Christian Drosten: 1G als letzte Option gegen Omikron
Seine Prognosen haben bisher (fast) immer zugetroffen: In Erwartung einer neuen Omikron-Variante schlägt Christian Drosten nun eine 1G-Regelung vor. Was es damit auf sich hat und warum dieser Vorschlag die letzte Möglichkeit sein könnte, einen kompletten Lockdown zu verhindern.
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Wird es nach dem Jahreswechsel doch noch zu einem bundesweiten Lockdown kommen? Vieles spricht dafür, glaubt man den Prognosen der Expert:innen. Der Grund: Die noch ansteckendere Virus-Variante Omikron, die bereits zu strikten Sanktionen in Österreich, den Niederlanden und Großbritannien geführt hat.
Einer, der mit seinen Prognosen bisher fast immer richtig lag, ist Virologe Christian Drosten. In einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ äußerte er nun überraschend einen Alternativ-Vorschlag zum Lockdown – eine 1G-Regelung.
Was bedeutet 1G? Ohne Booster kein Impfschutz
Drostens Vorschlag für den Fall, dass die aktuell verhängten Kontaktbeschränkungen nicht ausreichen: Man müsse Beschränkungen in Betracht ziehen, bei denen „nur bereits geboosterte Menschen Zugang haben“, also eine 1G-Regelung. Demnach würde eine Zweifach-Impfung nicht mehr ausreichen, um bestimmte Zugangsvoraussetzungen zu erfüllen, zum Beispiel beim Restaurant- oder Fitnessstudio-Besuch.
Corona: Warum könnte 1G sinnvoll sein?
Als Rechtfertigung, warum eine zweifache Impfung nicht mehr ausreiche, um einen vollständigen Impfschutz zu gewährleisten, führt Drosten die neue Omikron-Variante an. Man sei zwar auch bei Omikron mit einer Zweifach-Impfung vor schweren Verläufen geschützt, aber praktisch nicht gegen eine Infektion. Und auch die Virus-Weitergabe sei kaum reduziert, so der Experte.
„Bei Delta mögen 2G und 3G reichen, aber jetzt schreibt Omikron die Regeln“, mahnt Drosten gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ noch einmal eindringlich.
Deutschland besser gegen Omikron aufgestellt
Immerhin, ein kleiner Hoffnungsschimmer: Obwohl die ansteckendere Omikron-Variante sich nun auch in Deutschland schneller ausbreite, sei Deutschland gegen Omikron besser aufgestellt als England oder Südafrika. "In Großbritannien und Südafrika sind die Zahlen auch deswegen so in die Höhe geschossen, weil keine Kontrollmaßnahmen mehr da waren. In Deutschland sei man aktuell „besser aufgestellt“.
Drosten: „Nicht die Augen verschließen“
Auch wenn neueste Studien darauf hinweisen, dass Omikron weniger schwere Verläufe bedingt, sei es jetzt wichtig, „nicht die Augen zu verschließen“. Denn vor allen Dingen eine große Impflücke bei der älteren Bevölkerung werde wieder zu vielen Todesfällen und vollen Intensivstationen führen.
Um genau das zu verhindern, könnte eine 1G-Regelung nach dem Jahreswechsel eine gute Alternative zum General-Lockdown sein.
Quelle:
"Es wird noch einmal hart werden", in: sueddeutsche.de