Antibiotika und Sonne: Deshalb ist die Kombination gefährlich

Antibiotika und Sonne: Ist es unbedenklich, sich trotz Antiobiotika-Behandlung zu sonnen? Wer dies vor hat, sollte beim Sonnenbaden vorsichtig sein. Denn das Medikament kann in der Sonne zu phototoxischen Reaktionen führen.

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Antbiotika und Sonne – diese Kombination ist keine gute Idee, auch wenn die Sonne draußen noch so verlockend scheint. Denn neben anderen Medikamenten können Antibiotika wie Amoxicillin dazu führen, dass Sonnenstrahlen die Haut angreifen. Auch ohne Medikamente sind UV-A-Strahlen der Sonne gefährlich und sollten nur mit ausreichend Sonnenschutz genossen werden. Schlimmer wird es jedoch, wenn der Körper vor dem Sonnenbad Antibiotika aufgenommen hat.

Antibiotika und Sonne: Warum ist das gefährlich?

Zahlreiche Medikamente, darunter auch Antibiotika, können die Lichtempfindlichkeit der Haut steigern. Sie werden deshalb auch photosensibilisierende Arzneien genannt. Im Winter, wenn die Sonneneinstrahlung gerade bei uns in mitteleuropäischen Gebieten nur sehr schwach ausgeprägt ist, ist eine Photosensibilisierung unerheblich. Doch in warmen Sommermonaten, besonders in den Mittagsstunden, kann das gefährlich werden.

Wenn aggressive UV-A-Strahlung der Sonne die Hautschicht durchdringt und auf Wirkstoffe aus Antibiotika trifft, spalten sich Teilchen der Strahlung ab. In der Folge reagieren die Teilchen mit dem Gewebe und zerstören oder beschädigen dadurch Hautzellen. Es kommt zu sogenannten phototoxischen Reaktionen, einer starken Reizung der Haut. Vor allem Antibiotika zur Behandlung von Akne, akuten Atemwegserkrankungen und Blasenentzündungen können solche Reaktionen hervorrufen.

Antibiotikum und Sonne: Diese Symptome treten auf

Ob ein Antibiotikum in der Sonne reagiert, zeigt sich an einigen Symptomen. Je nach Hauttyp, Sonneneinstrahlung und Medikament können die Symptome unterschiedlich stark ausfallen.

Schmerzende Rötung an Schulter durch Antibiotika und Sonne
Schmerzende Rötungen sind eines der Symptome bei Antibiotika in der Sonne Foto: iStock/Vershinin

Zu den Hautreaktionen infolge von Sonnenbaden unter Antibiotikaeinnahme zählen:

  • Hautausschläge

  • Pigmentstörungen

  • Sonnbrandartige Rötungen

  • Blasen

  • Juckreiz

  • Knötchen

  • Krusten

Die phototoxischen Reaktionen, die das Antibiotikum auslöst, führen zu einer Entzündung der Haut, wo ohne medikamentöse Behandlung nur ein Sonnenbrand entstehen würde.

Neben den phototoxischen Reaktionen können auch photoallergische Reaktionen auftreten. Diese sind allerdings wesentlich seltener und treten erst nach mehrmaligem Kontakt mit dem Antibiotikum auf. Diese photoallergischen Arzneimittelreaktionen rufen die typischen Symptome einer Sonnenallergie hervor: Juckende fleckige Rötungen, sogenannte Quaddeln, die dem Kontakt der Haut mit Brennesseln ähneln. Im Gegenteil zur normalen Sonnenallergie treten die Symptome erst später auf. Auch phototoxische Reaktionen können verzögert auftreten.

Darf man in die Sonne mit Antibiotika?

Nimmt man im Hochsommer Antibiotika ein, bedeutet das zwar nicht, dass man sich im dunklen Zimmer einsperren muss, aber es ist äußerste Vorsicht geboten. Zur Vorbeugung von phototoxischen Reaktionen der Haut bei Antibiotika in der Sonne gehört der richtige Sonnenschutz immer in die Tasche – und auf die Haut! Ein Sonnenblocker mit LSF 50 schützt vor UV-Strahlen.

Auch durch Fenster dringen UV-A-Strahlen, die in Kombination mit Medikamenten gefährlich werden können. Zum Schutz sind UV-undurchlässige Folien hilfreich. Besonders in der Mittagszeit sollte direkte Sonneneinstrahlung gemieden werden.

Neben Antibiotika reagieren auch andere Medikamente mit Sonnenlicht. Dazu zählen wasserausschwemmende Medikamente, sogenannte Diuretika, Blutsenker und verschiedene Schmerzmittel. Auch alltägliche Arzneimittel wie die Anti-Baby-Pille können photosensibilisierend wirken. Beim Kauf der photosensibilisierenden Arzneien weisen Apothekerinnen und Apotheker auf mögliche Gefahren hin. Die Kombination aus Antibiotika und Sonne sollte aber grundsätzlich nur mit LSF 50 und nicht zu lange erfolgen.

Quellen