Ausschlag am Ellenbogen: Welche Ursachen stecken dahinter?

Ein Ausschlag am Ellenbogen kann viele Auslöser haben. Meist sind sie harmlos. Manchmal steckt aber auch eine chronische Krankheit dahinter, die behandelt werden muss.

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Pickel, Juckreiz, rote Flecken oder Schuppen – ein Ausschlag am Ellenbogen ist ein häufig auftretendes Problem, hinter dem in seltenen Fällen auch eine behandlungsbedürftige Erkrankung stecken kann. Welche Ursachen infrage kommen und was gegen den Ausschlag hilft.

Frau zeigt in Nahaufnahme ihren Ausschlag am Ellenbogen
Juckende Pickel, rote Flecken oder Schuppen – ein Ausschlag am Ellenbogen hat viele mögliche Erscheinungsbilder Foto: iStock/Suze777

Ausschlag am Ellenbogen außen: Anzeichen für Schuppenflechte

Bei der Schuppenflechte handelt es sich um eine entzündliche, nicht ansteckende Krankheit, die auch Psoriasis genannt wird. Die Haut rötet sich und es bilden sich silbrig glänzende, klar abgegrenzte Hautverdickungen, sogenannte Plaques. Sie treten oft beidseitig auf, etwa als Ausschlag an den Außenseiten der Ellenbogen sowie am Kopf, an den Knien, Händen oder Füßen. Ist die Schuppenflechte stark ausgeprägt, kommt oft ein starker Juckreiz hinzu.

Die Erkrankung verläuft schubweise; bestimmte Reize, wie Chemikalien, Verletzungen, zu heißes Duschen sowie Infektionen, Alkohol, Nikotin oder Stress können die Schübe auslösen. Die Entzündung kann nicht nur zu einem Ausschlag an den Ellenbogen oder anderen Hautstellen führen, sondern auch weitere Bereiche des Körpers betreffen, vor allem die Gelenke.

Besondere Form der Schuppenflechte bei Ausschlag an der Ellenbogen-Innenseite

In sehr seltenen Fällen kann eine spezielle Form der Schuppenflechte (Psoriasis inversa) hinter dem Ausschlag stecken: Dabei bilden sich rote Flecken an der Innenseite der Ellenbogen oder in anderen Körperfalten (zum Beispiel Kniekehlen, Achselhöhlen, Leistenbeugen, Gesäßfalte), die oft mit starkem Juckreiz verbunden sind. Die für die Schuppenflechte typischen Schuppen sind dabei entweder gar nicht oder nur sehr schwach ausgeprägt.

Neurodermitis als Ursache beim Ausschlag am Ellenbogen außen

Auch bei einer Neurodermitis ist – vor allem bei Säuglingen – ein juckender Ausschlag an Armen, Beinen und auch am Ellenbogen, vor allem auf der Außenseite, typisch: Die Haut ist gerötet, manchmal bilden sich auch Pusteln am Ellenbogen. Diese können aufgehen und nässen.

Bei Neurodermitis-Patient:innen liegt eine Störung des Immunsystems und der Hautbarriere vor. Typisch für eine Neurodermitis-Erkrankung ist der phasenhafte Verlauf. In der symptomfreien Phase ist die Haut gereizt, trocken und möglicherweise leicht schuppig. Bei einem akuten Schub entzündet sich die Haut und juckt extrem. Neurodermitis-Patient:innen kratzen sich oftmals die Haut durch den starken Juckreiz blutig. Ist die akute Phase vorbei, beginnt meist wieder die symptomfreie Zeit.

Ausschlag an der Innenseite der Ellenbogen durch Neurodermitis

Anders als bei Säuglingen führt eine Neurodermitis bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen vor allem zu einem juckenden Ausschlag an der Innenseite der Ellenbogen, an den Kniekehlen und im Nacken.

Ausschlag am Ellenbogen außen bei Zöliakie

Ein Ausschlag am Ellenbogen kann indirekt durch eine Zöliakie hervorgerufen werden, bei der die Betroffenen kein Gluten in Nahrungsmitteln vertragen. Mediziner:innen vermuten, dass es einen starken Zusammenhang zur sogenannten Dermatitis herpetiformis Duhring gibt. Dabei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der sich rote, juckende Blasen und quaddelartige Schwellungen bilden – nicht nur außen an den Ellenbogen, sondern auch an den Knien, am Gesäß, am unteren Bereich des Rückens und am Hinterkopf. Wenn sie auftritt, ist parallel meist auch eine Zöliakie vorhanden. Vor allem junge Erwachsene leiden an dieser Autoimmunerkrankung, sie kann aber auch bei Kindern und älteren Menschen auftreten.

Ausschlag am Ellenbogen außen durch Allergien und Schadstoffe

Es gibt noch weitere Ursachen, die einen Hautausschlag am Ellenbogen auslösen können. Bei einem Kontaktekzem entzündet sich die Haut durch reizende Stoffe (toxisches Kontaktekzem) oder durch eine Allergie (allergisches Kontaktekzem) gegenüber bestimmten Substanzen. Häufig tritt es an den Händen auf, aber auch an anderen Stellen des Körpers, die in Kontakt mit dem reizenden Stoff gekommen sind.

Typisch sind Rötungen der Haut, auf denen sich zusätzlich mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen bilden und starker Juckreiz. Manchmal bleibt das Kontaktekzem über einen längeren Zeitraum bestehen und kann dauerhaft (chronisch) werden. Kennzeichen dafür ist eine trockene, rissige Haut, die verhornt. Substanzen, durch die dieser Ausschlag an den Ellenbogen und anderen Stellen entstehen kann, sind zum Beispiel Metalle wie Nickel oder Chrom, Parfum, Pflanzenstoffe oder Reinigungsmittel.

Ausschlag am Ellenbogen innen: Krätze als Ursache

Krätze (medizinisch auch: Skabies) ist eine ansteckende Erkrankung der Haut, die durch Milben verursacht wird. Diese nisten sich in der oberen Hautschicht ein. Die Ausscheidungen der Milben verursachen einen Ausschlag am Ellenbogen mit Juckreiz, der auch an anderen Körperstellen auftreten kann. Häufig befallen sind die Zwischenräume von Fingern und Fußzehen, Handgelenke, Knöchel, Achseln, Brustwarzen und Genitalien. Der Juckreiz verschlimmert sich oft in der Nacht.

Die Milbengänge bilden feine, dunkle und unregelmäßige Linien in der Haut, die nur schwer mit bloßem Auge zu erkennen sind. Haben die Milben schon einige Gänge gegraben, reagiert nach einiger Zeit die Haut mit stecknadelgroßen Bläschen, geröteten erhabenen Knötchen oder Pusteln. Manche Betroffene verletzen die Haut, da sie sich aufgrund des starken Juckreizes heftig kratzen. Infolgedessen können eitrige Entzündungen entstehen. Ohne Behandlung kann sich mit der Zeit auch ein großflächiger allergischer Hautausschlag entwickeln.

Pusteln am Ellenbogen: Es kann eine Schweißflechte sein

Pusteln am Ellenbogen können durch verstopfte Schweißdrüsengänge ausgelöst werden. Der Schweiß kann nicht abfließen und verursacht eine Entzündung der betroffenen Hautstelle. Typische Beschwerden sind Kribbeln, Juckreiz und ein Ausschlag in Form von kleinen Knötchen und sehr kleinen Bläschen. Mitunter schmerzen die Knötchen. Fachleute sprechen auch von der sogenannten Schweißflechte.

Sie kommt vor allem in warm-feuchtem Klima vor und bei Menschen, die stärker schwitzen. Der Ausschlag kann nicht nur an der Innenseite der Ellenbogen auftreten, sondern auch unter den Brüsten, zwischen den Oberschenkeln oder unter den Armen, – also Stellen, an denen Haut auf Haut trifft. Auch wenn Haut längere Zeit von Kleidung bedeckt ist oder Kontakt mit einer Oberfläche hat, zum Beispiel bei Krankenhauspatient:innen, die lange im Bett liegen müssen, kann sich eine Schweißflechte entwickeln.

Ausschlag am Ellenbogen durch Infektionen

Infektionen mit Krankheitserregern führen oft zu Hautausschlägen, die nicht nur an einer bestimmten Stelle auftreten, sondern sich großflächig am Körper verteilen können. Dazu gehören zum Beispiel Masern, Röteln, Windpocken oder Scharlach.

Auch eine Infektion mit Borreliose-Bakterien ist möglich, die von Zecken übertragen werden. An der Einstichstelle entwickelt sich häufig nach bis zu 30 Tagen eine Rötung, die sich ausbreitet und deswegen Wanderröte genannt wird. Je nachdem, wo der Zeckenstich erfolgt ist, kann demnach auch Ausschlag am Ellenbogen auftreten.

Ausschlag am Ellenbogen durch Medikamente

Auch Medikamente können juckende Pickel am Ellenbogen und anderen Körperstellen auslösen. Außer bei Allergien und Überempfindlichkeitsreaktionen gegenüber Arzneimitteln treten die Hautveränderungen meist verzögert auf: oft ein bis zwei Wochen, nachdem man angefangen hat, die Medikamente einzunehmen, manchmal auch erst nach dem Ende der Behandlung.

Ausschlag am Ellenbogen: Zusätzliche Symptome erleichtern die Diagnose

Wer am Ellenbogen einen Hautausschlag hat, kann zusätzlich an weiteren Beschwerden leiden. Diese sind vor allem abhängig von der Erkrankung, die den Hautproblemen zugrunde liegt. Neben den typischen Pusteln und häufigem Juckreiz kann es zum Beispiel auch zu Schwellungen und Rötungen kommen. Diese treten oft bei infektiösen und entzündlichen Erkrankungen auf. Bei Hauterkrankungen wie Schuppenflechte oder Neurodermitis schuppt sich die Haut oft.

Allergien können im schlimmsten Fall auch den ganzen Körper betreffen und zu Atemnot oder Herz-Kreislauf-Problemen führen. Infektionskrankheiten, wie Masern und Windpocken, gehen dagegen meist mit einem allgemeinen Krankheitsgefühl und Fieber einher.

Hautausschlag am Ellenbogen: Was tun?

Ein Ausschlag am Ellenbogen mit Juckreiz ist für viele Betroffene sehr unangenehm und sie möchten die Beschwerden so schnell wie möglich wieder loswerden. Die Therapie richtet sich dabei nach der Ursache. Für die äußere Behandlung können Cremes, Salben und Tinkturen eingesetzt werden.

Liegt eine Infektion mit Krankheitserregern vor, können entsprechende Mittel helfen, etwa Antibiotika gegen Bakterien oder Antimykotika gegen Pilzen. Bei Neurodermitis oder Schuppenflechte können Medikamente zum Einsatz kommen, die die Aktivität des Immunsystems dämpfen (immunsuppressive Wirkung). Auch Kortison, das zum Beispiel bei Allergien angewendet wird, bremst das Immunsystem und wirkt entzündungshemmend. Gegen starken Juckreiz helfen zudem Antihistaminika. Das sind Medikamente, die die Wirkung des Hormons Histamin hemmen.

Welches Mittel wann am besten geeignet ist, kann nur ein Arzt oder eine Ärztin entscheiden. Generell sollte man bei Hautproblemen immer ärztlichen Rat einholen. Ein Besuch in der Praxis ist zudem vor allem dann sinnvoll, wenn

  • der Ausschlag plötzlich und ohne erkennbare Ursache auftritt,

  • weitere Beschwerden wie Fieber, Atemnot, Schwellungen, Juckreiz, Schmerzen hinzukommen oder

  • der Ausschlag sich immer mehr ausbreitet, sich verändert oder in Schüben auftritt.

Ausschlag am Ellenbogen: So beugen Sie vor

Ausschlag am Ellenbogen lässt sich in vielen Fällen vorbeugen. Dazu gehört vor allem, die Haut gesund zu halten. Folgende Maßnahmen helfen dabei:

  • Die richtige Pflege erhält den Säureschutzmantel der Haut und versorgt sie mit ausreichend Fett und Feuchtigkeit. Geeignet sind spezielle Pflegeprodukte mit einem hautneutralen pH-Wert von etwa 5,5 sowie eine auf die Bedürfnisse der Haut abgestimmte Pflege.

  • Kleidung sollte nicht zu eng aufliegen und atmungsaktiv sein (am besten aus Baumwolle).

  • Meiden Sie reizende und allergieauslösende Stoffe wie Nickel, Latex und Ähnliches. Manchmal lösen auch Duftstoffe oder andere Zusätze in Körperpflegeprodukten und Parfum Hautreaktionen aus. Probieren Sie im Zweifel aus, was Sie vertragen und was nicht.

  • Sonne oder extreme Kälte trocknen die Haut aus und macht sie anfällig für Krankheitserreger. Ausgedehnte Sonnenbäder daher besser meiden und bei Frost die Haut gut einpacken – das schützt vor einem Ausschlag am Ellenbogen und an anderen Hautstellen.

Quellen:

Kontaktekzem, in: msdmanuals.com

Medikamentenausschläge, in: msdmanuals.com

Neurodermitis, in: gesundheitsinformation.de

Schuppenflechte (Psoriasis), in: gesundheitsinformation.de

Sonderform der Zöliakie: Dermatitis herpetiformis Duhring, in: Deutsche Zöliakie Gesellschaft