Apoplex: Das sollten Sie wissen

Alle drei Minuten erleidet in Deutschland ein Mensch einen Schlaganfall, auch Apoplex genannt. Alle neun Minuten stirbt jemand an den Folgen. Aber woran lässt sich ein Apoplex eigentlich erkennen? Die Symptome sind nicht immer eindeutig. Sie reichen von halbseitigen Lähmungen bis hin zu Übelkeit, Erbrechen, Schluckauf oder Brustschmerzen.
Wann sollte ich den Arzt rufen?
Häufig können die Patienten nicht mehr sprechen oder erleiden Sehstörungen. Bei Unsicherheit empfehlen Mediziner einen einfachen Test zur Diagnose: Arme heben, lächeln, sprechen. „Wenn der Betroffene das nicht kann, hat er wahrscheinlich einen Schlaganfall“, sagt Dr. Rainer Kollmar von der Notfallambulanz Erlangen. Aber das sind nur die Anzeichen eines Akutfalls.
Lässt sich ein Apoplex vorhersagen?
Experten schätzen, dass sich jeder dritte Apoplex recht früh – manchmal sogar Wochen vorher – ankündigt. Die versteckten Hinweise sind Schwindelanfälle sowie kurze Taubheitsgefühle in einem Arm oder Bein. Auch kurzzeitige Sprechprobleme sind ein Alarm-Signal. Da die meisten Vorzeichen des Apoplex nur kurz andauern und dann wieder verschwinden, werden sie häufig nicht ernst genommen. Dabei sollte bei jedem kleinen Verdacht unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann mit blutverdünnenden Medikamenten einen drohenden Apoplex mit möglicherweise schweren Komplikationen verhindern.

Die beste Therapie bei einem Apoplex
Wird der Patient schnell genug in eine Klinik gebracht, kann das Blutgerinnsel, welches der Auslöser für einen Apoplex ist, mit einem Blutverdünner aufgelöst werden. Zudem kann eine Kältetherapie angewendet werden. Dafür bekommt der Patient eine etwa vier Grad kalte Infusionen, die eine Hirnschwellung verhindert und die Nervenzellen in eine Art Ruhezustand versetzen. Durch das „Einfrieren“ wird das Gehirn vor dauerhaften Schäden durch das Blutgerinnsel geschützt. In den meisten Fällen können Patienten dann schon nach wenigen Tagen oder Wochen die Klinik wieder verlassen – ohne massive Folgeschäden.
Einem Apoplex richtig vorbeugen
Am wichtigsten ist jedoch die richtige Vorbeugung. „Ich rate Patienten: Behalten Sie Ihren Blutdruck im Auge, lassen Sie Herzprobleme immer behandeln, rauchen Sie nicht und bewegen Sie sich“, sagt Dr. Kollmar. Außerdem hilfreich: Magnesium. Je 100 mg (z. B. als Pulver aus der Apotheke) Extra-Zufuhr täglich sinkt das Apoplex-Risiko um acht Prozent.