im Intimbereich:

1. Juckender Ausschlag im Intimbereich durch Hitze und Feuchtigkeit

Einflüsse wie Hitze, Schweiß und zu heiße Bäder, womöglich mit viel Seife, greifen die natürliche Hautbarriere an, sodass Bakterien und Pilze leichtes Spiel haben, eine Infektion auszulösen. Ein juckender Ausschlag im Intimbereich kann die Folge sein.

2. Rasurbrand als Ursache für rote Flecken im Intimbereich

Der sogenannte Rasurbrand (Pseudofolliclitis barbae) tritt, wie der Name schon sagt, nach Rasuren im Intimbereich auf. Kleine Pickel sind häufig die Folge – bis hin zu Entzündungen der rasierten Stelle. Das Risiko für einen Ausschlag steigt, wenn die Rasur entgegen der Haarwuchsrichtung ausgeführt und dabei eine stumpfe Klinge benutzt wird. Kleine Risse verletzen die Haut so, dass Keime eindringen und einen roten Ausschlag im Intimbereich auslösen können.

3. Wundreiben kann zu Ausschlag im Intimbereich führen

„Sich einen Wolf laufen“ – das Problem kennen viele vor allem im Sommer. Wenn es heiß ist und die Oberschenkel beim Gehen ständig aneinanderreiben, kann die Haut irgendwann gerötet sein – nicht nur an den Beinen, sondern auch im Schambereich. Auch die Reibung durch enge Kleidung kann die Haut reizen und zu einem Ausschlag führen. Dieser zeigt sich meistens nicht nur durch eine Rötung, auch die Entstehung eines Ekzems ist möglich, welches sich durch Bläschen und Juckreiz äußern kann.

4. Ansteckender Ausschlag im Intimbereich: Genitalherpes als Ursache

Der sogenannte Genitalherpes ist eine Geschlechtskrankheit, d.h. die Viren können beim Sexualverkehr übertragen werden. Verbunden ist er meistens mit einem schmerzhaften Hausausschlag im Intimbereich. Es entstehen Bläschen, die nässen und beim Abheilen Krusten bilden. Frauen haben eventuell zusätzlich Schmerzen beim Wasserlassen und spüren einen Juckreiz.

5. Scheidenpilz kann für äußerem Ausschlag im Intimbereich verantwortlich sein

Hefepilze besiedeln die Scheidenflora – das ist normal und gesund. Wenn allerdings das Milieu in der Scheide kippt – zum Beispiel durch Staunässe und zu viel Wärme –, können sich die Pilze so weit vermehren, dass sie unangenehme Beschwerden im Intimbereich hervorrufen: Juckreiz, Brennen, Schmerzen und ein weißlicher Belag in der Vagina sind Symptome eines Scheidenpilzes. Die Infektion kann sich im äußeren Bereich der Scheide zeigen: Durch gerötete und rissige Haut, die wie ein Ausschlag aussieht.

6. Ausschlag im Intimbereich durch Kontaktallergien

Eine Kontaktdermatitis ist eine entzündliche Reaktion, die durch äußere Einflüsse beziehungsweise direkten Kontakt mit bestimmten Stoffen entsteht. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um eine allergische Reaktion, etwa gegen latexhaltige Kondome, Textilien, Farbstoffe oder Inhaltsstoffe in Kosmetika.

Die Haut kann aber auch irritiert sein durch den übermäßigen Gebrauch von Hygienemitteln oder Kosmetika. Rote Flecken im Intimbereich sind dabei typisch. Es bilden sich Bläschen, die im weiteren Verlauf aufplatzen, sodass der Bereich nässt und sich Schuppen bilden. Juckreiz ist für Allergien typisch, während ein Brennen eher auf Irritationen hindeutet.

7. Pusteln im Intimbereich: Erhöhte Talgproduktion ist oftmals Ursache

Wenn sich Pusteln im Intimbereich zeigen, können das auch ganz normale Pickel sein, wie sie in anderen Hautregionen vorkommen. Sie entstehen meist durch eine übermäßige Talgproduktion – die Talgdrüsen verstopfen und es zeigen sich Pickel.

8. Hormonumstellungen als Auslöser für Ausschlag im Intimbereich bei Frauen

Ein Ausschlag in Intimbereich der Frau kann in den Wechseljahren vorkommen: Der sinkende Östrogenspiegel mindert die Nährstoffversorgung der Haut. Dichte und Geschmeidigkeit lassen nach. Trockene Haut aber büßt an Schutzfunktion ein. Die Haut wird rissig und leichter reizbar.

Hautausschlag im Intimbereich: Was tun bei roten Flecken und Juckreiz?

Die Behandlung eines Ausschlags im Intimbereich hängt von der Ursache ab. Wenn sie unklar ist, die Beschwerden nicht weggehen oder gar schlimmer werden, sollten Sie einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Bei Rasurbrand oder Hautirritationen durch mechanische Einflüsse oder allergische Reaktionen können Sie versuchen, den Ausschlag im Genitalbereich selbst in den Griff zu bekommen.

Sie sollten den betroffenen Bereich nur mit Wasser waschen. Die Haut hat ihre körpereigenen Reinigungsmechanismen, die am besten greifen, wenn der pH-Wert nicht durch chemische Zusätze beeinflusst wird. Reines Wasser reicht beim Waschen aus. Wer auf Seife nicht verzichten möchte, sollte zu einer hautfreundlichen Waschlotion greifen und nur den äußeren Bereich des Intimbereichs waschen.

Erst im trockenen Zustand sollte der betroffene Bereich mit einer rückfettenden Salbe eingecremt werden. Die so befeuchtete Haut wird in ihrem Heilungsprozess unterstützt und der Juckreiz gemildert.            

Vermuten Sie als Ursache Hitze oder Druck durch zu enge Kleidung, sollten Sie locker sitzende Hosen, Röcke oder Kleider tragen. Natürliche, atmungsaktive Materialien wie Baumwolle oder Leinen sind besser geeignet als synthetische Stoffe.

Ausschlag im Intimbereich: Welche Hausmittel helfen?

Sitzbäder mit Kamille-Extrakt gelten als gutes Hausmittel bei Ausschlag im Schambereich. Auch Eichenrinde können Sie testen.

Öle wie Thymian oder Anis unterstützen zudem die Rückfettung, wenn sie vorsichtig äußerlich aufgetragen werden. Dabei ist es wichtig, die Öle mit einem neutralen Öl wie Kokosöl zu verdünnen, um Hautreizungen zu vermeiden.

Übrigens: Aus der Naturheilkunde stammt die Empfehlung, bei einem Vaginalinfekt das Innere der Vagina mit Joghurt oder Öl zu behandeln. Frauenärzt:innen raten davon jedoch ab, da Joghurt auch schädliche Bakterien enthält.

Wenn im Intimbereich der Ausschlag nicht weggeht: So hilft der Arzt

Wenn sich der Ausschlag innerhalb weniger Tage nicht bessert oder Sie eine andere Ursache wie eine Pilzinfektion oder einen Genitalherpes vermuten, ist ärztliche Hilfe gefragt. Gynäkolog:innen können schon anhand der Symptome die Ursache näher eingrenzen. Gegebenenfalls machen sie einen Abstrich.

Im Anschluss verordnen sie Zäpfchen oder Cremes, die sich gegen den Auslöser richten, etwa Antipilzmittel, antivirale Medikamente gegen Herpesviren oder spezielle Salben, die bei Wechseljahresbeschwerden für mehr Feuchtigkeit sorgen oder sogar Östrogen enthalten. Mit diesen Maßnahmen lässt sich der Ausschlag im Intimbereich schnell in den Griff bekommen.

Quellen:

Juckreiz und Schmerzen im äußeren Intimbereich, in: frauen-naturheilkunde.de

Kontaktdermatitis (Kontaktekzem), in: Allergiezentrum Schweiz

Genitalherpes, in: Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen

Mythen und Fakten zur Intimhygiene, in: Deutsche Apothekerzeitung

Pilzinfektion der Scheide (Scheidenpilz), in: Institut für Wirtschaftlichkeit und Qualität im Gesundheitswesen